EUERBACH, OT OBBACH LKR. SCHWEINFURT. Erneut haben Telefonbetrüger mit einer gängigen Masche eine Seniorin um ihr Erspartes gebracht. Ihr wurde vorgegaukelt, dass ihr Enkel einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Um eine Gefängnisstrafe abzuwenden, sollte die Rentnerin eine Kaution an einen Abholer übergeben. Die Kriminalpolizei ermittelt und bittet um Hinweise.
Die Täter riefen am Freitagvormittag an und berichteten der Seniorin von dem vermeintlichen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Im weiteren Verlauf des Gesprächs schilderten sie, dass nur durch die Hinterlegung einer Kaution die Haft für den Enkel abgewendet werden könnte.
Die Seniorin erklärte sich in der Folge dazu bereit, eine Kaution zu hinterlegen. Ein unbekannter Mann holte gegen 13:30 Uhr das Bargeld für die vermeintliche Kaution ab und verließ zu Fuß den Tatort.
Beschreibung des Abholers:
  • männlich
  • schlank, glatte, nackenlange Haare,
  • bekleidet mit einem hellen Basecap, hellem oder dunkelblau karierten Hemd und einer hellen Hose

Wer die Übergabe der Beute möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Identifizierung des Abholers beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen.


Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken

Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.

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Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Quelle: Polizei