Bild: Stadt Bad Kissingen, Kissinger Sommer
Mit neuem Schwung, einem neuen Intendanten und neuen Konzertformaten startet der Kissinger Sommer in seine 36. Saison vom 17. Juni bis 17. Juli 2022. »Wien. Budapest. Prag. Bad Kissingen« lautet das Thema des diesjährigen Festivals, dessen Programm Alexander Steinbeis am Donnerstag den 20.1. vorstellte. Kulturhistorische Querverbindungen zwischen Böhmen, Österreich, Ungarn – dem Kern der K.-u.-k.-Monarchie und ihren Nachfolgestaaten – und Bad Kissingen sind der Impulsgeber. Unverändert bleibt das, was das Festival seit seiner Gründung ausmacht: Hochkarätige Konzertprogramme, zahlreiche Gastspiele von Weltklasseorchestern, herausragende Künstlerinnen und Künstlern – und das alles im einzigartigen Ambiente der Kissinger Konzertsäle. Erst im vergangenen Sommer hat die UNESCO Bad Kissingen als eines der »Großen Bäder Europas« in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Herausragende Orchestergastspiele von Klangkörpern bilden die Basis des Festivalsommers: In diesem Jahr gehören dazu so vielseitige Orchester wie die Bamberger Symphoniker (Rudolf Buchbinder/Kryzstof Urbánski), die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen (Ruth Reinhardt), das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (Kent Nagano), das Franz Liszt Kammerorchester (István Várdai), das hr-Sinfonieorchester (Alain Altinoglu), das STEGREIF.orchester, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Joana Mallwitz) die Tschechische Philharmonie (Petr Popelka), das WDR Sinfonieorchester (Adam Fischer) und die Wiener Symphoniker (Andrés Orozco-Estrada). Zu den Solisten von Weltrang gehören die Geigerinnen und Geiger Kristóf Baráti, Isabelle Faust und Janine Jansen, die Pianisten Giorgi Gigasvili, Jan Lisiecki, Nikolay Lugansky und Daniil Trifonov, sowie die Gesangssolistinnen und -solisten Benjamin Bruns, Annette Dasch, Lise Davidsen und Daniel Schmutzhard.
Auch die Kammermusikprogramme des Festivals sind hochkarätig besetzt. Auf dem Programm stehen Projekte um Künstlerinnen und Künstler wie Pianist Sir András Schiff, Mezzosopranistin Magdalena Kožená mit Sir Simon Rattle am Klavier, Patricia Kopatchinskaja, die als Geigerin und Sprechkünstlerin in Erscheinung treten wird, dem grandiosen Violinsonaten-Duo Frank Peter Zimmermann und Martin Helmchen, dem Cellisten Alban Gerhardt und dem Mandolinenvirtuosen Avi Avital zusammen mit Bajan-Spieler Aydar Gaynullin. Sopranistin Anu Komsi erkundet mit Sakari Oramo an der Violine Musik von Kurtág. Mit den Brüdern Lucas und Arthur Jussen und dem Duo Yaara Tal und Andreas Groethuysen treten zwei der bedeutendsten Klavier-Duos in Bad Kissingen auf. Klavierkammermusik vom Feinsten setzen ein Ensemble um die Geigerin Julia Fischer und den Bratscher Nils Mönkemeyer aufs Programm, ebenso wie das Fauré Quartett, ein Trio um den Geiger Josef Špaček und das Szymanowski Quartett mit dem Pianisten Michael Lifits. Das Ensemble Mini unter Joolz Gale erkundet Bartók, Iveta Apkalna bespielt die Orgel der Herz-Jesu-Kirche und Geigerlegende Roby Lakatos bringt mit seinem Ensemble ein ganzes Feuerwerk ungarischer Klänge auf die Bühne.
Mit Martina Gedeck und Gisela Schneeberger konnten zwei Schauspielkoryphäen für Konzertprojekte gewonnen werden, Darstellerinnen und Darsteller Dominique Devenport, Michael Rotschopf, Jannik Schümann und Max Urlacher wirken bei musikalischen Lesungen im late-night Format mit. Mit Vivaldis »Argippo« bringen Fabio Biondi und sein Ensemble »Europa Galante« einen erst vor Kurzem wiederentdeckten barocken Opernschatz konzertant nach Bad Kissingen. Der Bassist Günther Groissböck widmet sich dem Wiener Lied. Die »Kissinger LiederWerkstatt« setzt mit zwei Konzerten die Tradition der Gegenüberstellung beliebter Kunstlieder mit sechs spannenden Auftragswerken fort.
Ausnahmetrompeter Till Brönner und seine Band sorgen mit einem Open-air-Konzert im Innenhof des Luitpoldbades für einen sommerlich leichten Festivaleinstieg. Dort erwacht auch Ernst Lubitschs frühe Stummfilmkomödie »Die Puppe« von 1919 mit der Live-Improvisation des Pianisten Matan Porat zu freiluftvergnüglichem Leben. Der Elektronik-Künstler Christian Löffler erkundet mit dem Detect Ensemble die Welten zwischen klassischen und elektronischen Klängen. Mit dem Blechbläserquintett In Medias Brass und dem Duo Jakob Manz und Johanna Summer sind spannende Jazzklänge zu erleben.
Mit dem Festivaljahr 2022 halten neue Veranstaltungsformate Einzug in Bad Kissingen. Die Prélude-Konzerte werden gemeinsam von Mitgliedern der gastierenden Symphonieorchester und Kissinger Ensembles gestaltet. Sie finden jeweils an den Wochenenden um 18 Uhr auf verschiedenen Plätzen der Stadt statt und bieten einen kostenfreien und entspannten Freiluftauftakt zu den Festivalabenden. Beim ersten Kissinger »Symphonic Mob«, sind alle Hobbymusikerinnen und –musiker wie Musikbegeisterte herzlich eingeladen, gemeinsam mit den Mitgliedern des hr-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Alain Altinoglu zu musizieren.
»Auf einen Kaffee mit …« heißt ein neues Matineeformat, zu dem Intendant Alexander Steinbeis jeden Samstagvormittag prominente Künstlerinnen und Künstler des Festivals zum Gespräch trifft. Die After-Concert-Lounge im Schmuckhof lädt schließlich an den Freitagen dazu ein, den Konzertabend im lauschigen Innenhof des Regentenbaus bei einem Schoppen Frankenwein ausklingen zu lassen.

Quelle: Stadt Bad Kissingen, Kissinger Sommer

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