Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
der Jahreswechsel steht bevor. Schauen wir zurück und nach vorn.
Das vergangene Jahr 2021 war ein schweres Jahr. Wir sind nachdenklich geworden. Krisen und Spannungen haben uns belastet. Ich denke an die Klimakrise, das Artensterben, politische Unruhen um uns herum, Sorge wegen ausreichender Energieversorgung, natürlich die Corona Krise und beunruhigende Demonstrationen, leider auch mit einer gewaltbereiten Minderheit, in unseren Städten. Nach der Bundestagswahl im September haben wir einen neu zusammengesetzten Bundestag und eine neue Bundesregierung. Alles muss sich erst noch finden in einer Zeit, in der wichtige Entscheidungen anstehen.
Wir haben aber auch wieder wunderbaren ehrenamtlichen und beruflichen Einsatz unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus unserem Landkreis Rhön-Grabfeld erleben dürfen.
Denken Sie nur an die so beispielhafte menschliche und solidarische Hilfe für die Menschen im Ahrtal durch viele Ehrenamtliche aus unserer Bevölkerung, vielen Dank dafür!
Ich möchte mich aber auch bei all denen bedanken, die in bestem Teamwork alles dafür getan haben, die Folgen der COVID-19 Pandemie so gut es geht zu bewältigen. Unsere Krisenstäbe haben wöchentlich getagt. Täglich haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Campus in unserer Kreisstadt, in den Arztpraxen, in den Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten, in unseren Kindertagesstätten und Schulen, bei der Polizei, der Bundeswehr, in den Rettungsdiensten, beim THW und der Feuerwehr ihr Bestes gegeben.
Ein herzliches Dankeschön auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Gemeinden und unserem Landratsamt. Hier ist teilweise 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche gearbeitet worden.
Bedanken möchte ich mich auch bei der Regierung von Unterfranken, dem Bayerischen Landtag und der Bayerischen Staatsregierung für die ausgezeichnete Zusammenarbeit ohne die die gesamte Corona Krise nicht so gut hätte bewältigt werden können. Stellvertretend für alle möchte ich mich bei unserem Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und unserem Bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek für ihre Arbeit Tag und Nacht und für ihre ständige Gesprächsbereitschaft bedanken.
Ein besonderes Dankeschön sage ich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die die krisenbedingten Einschränkungen geduldig ertragen haben. Besonders hart hat es diejenigen getroffen, deren berufliche Existenz von unbeschränkten Öffnungen ihrer Unternehmen abhängt. Stellvertretend für alle möchte ich hier ganz besonders danken unseren Wirtinnen und Wirten und unseren Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern und allen deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie treffen die Auswirkungen der Corona-Pandemie ganz besonders schwer. Ihre Existenzen sind bedroht, umso wichtiger ist hier jede Unterstützung.
Wir haben aber in der Corona Krise im letzten Jahr auch gesehen, wie schwer sich unser Land immer wieder mit politischen Entscheidungen tut.
Die Bundestagswahlen haben konsequente Entscheidungen zur Verhinderung der gerade stattfindenden 4. Welle erschwert. Unterschiedliche Auffassungen über den Freiheitsbegriff in unserer Gesellschaft erschweren die Meinungsbildung im Bereich der neuen Bundesregierung. Der Föderalismus in Deutschland verhindert immer wieder ein konsequentes und zeitnahes Handeln.
Der Einfluss des Internets zeigt, wie manipulativ Menschen sind.
Sehen wir die Dinge aber nicht nur kritisch. Durch die gewaltigen gemeinschaftlichen Anstrengungen haben wir die Probleme der Corona-Pandemie insgesamt doch ordentlich gemeistert.
Was trägt uns jetzt ins neue Jahr?
Die Hoffnung, dass alles besser wird?
Die Zuversicht, dass auf allen Ebenen die richtigen Entscheidungen getroffen werden?
Oder vielleicht der Glaube, dass mit Gottes Hilfe sich manche Probleme lösen werden?
Entscheidend für ein gutes Jahr 2022 wird sein unser Vertrauen in die Zukunft, unser Vertrauen in den Erfolg aller unserer gemeinsamen Kraftanstrengungen.
Ich wünsche uns allen, dass Bundestag und Bundesregierung, Landtag und Staatsregierung die Kraft und den Mut haben, die für die Bekämpfung der Pandemie notwendigen Entscheidungen konsequent zu treffen und zu vollziehen. Dies gilt in erster Linie für eine allgemeine Impfpflicht und für die Einrichtung eines nationalen Impfregisters. Das haben wir Landrätinnen und Landräte schon vor Monaten angemahnt.
Ohne eine Impfung von mindestens 95 % unserer Bevölkerung werden wir die Corona Epidemie in Deutschland niemals loswerden. Eine Welle nach der anderen wird über uns herziehen und die Folgen werden von Welle zu Welle immer dramatischer werden. Ich baue auf die Einsicht und den Mut des Deutschen Bundestages und die Impfbereitschaft der noch Unsicheren und Zweifelnden.
Das Jahr 2022 wird aber auch nur dann gut werden, wenn wir alle auch im neuen Jahr persönliche Verantwortung für uns und für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger übernehmen. Unsere freiheitliche Gesellschaft ist auf diese Selbst- und Fremdverantwortung existenziell angewiesen. Keiner lebt in unserem Land für sich allein. Jede persönliche Lebensentscheidung hat auch Auswirkungen auf andere. Meine Freiheit endet da, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird.
Leben wir danach, wird auch das neue Jahr gut werden, wenn vielleicht auch schwer.
Ich wünsche Ihnen allen Glück und Gesundheit, Lebensfreude und Gottes Segen im neuen Jahr 2022.
Ihr
Thomas Habermann
Landrat

Quelle: Landratsamt Rhön-Grabfeld

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