Jedes Jahr steigt die Zahl der Kinder, die mit der Diagnose eines Diabetes mellitus Typ 1 im Leopoldina Krankenhaus betreut werden. In ganz Deutschland sind aktuell ca. 34.000 Kinder und Jugendliche betroffen. Der Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechsel- und eine Autoimmunerkrankung, die die insulinherstellenden Betazellen auf der Bauchspeicheldrüse zerstört und es zu Überzucker kommt. Die Krankheitszeichen wie viel Trinken und Wasserlassen entstehen und können nur durch die Behandlung mit dem Botenstoff Insulin behandelt werden.

Seit 2010 ist die Kinderklinik das einzige zertifizierte Kinderdiabeteszentrum der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) in Nordbayern mit eigenständiger Diabetesambulanz. Es zählt mit über 150 betreuten Patienten (aus bis zu 100 km Entfernung) zu den großen Diabeteszentren in Deutschland. Deutschlandweit gibt es 60 DDG-zertifizierte ambulante und stationäre Kinderzentren, bayernweit nur Neun.

Die Qualität der Arbeit wird mit allen 283 Pädiatrischen Diabeteszentren in Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg über das DPV- Programm (Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation) verglichen und positioniert sich im ersten Achtel.

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Ein kompetentes und engagiertes pädiatrisches Team, bestehend aus drei DiabetologInnen, vier Diabetesberaterinnen, einer Ärztin für Psychotherapie, einer Sozialpädagogin und einer Physiotherapeutin, betreut die Patienten und deren Familien ganzheitlich und führt Schulungen durch. Hierdurch bekommen Eltern und Kinder das nötige Wissen vermittelt, um die sehr spezielle und aufwendige Therapie zuhause selbstständig durchführen zu können. „Wichtig ist, dass Patienten und Eltern sich sicher im Umgang mit der Erkrankung fühlen und die notwendigen Maßnahmen (wie z.B. Insulin spritzen, BZ messen, Kohlenhydrate berechnen, Sensoren und Insulinpumpen bedienen) verstehen und beherrschen. So können wir sie als Diabetes-Profis in ihren Alltag entlassen“, erklärt Fr. Rettner, Oberärztin in der Kinderklinik. „Selbstredend“, so fügt Diabetesberaterin Schwester Uschi, hinzu „gibt es eine 24-Stunden-Hotline für Notfälle. Das gibt den Familien zusätzliche Sicherheit“.

Nach der Entlassung aus der Klinik werden die Familien in unserer Diabetesambulanz im MVZ-Leopoldina weiterbetreut. Es zahlt sich hier die räumliche und personelle Nähe zum Krankenhaus aus, denn so kann, auch durch den guten Austausch, schnell reagiert werden. Nach der Manifestation besprechen Patienten zunächst häufiger, später dann alle 3 Monate mit Fr. Dr. Nellen-Hellmuth (Kinderärztin, Diabetologin und OÄ) die aktuelle Therapie. Sie wertet die Daten zusammen mit den Patienten/Eltern aus, berät, nimmt ggf. Anpassungen vor und hat immer ein offenes Ohr für deren Sorgen und Ängste. Regelmäßig bietet das Diabetesteam ambulante Schulungen z.B. für Erzieher /Lehrkräfte und zu jugendrelevanten Themen sowie Informationsveranstaltungen zu Insulinpumpen an. Die Schulungsprogramme „Fit für die Schule“ und „Fit für die weiterführende Schule“ werden jährlich für das jeweilige Schulalter durchgeführt; an diesen können auch externe Patienten teilnehmen.

Das Zertifikat als „Ausgezeichnete Klinik für Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1“ wird nach einer Onlinepatientenumfrage der Plattform www.diabetes-kids.de vergeben. Die Bewertungskriterien erfassen neben medizinischen und organisatorischen Gegebenheiten auch andere Faktoren wie z.B. die Durchführung von Schulungen, Anwendung moderner Therapieformen aber auch die telefonische Erreichbarkeit, eine kurzfristige Terminvergabe bei aktuellen Problemen, etc..

Das Team freut sich nun besonders über die Anerkennung ihrer Arbeit seitens der Patienten selbst. „Diese positive Bewertung unserer Anstrengungen wissen wir sehr zu schätzen und motiviert uns ganz besonders“, so  Dr. Johannes Herrmann, Chefarzt der Kinderklink und Diabetologe im Leopoldina Krankenhaus.

 

Quelle: Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt