Die Bundesregierung hat ihre Pläne für den neuen Wehrdienst am Donnerstag vorgestellt. Er soll ab nächstem Jahr gelten und die Bundeswehr stärken. Konkret bedeutet das: In Unterfranken erhalten dann über 10.000 junge Männer und Frauen, die 2026 18 Jahre alt werden, einen Fragebogen. Ziel ist, ihre Motivation und Eignung für den Dienst bei der Bundeswehr zu ermitteln. Für Frauen ist die Beantwortung freiwillig, für die rund 5.300 jungen Männer in der Region verpflichtend.
Doch nicht nur das: Ab Juli 2027 sollen außerdem alle Männer eines Jahrgangs gemustert werden – das ist ebenfalls Pflicht. Dabei wird geschaut, ob sie wehr- und diensttauglich sind.
Trotzdem bleibt der Wehrdienst freiwillig: Die Bundeswehr hofft, dass sich möglichst viele der jungen Männer freiwillig melden und auch verpflichten. Der Wehrdienst soll mindestens sechs Monate dauern. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 2.600 Euro brutto pro Monat. Zudem gibt’s Unterstützung z. B. für den Führerschein.
Allerdings: Falls sich nicht genügend Freiwillige melden, kann eine „Bedarfs-Wehrpflicht“ eingeführt werden, eventuell auch mit einem Losverfahren.
Im Dezember soll der neue Wehrdienst im Bundestag endgültig beschlossen werden.
Warum dieser Schritt?
Hintergrund des neuen Wehrdienstes ist die aktuelle Sicherheitslage, insbesondere der Krieg in der Ukraine. Ziel ist, die Bundeswehr widerstandsfähiger zu machen und bis 2035 auf 260.000 aktive Soldaten sowie 200.000 Reservisten zu kommen. Zwar wurde die allgemeine Wehrpflicht 2011 ausgesetzt, sie bleibt aber im Grundgesetz verankert. Wehrpflichtig sind Männer zwischen 18 und 45 Jahren, im Ernstfall können sie sogar bis 60 Jahre zum Militärdienst herangezogen werden.







