Foto: Lisa Graskamp
Bad Kissingen – Das Projekt-Seminar Kunststoffrecycling des
Jack-Steinberger-Gymnasiums Bad Kissingen hat sich viel vorgenommen:
Sammelstationen für Altplastik, anschließendes Sortieren und Zerkleinern
und das Herstellen neuer Produkte für die 5. Klassen. Das
Naturerlebniszentrum Rhön unterstützt mit Expertise und der Leihe der
Recyclingmaschinen.
Große Augen machen nicht nur die Schüler und Schülerinnen des P-Seminars
Kunststoffrecycling, sondern auch das Team des Naturerlebniszentrum Rhön,
als die bestellten Maschinen für das Plastikprojekt auf einer großen Palette
geliefert werden.
Erstaunlich klein und leise sind sie dann, die drei Recyclingmaschinen, die im
Jack-Steinberger-Gymnasium ihr vorläufiges zu Hause finden.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit euch erste Erfahrungen mit den Maschinen
zu sammeln“, so Dr. Joachim Schneider, Leiter des Naturerlebniszentrum
Rhön. „Im nächsten Schuljahr werden die Maschinen für ein ähnliches PSeminar
am Gymnasium Hammelburg genutzt, bevor sie in den offenen
Werkstattbereich des NEZ Rhön umziehen und jedem zur Verfügung stehen.“
Das Vorhaben des P-Seminars wird durch eine Schülerin vorgestellt: „Wir
werden nach Weihnachten Sammelstationen aufbauen um Flaschendeckel
hier in der Schule zu sammeln. Aus der Mensa und einigen Gastro-Betrieben
bekommen wir Plastikeimer und Tuben, die sich auch gut eignen. Es ist
wichtig, dass es sortenreines Plastik, also nur eine Art von Kunststoff, ist.
Sonst kann man es hinterher nicht mehr recyceln.“
Das gesammelte Polypropen, kurz PP, muss vor der Weiterverarbeitung nach
Farbe sortiert und gereinigt werden. Dann kommt es in den Schredder, der es
in Flocken zerkleinert. Diese können dann mit einer Injektionsmaschine
geschmolzen und in Spritzgussformen gegossen werden. Hier sind vielfältige
Produkte möglich, schlussendlich einigten sich die Schülerinnen und Schüler
auf ein Lineal mit Schullogo als Geschenk für die 5. Klassen.
Für die Gravur des Logos in die Spritzgussformen konnte lokale Expertise beim
Siemens-Werk Bad Neustadt (a.d. Saale) gewonnen werden. „Als ich die
Anfrage das erste Mal gehört habe, hatte ich den Aluminiumspritzguss im
Kopf. Und da arbeiten wir natürlich mit ganz anderen Temperaturen und
Budgets!“, erklärt Dennis Knauff. Er ist froh, dass er sich um
Kunststoffrecycling dreht und er und sein Team dem P-Seminar bei der
Ausgestaltung des Lineals behilflich sein können: “Wir bringen dann ein
bisschen zusätzliches Material in der Form auf, um das Logo zu gravieren. Das
könnt ihr euch dann gerne direkt bei uns im Werk anschauen.“
Dieser Vorschlag wird von den Schülerinnen und Schülern begeistert
aufgenommen, die ersten schauen bereits die Zugverbindung am Handy nach.
„Das ist ein wirklich tolles Pilotprojekt. Wir freuen uns über die vielen
regionalen Akteure, die uns dabei unterstützen.“, dankt Dr. Frank Orlik,
Chemie- und Biologielehrer und Leiter des P-Seminars, als Abschluss des
Termins den Teilnehmenden.
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