EBERN – Zum Transport einer schwer kranken Patientin in eine Klinik der Maximalversorgung ist am späten Sonntagabend (10. Dezember) ein Intensivtransporthubschrauber auf dem Valeo-Parkplatz in Ebern gelandet. Die Frau wurde letztlich aber nicht mit dem Hubschrauber, sondern mit einem Rettungswagen transportiert.

Die Patientin musste aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustandes vom Haus Ebern der Haßberg-Kliniken in ein Krankenhaus höherer Versorgungsstufe verlegt werden. Dies sollte mit einem Intensivtransporthubschrauber (ITH) geschehen, weshalb über die Integrierte Leitstelle Schweinfurt der ITH Nürnberg alarmiert wurde. Dieser landete gegen 21:15 Uhr auf dem Valeo-Parkplatz, nachdem ein zunächst angedachter Landeplatz auf dem Realschulparkplatz in der Georg-Nadler-Straße aufgrund der Größe der Maschine nicht in Frage kam und sich die beiden Piloten aus Sicherheitsgründen für den Valeo-Parkplatz entschieden. Zur Unterstützung wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Ebern für eine Ausleuchtung des Landesplatzes alarmiert.

Nach der Landung wurden der Notarzt und Notfallsanitäter des ITH samt deren notfallmedizinischer Ausrüstung von der Besatzung eines Rettungswagens (RTW) der BRK-Rettungswache Ebern ins Krankenhaus transportiert. Nach einer weiteren Stabilisierung der Patientin entschied der Notarzt dann, den Transport aufgrund verschiedener Faktoren nicht mit dem ITH sondern mit dem RTW durchzuführen. So wurde die Patientin letztlich mit dem Rettungswagen und unter Begleitung des Notarztes und des Notfallsanitäters des ITH bodengebunden ins Klinikum Bamberg verlegt. Die beiden Piloten des „Christoph Nürnberg“ flogen mit ihrer Maschine ebenfalls zum Klinikum Bamberg, um dort ihre Crew-Mitglieder wieder an Bord zu nehmen.

Stichwort: Luftrettung
Neben einem gut ausgebauten und leistungsstarken Netz im bodengebundenen Rettungsdienst ist die Luftrettung ein wichtiger Bestandteil des Rettungsdienstes in Bayern. Vor allem auf dem Land sind die Transportwege und -zeiten zwischen den Einsatzorten und geeigneten Kliniken für die weitere Behandlung häufig entscheidend für die Genesung von Notfallpatienten. Vor allem in strukturschwächeren Einsatzregionen kommt daher der Luftrettung eine mehr als nur ergänzende Funktion zum Landrettungsdienst zu.

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Betreiber der Luftrettungsstationen in Bayern sind der ADAC, die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht) und der Bund, der in Traunstein und Kempten zwei Zivilschutz-Hubschrauber für den Rettungsdienst stellt. In Bayern werden elf Rettungshubschrauber und vier Intensivtransporthubschrauber (Nürnberg, Regensburg, München, Murnau) betrieben.

Alle Rettungstransporthubschrauber (RTH) sowie der ITH Christoph Murnau sind regelmäßig in der Zeit von 7:00 Uhr bis Sonnenuntergang in Betrieb. Die Intensivtransporthubschrauber an den Standorten in München, Nürnberg und Regensburg werden im 24-Stunden-Betrieb vorgehalten, fliegen also auch nachts.

Die Rettungshubschrauber werden in der Notfallrettung für sogenannte Primäreinsätze alarmiert und haben einen Einsatzradius von rund 70 Kilometern; sie werden unabhängig von den Grenzen der Rettungsdienstbereiche eingesetzt. Der Einsatzbereich der Intensivtransporthubschrauber erstreckt sich über ganz Bayern. ITHs fliegen hauptsächlich im Rahmen sogenannter Sekundäreinsätze und übernehmen vor allem die Verlegung von intensivpflichtigen Patienten zwischen Kliniken. Bei Bedarf können sie aber auch für Primäreinsätze herangezogen werden.

Jeder Rettungshubschrauber ist mit einem Piloten, einem Notarzt und einem Notfallsanitäter besetzt. Die auf den Intensivtransporthubschraubern eingesetzten Notärzte und Notfallsanitäter verfügen über eine spezielle intensivmedizinische Qualifikation. Während bei den ITHs tagsüber die Besatzung ebenfalls aus Pilot, Notarzt und Notfallsanitäter besteht, sind die Maschinen aus Sicherheitsgründen nachts mit zwei Piloten besetzt.

Ein Dankeschön an unsere Kolleginnen und Kollegen der FFW Ebern für ihre Unterstützung und ihren Einsatz!