Ein 16-jähriger Rollerfahrer wurde bei einem schweren Verkehrsunfall nahe Rentweinsdorf im Landkreis Haßberge lebensgefährlich verletzt. Der Jugendliche wurde von einem Auto frontal erfasst. Der Autofahrer erlitt einen Schock. Zufällig anwesende Ersthelfer kümmerten sich um den Schwerverletzten. Ein Intensivtransporthubschrauber brachte den Jugendlichen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Die genaue Unfallursache wird von der Polizei ermittelt, ein Sachverständiger ist involviert. Der Autofahrer und die zwei Kinder im Auto blieben anscheinend unverletzt.

RENTWEINSDORF – Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Staatsstraße nahe Rentweinsdorf ist am frühen Mittwochabend (15. November) ein 16-Jähriger lebensgefährlich verletzt worden. Aus bislang unklarer Ursache wurde der Jugendliche mit seinem Roller von einem von hinten herannahenden Pkw frontal erfasst.
Zu dem Verkehrsunfall kam es gegen 17:20 Uhr auf der Staatstraße 2274 zwischen Salmsdorf und Rentweinsdorf, rund 600 Meter vor dem Ortseingang Rentweinsdorf. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der 16-Jährige mit seinem Roller in Richtung Rentweinsdorf unterwegs, als sich von hinten ein 50-Jähriger mit seinem Pkw Nissan näherte. Offenbar ungebremst fuhr der Mann mit seinem Auto auf den vorausfahrenden Roller auf. Die Beschädigungen am Pkw zeigten massive Zerstörungen auf der rechten Seite in Höhe des Scheinwerfers, des Kotflügels sowie der Windschutzscheibe.
Nach der Kollision wurde der Jugendliche mit großer Wucht mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert und blieb schließlich mit schweren Verletzungen im rechten Straßengraben liegen. Eine zufällig vorbeikommende Krankenschwester und ein ebenfalls hinzukommender Rettungssanitäter von der BRK-Rettungswache Ebern kümmerten sich bis zum Eintreffen des Notarztes und eines Rettungswagens aus Eltmann um den Schwerstverletzten, der nicht mehr ansprechbar war und das Bewusstsein verloren hatte. Sie wurden dabei in vorbildlicher Weise durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rentweinsdorf unterstützt. Zum Unfallzeitpunkt war es bereits dunkel, beim Eintreffen der Ersthelfer regnete es zudem.
In der Folge bemühte sich die Besatzung eines Rettungswagens sowie ein Notarzt aus Ebern um den jungen Mann aus dem Landkreis Haßberge. Zudem wurde zum Transport des Rollerfahrers in eine Schwerpunktklinik umgehend ein Luftrettungsmittel nachgefordert. Knapp 35 Minuten später landete der Intensivtransporthubschrauber (ITH) „Christoph Thüringen“ auf der Staatsstraße, direkt an der Unfallstelle. Nach notfallmedizinischer Erstversorgung und der Einleitung einer Notfallnarkose durch den BRK-Rettungsdienst und den Eberner Notarzt wurde der 16-Jährige anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Rhön-Klinikum Bad Neustadt an der Saale geflogen.
Der Pkw blieb nach der Kollision mehr als 70 Meter weiter an der Einmündung zu einem Feldweg stehen, direkt hinter ihm lag der völlig zerstörte Roller. Unklar war zunächst, ob der Roller durch die Wucht der Kollision so weit geschleudert wurde oder ob sich das Kleinkraftrad im Pkw verkeilt hatte und eine weite Strecke mitgeschleift wurde, bevor es neben der Fahrbahn im Bankett liegen blieb.
Der 50 Jahre alte Fahrer des Autos erlitt bei dem Unfall einen Schock. Er wurde von Ersthelfern der Feuerwehr und Beamten der Polizeiinspektion Ebern bis zum Eintreffen eines zweiten Rettungswagens aus Hofheim betreut und anschließend ins Krankenhaus Ebern eingeliefert. Zwei sieben und zwölf Jahre alte Kinder, die mit im Auto des Mannes saßen, wurden noch vor Eintreffen der Rettungskräfte von Angehörigen an der Unfallstelle abgeholt und nach Hause gebracht; sie blieben nach ersten Erkenntnissen unverletzt.
Weshalb es zu dem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen ist, dazu haben Beamte der Polizeiinspektion Ebern die Ermittlungen aufgenommen. Erkenntnisse zur Klärung des Sachverhalts erhofft sich die Polizei dabei von ein Unfallgutachten eines DEKRA-Sachverständigen, der auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg zur Unfallstelle gerufen wurde. Vor Ort waren zwei Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Ebern, zudem machte sich auch Dienststellenleiter Detlef Hauck ein Bild von der Lage.
Seitens des BRK-Rettungsdienstes waren zwei Rettungswagen aus Eltmann und Hofheim, ein Notarzt aus Ebern sowie der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Ein von der Integrierten Leitstelle zusätzlich alarmierter dritter Rettungswagen aus Kutzenberg konnte noch auf der Anfahrt abbestellt werden.
Ebenfalls zum Einsatz gerufen wurden die Feuerwehren aus Rentweinsdorf und Salmsdorf. Während die Einsatzkräfte aus Salmsdorf an der Einmündung nach Mauschendorf die Straße sperrten und den Verkehr umleiteten, unterstützte die Feuerwehr Rentweinsdorf an der Unfallstelle den Rettungsdienst und die Polizei. Die Helferinnen und Helfer stellten den Brandschutz sicher, leuchteten die Einsatzstelle zur Landung des Intensivtransporthubschraubers und zur Sicherung der Unfallspuren aus, reinigten die Straße und leiteten den Verkehr am Ortsausgang Rentweinsdorf um. Des Weiteren betreuten die Feuerwehrleute die zur Unfallstelle geeilten Eltern des Rollerfahrers, bis anschließend ein Mitarbeiter der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des Bayerischen Roten Kreuzes sich weiter um sie kümmerte.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die Staatsstraße zwischen den Einmündungen Mauschendorf und dem Ortseingang Rentweinsdorf vollständig bis zirka 20:00 Uhr gesperrt. Pkw und Roller wurden durch einen Abschleppdienst geborgen.
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