München, 28.08.2023. Die sechste Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im bayerischen Groß- und Außenhandel endete, aufgrund der Blockadehaltung der Arbeitgeber, ohne Einigung. Die ver.di Tarifkommission unternahm mehrere Versuche die Arbeitgeber von einer Tariflösung zu überzeugen. Die Arbeitgeber ihrerseits verweigerten sich allerdings komplett. Obendrein weigerten sie sich ein verbessertes Angebot abzugeben. Anstatt die dramatischen Reallohnverluste der Beschäftigten gemeinsam zu bekämpfen, fordern die Arbeitgeber weiterhin einen Billigtarifabschluss, der die wirtschaftliche Situation der Beschäftigten massiv verschärfen soll.
„Dass die bayerischen Arbeitgeber im Groß- und Außenhandel heute in eine totale Verweigerung in die Tarifverhandlungen gegangen sind, zeigt deutlich, dass ihnen nur ihre eigenen Profite wichtig sind. Der dramatischen wirtschaftlichen Situation der Beschäftigten durch die anhaltenden steigenden täglichen Kosten, stehen die Arbeitgeber mit einer noch nie dagewesenen Gleichgültigkeit gegenüber. Dieses skandalöse Verhalten hat nun zur Folge, dass sich der Tarifkonflikt weiter verschärfen
wird.“ erklärte Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di, nach den Verhandlungen.
 
„Die Arbeitgeber täuschen sich, wenn sie hoffen, dass sich durch ihr auf Zeit spielen, die Beschäftigten ihre Forderung nach hohen tabellenwirksamen Erhöhungen aufgeben. Das Gegenteil wird der Fall sein. Den Arbeitgebern steht ein heißer Herbst ins Haus. Dass die Beschäftigten wütend auf dieses Verhalten reagieren werden und die richtige Antwort in den Betrieben mit weiteren Streikaktionen folgen, darf niemanden wundern “ sagt Gürlebeck weiter.
Das letzte Angebot der Arbeitgeber sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten vor, nach vier Nullmonaten, ab September 2023, eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,1 %. Ab August 2024, also nach weiteren drei Nullmonaten eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 2,9%. Kaschieren wollen die Arbeitgeber dieses Angebot ab Abschlussmonat in 2023 mit 700 € (Azubis 50%) Inflationsausgleichsprämie. Weitere 700 € (Azubis 50%) Inflationsausgleichsprämie sollen 2024 gezahlt werden. Arbeitgeber, die bereits eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, sollen die Möglichkeit bekommen, diese mit dem Angebot zu verrechnen.
Die nächsten Tarifverhandlungen finden am 05.10.2023 statt.

 

Quelle: verdi

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