Foto: Kreisfeuerwehrverband Kitzingen

Iphofen (OT Hellmitzheim) Zu einem gewöhnlichen Feldbrand wurden die Feuerwehren
aus Hellmitzheim und Possenheim am Samstagmittag gegen 13:24 Uhr gerufen. Beim
Eintreffen der Einsatzkräfte brannten circa 200 m² des Getreideackers. Anfangs schien
das Feuer soweit in den Griff zu bekommen und die eingesetzten Feuerwehren waren
mehr als ausreichend, doch als plötzlich der Wind massiv auffrischte änderte sich die Lage
für die Ehrenamtlichen schlagartig. Denn neben Flammenlängen von gut fünf Meter sorgte
der starke Wind auch dafür, dass das Feuer binnen weniger Sekunden über den Acker
peitschte. „Wie eine Flammenwalze breitete es sich das Feuer rasend aus.“, so der örtlich
zuständige Kreisbrandinspektor Sebastian Muth. Er war mit einer der Ersten am
Einsatzort, übernahm die Einsatzleitung und somit die Koordination des Großeinsatzes.
Was zuerst als kleiner Einsatz begann, sorgte nun dafür, dass Nachbaräcker und sogar
der Ortsrand von Hellmitzheim massiv bedroht wurde.
Sofort passte die Feuerwehrführung ihre Einsatztaktik an die massive Verschärfung der
Lage an, doch das Feuer rannte über den Acker weg und dann passierte das, was nicht
passieren soll: Ein dort geparktes Feuerwehrauto fing Feuer und brannte trotz sofort
eingeleiteten Löschmaßnahmen aus. Stand der Wagen noch zu Beginn des Einsatzes
über 500 Meter weit entfernt weg und damit eigentlich in Sicherheit, so sorgte der nicht
vorhersehbare Wind dafür, dass das Auto den Flammen zum Opfer fiel.
„Trotz aller Ausbildung und Schulung können wir solche schlagartigen Wetteränderungen
einfach nicht vorhersehen!“, erklärt Kreisbrandrat Dirk Albrecht im Nachgang des
Einsatzes und ergänzt: „Anfangs schien das Feuer komplett unter Kontrolle und
beherrschbar!“
Als die Lage vor Ort eskalierte forderte die Einsatzleitung folgerichtig etliche Feuerwehren
des Umkreises zur Verstärkung an. Zudem wurden auch die Beiden erst kürzlich
gegründeten Dispositionsgruppen Wassertransport des Landkreises alarmiert.
Diese Gruppen bestehen aus insgesamt 11 Tanklöschfahrzeugen, verteilt bei den
Feuerwehren des Landkreises Kitzingen. Insgesamt liefern beide Einheiten 34.000L
Löschwasser an die Einsatzstelle.
Im Minutentakt trafen dann die Tanklöschfahrzeuge aus dem südlichen Landkreis an der
Einsatzstelle ein und halfen so gemeinsam das Feuer schnell in den Griff zu bekommen.
Die aus dem Norden anfahrenden Kräfte aus Wiesentheid, Geiselwind Euerfeld,
Untersambach und Volkach mussten vor Ort nicht mehr tätig werden und wurden aus dem
Einsatz sofort entlassen, damit genug Reserven für Paralleleinsätze bereitstehen. „Es ist
wichtig, dass wir in der Fläche immer genug Einsatzfahrzeuge stehen haben, nur so
ermöglichen wir ein schnelles Eingreifen egal an welchem Fleck im Landkreis Kitzingen!“
Die ebenfalls mit etlichen Traktoren anwesenden Landwirte unterstützten die Feuerwehren
und waren maßgeblich für den Erfolg des Einsatzes verantwortlich. „Die Unterstützung durch
die Landwirte mit Grubbern und Wasserfässern ist für uns unerlässlich und war
wirklich großartig!“, erklärt Kreisbrandrat Dirk Albrecht und zog eine erste Bilanz des
Einsatzes: „Ein Kraftakt, denn unsere Feuerwehren schlagkräftig, schnell und koordiniert
gemeinsam mit den Landwirten geschafft haben!“ Letztendlich brannten circa fünf Hektar
Ackerfläche.
Alles in allem waren 13 Feuerwehren mit dutzenden Fahrzeugen und circa 150
Einsatzkräfte vor Ort. Das Bayerische Rote Kreuz stellte zur Absicherung der Einsatzkräfte
zwei Rettungswagen zur Verfügung, des Weiteren lieferte die dort angesiedelte
Verpflegungseinheit Kaltgetränke an die Einsatzstelle.
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