Polizeihubschrauber „Edelweiß 4“ im Einsatz über dem Stadtgebiet.

EBERN Die Suche nach einem Vermissten hat am Dienstagnachmittag (7. März) in Ebern ein glückliches Ende genommen. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers entdeckte den Mann körperlich unversehrt am Stadtrand. An der Suche nach ihm und rund um logistische Aufgaben waren mehr als 120 Einsatzkräfte beteiligt, davon viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Am frühen Nachmittag meldeten Familienangehörige den 40-Jährigen bei der Polizeiinspektion Ebern als vermisst. Da nicht auszuschließen war, dass sich der Mann in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wurden durch die Polizei umgehend erste Ermittlungen und Suchmaßnahmen im näheren Wohnumfeld im Stadtgebiet durchgeführt.

Als dies ohne den erhofften Erfolg blieb, ließ die Polizei über die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt gegen 13:35 Uhr zur Unterstützung der Suchmaßnahmen die Feuerwehr Ebern sowie den Rettungsdienst, den BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst und mehrere Rettungshundestaffeln aus der Region alarmieren. Nach und nach trafen die Suchmannschaften in Ebern ein, wo im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Ebern eine gemeinsame Einsatzleitung aus Polizei, Feuerwehr und Bayerischem Roten Kreuz gebildet wurde.
Um die Suche entsprechend großflächig möglich zu machen, ließ Feuerwehr-Einsatzleiter David Pfeufer kurz darauf weitere Feuerwehren aus den Ortsteilen nachalarmieren. Die Feuerwehreinsatzkräfte suchten mit ihren Fahrzeugen die öffentlichen Straßen im Stadtgebiet sowie umgebende Feldwege ab.
Aus der Luft unterstützte derweil ein Polizeihubschrauber. „Edelweiß 4“ kreiste mehr als eine Stunde lang über der Stadt. Die Beamten hielten aus der Luft Ausschau nach dem Vermissten, wobei auch eine hochauflösende Suchkamera zum Einsatz kam.
Neben zeitweise zwei BRK-Rettungswagen aus Ebern zur Absicherung der Einsatzkräfte und für eine mögliche medizinische Versorgung des Vermissten wurden auch Rettungshundestaffeln der Region alarmiert. In der Folge suchten nach Wortenvon Abschnittsleiter Wolfgang Amend 15 Rettungshunde-Teams nach dem Mann. Dabei kamen elf Flächensuchhunde und drei Mantrailer zum Einsatz. Aufgeteilt in sechs verschiedene Suchgebiete im nordöstlichen Stadtgebiet nahmen die Rettungshunde mit ihren Hundeführern und der Unterstützung von Feuerwehrleuten ihre Arbeit auf.
Während die Suchmaßnahmen organisiert und erste Trupps gestartet waren, kam von einem Spaziergänger ein entscheidender Hinweis, wie Polizeihauptkommissar Moritz Dippel, Leiter der Polizeiinspektion Ebern, mitteilte. Dem Mann war am Rande des Stadtgebietes, nahe eines Waldstücks, eine Jacke aufgefallen, die in der Flur lag. Diesen Fund meldetet der Mannohne Wissen von der Suchmaßnahmeder Polizei, die umgehend Überprüfungen vornahm. Tatsächlich handelte es sich um die Jacke, die der Gesuchte zum Zeitpunkt seines Verschwindens getragen hatte.
In der Folge konzentrierten sich die Suchmaßnahmen aus der Luft und am Boden großräumig rund um den Fundort der Jacke im nordöstlichen Stadtgebiet in Richtung Fierst. Gegen 15:30 Uhr machte die Besatzung des Polizeihubschraubers schließlich die entscheidende Entdeckung. Die fliegenden Beamten sichteten einen Mann hinter einem Holzverschlag, wie Polizei-Einsatzleiter Tim Böhme bei der Abschlussbesprechung der Einsatzkräfte im Feuerwehrgerätehaus bekannt gab. Vom Polizeihubschrauber aus wurde eine Streife am Boden zu dem Mann gelotst.
Die Streifenbeamten konnten schließlich bestätigen, dass es sich um den 40 Jahre alten Gesuchten handelt. Aufgrund einer möglichen psychischen Ausnahmesituation wurde er anschließend auf Anordnung der Polizei mit einem Rettungswagen ins Bezirkskrankenhaus nach Werneck eingeliefert. Die Suchmaßnahmen konnten somit gegen 15:40 Uhr beendet werden.
Bei der Abschlussbesprechung zeigten sich alle Einsatzkräfte froh darüber, dass die Suche nach dem Vermissten gut ausgegangen ist und dass der Mann relativ schnell gefunden werden konnte. Die Einsatzleiter von Polizei, Feuerwehr und BRK dankten den überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.
Die federführende Einsatzleitung lag bei der Polizeiinspektion Ebern, die gemeinsam mit weiteren Unterstützungskräften und mehreren Streifen sowie einem Polizeihubschrauber im Einsatz war. Seitens der Feuerwehr waren insgesamt rund 60 Frauen und Männer vor Ort, wie FFW-Einsatzleiter David Pfeufer sagte. Dabei kamen die Feuerwehren aus Ebern, Reutersbrunn, Heubach, Eichelberg, Unterpreppach, Fierst, Eyrichshof und Fischbach im Einsatz.
Für das Bayerische Rote Kreuz hatte BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, René Rebhan, die Leitung. Er wurde von Zugführer Holger Eiter und der Schnelleinsatzgruppe „Information und Kommunikation“ der BRK-Bereitschaft Eltmann unterstützt. Für die SEG war dies der erste Einsatz mit ihrem nagelneuen und hochmodern ausgerüsteten Einsatzleitwagen. Gemeinsam mit dem Einsatzleitwagen der FFW Ebern wurde im Feuerwehrgerätehaus eine Wagenburg aufgebaut, um so die Einsatz- und Koordinierungsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe zueinander abzustimmen.
Alarmiert waren des Weiteren die Rettungshundestaffeln des BRK Haßberge, des BRK Bad Kissingen, des BRK Bad Neustadt an der Saale, des ASB Schweinfurt, der Johanniter Schweinfurt sowie der Feuerwehr Sömmersdorf.
Von Seiten der BRK-Einsatzleitung wurden gegen 15:05 Uhr zusätzlich noch die BRK-Schnelleinsatzgruppen Verpflegung (Bereitschaft Hofheim) und Betreuung 1 und 2 (Bereitschaften Haßfurt und Untermerzbach) alarmiert, um bei einem womöglich länger andauernden Einsatz für die Verpflegung und Betreuung der Einsatzkräfte zu sorgen. Als knapp 30 Minuten später die Meldung kam, dass der Mann gefunden wurde, konnten die bereits auf der Anfahrt befindlichen Einheiten wieder abbestellt werden.
Im Hinblick auf eine Vermisstensuche im Landkreis Haßberge war der Einsatz am Dienstag der erste größere seiner Art im Jahr 2023. Ende letzten Jahres gab es im Dezember zwei großangelegte Vermisstensuchen in Prappach und Knetzgau. Auch diese nahmen ein gutes Ende, beide Vermisste konnten wohlbehalten aufgegriffen werden.

Quelle: Bayerisches Rotes Kreuz

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