Im Freistaat waren im Jahr 2021 fast 2,39 Millionen Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bezogen auf alle Frauen im erwerbsfähigen Alter liegt die Beschäftigungsquote damit bei 60,6 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist die Beschäftigungsquote um 0,9 Prozentpunkte gestiegen und im 10-Jahres-Vergleich um fast zehn Prozentpunkte. Der Anstieg der Beschäftigungsquote der Frauen im Vorjahresvergleich (2021 zu 2020) war aufgrund der Corona-Pandemie nicht ganz so hoch wie erwartet – die Pandemie hat die Beschäftigung nicht ganz so stark wachsen lassen.
„Am internationalen Frauentag, dem 8. März, möchten wir Frauen dazu ermutigen, sich selbst in den Fokus zu stellen und ihre berufliche Situation zu betrachten. Bei den nötigen Schritten für den Einstieg oder Wiedereinstieg in das Berufsleben werden Sie von den bayerischen Agenturen für Arbeit unterstützt. Nehmen Sie gerne Kontakt mit unseren Arbeitsagenturen auf und lassen Sie sich beraten“, appelliert Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern.
Aufgrund der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind Frauen oftmals unterhalb ihrer Qualifizierung, in Teilzeit oder in Minijobs beschäftigt.
In Bayern arbeiten über 778.000 Frauen in Minijobs, mehr als die Hälfte davon arbeiten ausschließlich in einem Minijob (rund 432.600). Die Pandemie hat gezeigt, dass gerade diese Beschäftigungsform nicht krisenfest ist. Auch erwirbt man sich mit einem Minijob keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld. Auf längere Sicht sollte ein Minijob nicht bis zur Rente ausgeübt werden. Studien belegen, dass Minijobs keine Brücke in eine reguläre Beschäftigung sind, sondern oft einen hohen Klebeeffekt aufweisen.
Auch die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass Frauen häufiger ihren Job verloren haben als Männer und sie zusätzlich erheblich häufiger als Männer vor der Herausforderung der Kinderversorgen stehen.
In gut bezahlten Jobs hingegen sind anteilsmäßig immer noch zu wenig Frauen tätig. Auch in Führungspositionen findet man mehr Männer. Auf dem beruflichen Anforderungsniveau Spezialist oder Experte arbeiten in Bayern insgesamt rund 623.000 Frauen. Das entspricht einem Anteil von 23,6 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen. Die Zahl der Männer mit gleich hohem Qualifikationsniveau ist mit über 1.018.000 Menschen fast doppelt so hoch.
Hinsichtlich des Fachkräftebedarfs geht hier ein großes Potenzial verloren und dass möchten wir ändern. Viele Unternehmen können bereits jetzt Ihre unbesetzten Stellen nicht mehr besetzten und suchen händeringend um neue Fachkräfte.
„Ich sehe es auch kritisch, wenn gut ausgebildete Frauen aufgrund fehlender Kinderbetreuung in Teilzeit oder in geringfügiger Beschäftigung arbeiten. Hier müssen alle Partner:innen am Arbeitsmarkt, jeder für seinen Bereich, dennoch in Zusammenarbeit Möglichkeiten finden, die Hemmnisse zu beseitigen, die Frauen ermutigen und Arbeitgebern dieses gute Potenzial bewusst machen –  mit Blick auf den aktuellen und künftigen Fachkräftebedarf in Bayern ist das sonst nicht tragbar. Für den beruflichen Wiedereinstieg ist der Arbeitsmarkt in Bayern aktuell sehr gut und das Angebot an offenen Stellen ist vielfältig. Mit Blick auf die Zukunft, muss es uns gelingen, Frauen entsprechend ihrer Qualifikation und den Bedürfnissen besser auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Alles andere können wir uns nicht leisten“, sagt Ralf Holtzwart abschließend.
Neben der Beratung unterstützen wir dazu unter anderem mit Qualifizierungen zum erfolgreichen Wiedereinstieg in das Berufsleben, einer Teilzeitqualifizierung oder eine Teilzeitberufsausbildung. Das passende Angebot legen die Frauen mit ihrer persönlichen Beratungsfachkraft vor Ort fest. Unter der Hotline 0800 4 5555 00 können die Frauen direkt einen Beratungstermin in ihrer Agentur für Arbeit vor Ort vereinbaren.

Quelle: Arbeitsagentur

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