Jedes Risiko muss ausgeschlossen werden.

Im Herbst 2021 verkündete Werksleiter Bernd Kaiser bei einem so genannten “Kraftwerksgespräch” vor Kommunalpolitiker*innen und Behördenvertreter*innen, dass die Kühltürme des Grafenrheinfelder Kernkraftwerks entgegen der bisherigen Planung nicht am Ende des Rückbauprozesses in zirka zehn Jahren, sondern schon “in naher Zukunft” gesprengt würden. Die daraufhin auch bei ihm gelandeten sorgenvollen Nachfragen zahlreicher Bürger veranlassten den Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion, Paul Knoblach, zu einer Anfrage an die Staatsregierung, der laut Antwort aus dem Umweltministerium bisher von der Eon-Tochter noch gar kein Sprengtermin genannt wurde.

Für Knoblach wäre “der alte Zeitplan der bessere Weg gewesen, weil dann besonders die wichtigen Fragen zur Sicherheit der Bevölkerung in aller Ruhe hätten geklärt werden können”. Die vom zuständigen Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in der Antwort gemachte Zusage auf ein “umfangreiches Prüfungsverfahren” bezeichnete der MdL aus Garstadt deshalb “vor allem wegen des hochgefährlichen Zwischenlagers für atomare Abfälle von größter Bedeutung”. Zum nun früheren Zeitpunkt der Sprengung steht außerdem noch das Reaktorgebäude, “da muss jedes Risiko für uns alle ausgeschlossen werden”, erklärt Knoblach in einer Pressemitteilung.

Wegen der angekündigten intensiven Prüfung des Vorhabens rechnet die Staatsregierung nicht vor 2023 mit einer Sprengung. Für Knoblach kann das auch 2024 oder 2025 der Fall sein: “So lange die Türme stehen, sind sie für niemanden ein Risiko”, sagt Knoblach, der neben einer “akribischen Vorbereitung” von Verantwortlichen der Preussen Elektra vor allem auch fordert,  “uns Bürger und Bürgerinnen weit mehr als bisher mitzunehmen, Zeitdruck ist jedenfalls völlig fehl am Platz”.

Quelle: Paul Knoblach, MdL

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