Kampf um existenzsichernden Schutz durch Tarifverträge
Am 26.11.2021, dem sogenannten Blackfriday, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten in ausgewählten h&m – Filialen in Bayern zum Streik auf. Hintergrund für die Streikaktion ist die Weigerung des Unternehmens, die umfassende Veränderung der Arbeitsbedingungen durch Digitalisierung und die damit einher gehenden massiven negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten durch einen Tarifvertrag sozialverträglich zu gestalten. Betroffen sind die Filialen in Augsburg, Bamberg, Erlangen, Lindau, Memmingen und Würzburg.
Zeitgleich kämpfen die Beschäftigten von Amazon in Graben weiter für ihre Existenzsicherung durch Tarifverträge gemeinsam mit Beschäftigten in anderen Standorten in vielen Ländern der Welt. 
„Filialschließungen und Personalabbau kennzeichneten schon bisher die massive Umstrukturierung bei h&m mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten. Im Ergebnis wurden in den letzten vier Jahren bereits über 5.000 Arbeitsplätze abgebaut“, erklärte Jaana Hampel, ver.di Streikleiterin in Erlangen.
„Durch sogenannte Freiwilligenprogramme, weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Verschlechterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie weitere Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse wurde ein ungeheurer Druck auf die Beschäftigten aufgebaut“, ergänzte Manuela Karn, ver.di Streikleiterin im Allgäu.
„Als Begründung für die permanente Unterbesetzung und die einseitige Flexibilisierung sowie den massiven Personalabbau nennt h&m den Onlinehandel und die Digitalisierung des eigenen Geschäfts. Deshalb braucht es nun dringend tarifliche Schutzregelungen für die Beschäftigten“, begründet Paul Lehmann, ver.di Streikleiter in Bamberg die Aktionen.
„Es braucht umfassenden Gesundheitsschutz, Schutz der Einkommen, Qualifizierungsangebote, Schutz vor gefährlicher Überlastung und gesundheitsförderliches Führen, damit die Zukunft von h&m nicht gänzlich zu Lasten der Existenz und Gesundheit der Beschäftigten geht“, fordert Peter König, ver.di Streikleiter in Würzburg.
„Tarifverträge schützen die Beschäftigten überall dort wo Gesetze versagen. Deshalb ist der Kampf der Beschäftigten gerade bei zwei derart großen multinationalen Konzernen für tarifliche Existenzsicherung so wichtig“, so Sylwia Lech, ver.di Streikleiterin in Graben und Augsburg.

Quelle: Ver.di

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