Im Rahmen der Herzwochen referieren Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen am 25. November am Universitätsklinikum Würzburg über Ursachen und Auswirkungen von Bluthochdruck 
Eigentlich sollte unser Herz ja immer im Rampenlicht stehen, aber jedes Jahr im November wird es im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung von einer besonderen Seite beleuchtet. In diesem Jahr liegt der Fokus der vierwöchigen Kampagne auf der Erkrankung Bluthochdruck. Nicht nur bei einer späten Diagnosestellung, sondern auch bei unzureichender Therapie ist Bluthochdruck ein Hauptrisikofaktor für Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz, aber auch für zahlreiche andere Erkrankungen. Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) lädt daher am 25. November um 17 Uhr zu einer interdisziplinären Veranstaltung ein. Experten aus der Neurologie, der Augenklinik, Nephrologen, Endokrinologen und Kardiologen der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des UKW inklusive des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) referieren über Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten des Bluthochdrucks.
Die Hybridveranstaltung beginnt um 17 Uhr im großen Hörsaal im Zentrum für Operative Medizin (ZOM). Coronabedingt ist die Teilnehmerzahl auf 45 begrenzt. Es wird daher um rechtzeitige Anmeldung über dzhi@ukw.de oder Telefon 0931 / 201 46333 gebeten.
Alternativ wird eine Teilnahme via Zoom angeboten:
https://ukw-de.zoom.us/j/99040540247?pwd=dTNmRlpkZkRYR01WZXQ5Vy9leFdkdz09
Kenncode: 737877, Webinar-ID: 990 4054 0247
Ein stiller Killer
Etwa 1,3 Milliarden Menschen leiden weltweit an Bluthochdruck, heißt es in einer aktuellen Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift “The Lancet”* veröffentlicht wurde. Die als arterielle Hypertonie bezeichnete Erkrankung ist ein wachsendes Problem in der Gesellschaft. Hat sich die Zahl der Betroffenen doch in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. Fast jeder zweite weiß nichts von seiner Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems.
Prof. Dr. Christoph Maack, Kardiologe und Sprecher des DZHI wird zu Beginn der Veranstaltung schildern, wie es zum überhöhten Druck in den Blutgefäßen kommt, von dem allein in Deutschland 20 bis 30 Millionen Menschen betroffen sind. Maack: „Jeder sollte seinen Blutdruck kennen, nicht nur die Risikopatienten. Denn Bluthochdruck kommt auf leisen Sohlen. Ist er dauerhaft zu hoch, also liegt er dauerhaft über 140 zu 90 mmHg, schädigt er die Blutgefäße. Es kann zu Durchblutungsstörungen kommen, welche die Organe betreffen, vor allem Herz, Nieren, Gehirn und Augen.“
Verkalkungen lagern sich ab und zerstören die Innenwände der Gefäße, sodass ein Schlaganfall oder Herzinfarkt drohen. Laut Deutscher Hochdruckliga könnte jedoch jeder zweite Schlaganfall und Herzinfarkt vermieden werden, wenn der hohe Blutdruck rechtzeitig diagnostiziert und behandelt worden wäre. „Je höher der Blutdruck ist, und je länger er unbehandelt bleibt, desto größer wird das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden“, berichtet Dr. Thorsten Odorfer, Oberarzt an der Neurologischen Klinik und Poliklinik am UKW und ärztlicher Projektkoordinator des Telemedizinnetzwerkes für die Schlaganfallversorgung „Transit STROKE“.
Wie hoch das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ist, lässt sich übrigens an der Netzhaut unserer Augen ablesen. „Die kleinen Blutgefäße unserer Sehorgane reagieren besonders sensibel auf Bluthochdruck“, weiß Privatdozent Dr. Winfried Göbel. Der Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am UKW wird über die Netzhaut als Spiegel des Gefäßsystems referieren.
Dass es sich lohnt, die Ursache für seinen Bluthochdruck zu kennen, wird Dr. Ulrich Dischinger verdeutlichen. „Bei etwa jedem zehnten Patienten wird Bluthochdruck durch die Überproduktion von Hormonen verursacht“, erläutert der Oberarzt der Endokrinologie und Diabetologie am UKW. „Können Betroffene identifiziert werden, so ist oftmals eine zielgerichtete Therapie möglich.“
Auch eine chronische Nierenschwäche kann Bluthochdruck verursachen. Und umgekehrt: Ein zu hoher Blutdruck schädigt auf Dauer die Nieren. Der Nephrologe Prof. Dr. Kai Lopau, wird zeigen, wie man sich selbst aktiv schützen kann: „Wer Risikofaktoren wie Übergewicht, Stress, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkohol minimiert, kann seinen Blutdruck dauerhaft senken und seine Nieren stärken.“
Zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil ist in vielen Fällen die regelmäßige Einnahme von Blutdrucksenkern angeraten. „Treu sein lohnt sich!“, ermutigt Prof. Dr. Stefan Störk, Kardiologe und Leiter der Herzinsuffizienz-Ambulanz am DZHI. Ein Hauptproblem der Volkskrankheit Bluthochdruck sei die sogenannte Adhärenz, die oftmals fehlende Bereitschaft der Patienten zur Therapie und zur regelmäßigen Einnahme der verschriebenen Medikamente. Störk wird erläutern, wie Hochdruckpatienten mit der konsequenten Einnahme von Blutdrucksenkern ihr Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Erkrankungen minimieren.
Die Veranstaltung wird moderiert von Prof. Dr. Stefan Frantz, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikum Würzburg. Fragen können nach den Vorträgen gestellt werden – von Präsenz-Teilnehmern mündlich, von ZOOM-Teilnehmern im Chat und gern auch vorab per E-Mail an dzhi@ukw.de.
Informationen zum Bluthochdruck:
Von Bluthochdruck ist die Rede, wenn der sogenannte systolische Wert, auch oberer Wert genannt, und der untere, der diastolische Blutdruckwert zu hoch sind. Bei der Systole wird das Blut in den Körper gepumpt, bei der Diastole entspannt sich das Herz und Blut fließt in die Kammern. Der Grenzwert liegt bei 140 zu 90. Alles was darunter liegt ist im Optimal-bzw. Normalbereich. Erst wenn mehrere Blutdruckmessungen an verschiedenen Tagen jedes Mal zu hohe Werte anzeigen, dann kann von Bluthochdruck gesprochen werden. Es reicht übrigens schon aus, wenn ein Wert den optimalen Wert überschreitet.
 Hinweise zur Teilnahme in Präsenz:
Es gilt die 3G-Regel. Vorlage eines PCR Testergebnisses, nicht älter als 48 Stunden oder Vorlage eines Antigenschnelltestergebnisses nicht älter als 24 h; Vollständig geimpfte (14 Tage nach Zweitimpfung), Genesene 14 Tage nach einer Impfung sowie Genesene (>28 Tage und <6 Monate nach Erstnachweis) sind von der Testung ausgenommen. Bitte nur zwei Teilnehmer pro Anmeldung.

Quelle: Universitätsklinikum Würzburg

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