Gruppenfoto der Preisträgerinnen mit Lehrkräften: vorne v.l. Hanna Koberstein, Corina Beck, Julia Hümpfer und Lehrerin Katharina Weißenberger
2. Reihe v.l.: Schulleiter Elmar Pfister, Ordensbeauftragte Schwester Lydia Wießler, Tina Hemmerich, Sophie Tschirschwitz, Lorena Ullrich, Leonie Maria Koch, Lehrerin Cornelia Höhlein
3. Reihe v.l.: Lehrkräfte Lisa Markert, Johannes Stößel, Manfred Vogt, Melanie Nicola, Personalleiterin Yvonne Riegel-Then und Pflegedirektor Stefan Werner vom Krankenhaus St. Josef
Foto: Kathrin Kupka-Hahn

Die Abschlussklasse 2018/2021 ist ein Spitzenjahrgang. Gleich sieben Absolventinnen haben ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenhaus St. Josef mit Bestnoten abgeschlossen. Entsprechend wurden sie bei der feierlichen Zeugnisübergabe am vergangenen Freitag mit dem Bayerischen Staatspreis geehrt. Den erhalten Auszubildende, die in ihrem Abschlusszeugnis einen Notendurchschnitt von 1,5 und besser erreichen. Insgesamt 19 Gesundheits- und Krankenpfleger/innen des Jahrgangs 2018/2021 wurden in der Berufsfachschule für Pflege am Krankenhaus St. Josef ausgebildet.
Harte Ausbildungszeit durch Corona
Dass gleich sieben diese Spitzenergebnisse erzielen, damit haben selbst die Absolventinnen nicht gerechnet. „Ich bin sehr, sehr stolz auf mich“, sagt Corina Beck. Schließlich liegt eine harte Ausbildungszeit hinter ihr und ihren Mitstreiter/innen, was in erster Linie dem Corona-Virus und den damit verbundenen Einschränkungen und Umstellungen geschuldet war.
So fand ein Großteil des Unterrichts im zweiten und dritten Ausbildungsjahr digital statt. „Es war schwierig, acht Stunden vor dem Computer zu sitzen, sich zu konzentrieren und das Erlernte dann noch zu vertiefen“, erzählt Julia Hümpfer. Zudem hat der persönliche Austausch mit den Lehrer/innen und Mitschüler/innen gefehlt. Daneben fand die praktische Ausbildung – etwa auf der Intensivstation – unter erschwerten Bedingungen mit Schutzkleidung und Schutzmaske statt: „Man war nach dem Dienst körperlich fertig“, erinnert sich Lorena Ullrich.
Sehr gutes Miteinander
Dennoch blicken die Preisträgerinnen gerne auf die vergangenen Monate, auf ihre Ausbildungszeit zurück. Vor allem der Zusammenhalt in der Klasse habe diese geprägt. „Das Miteinander war sehr gut. Manche sind sogar gemeinsam in den Urlaub gefahren“, weiß Julia Hümpfer. Parallel dazu gab es auch zahlreiche Aktionen, organisiert von der Schule, die den Zusammenhalt untereinander noch verstärkten. „Das Tod-und-Sterben-Seminar oder der Besuch eines Kongresses in Jena“, nennt Lorena Ullrich zwei Beispiele. „Nicht zu vergessen ist unsere Kennenlern-Zeit in Kleineibstadt. Wo wir noch nicht einmal Handyempfang hatten“, fügt Tina Hemmerich hinzu, die als Klassenbeste einen Notendurchschnitt von 1,3 erreichte.
Verknüpfung von Schule und Krankenhaus
Mit den verliehenen Staatspreisen wird in erster Linie die herausragende Leistung der Absolventinnen anerkannt. Sie bescheinigt aber auch dem Krankenhaus St. Josef und seiner Berufsfachschule eine sehr gute Qualität in der Ausbildung von Pflegekräften. Die frisch gebackenen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen können das nur bestätigen. Die Verknüpfung von Schule und Krankenhaus, von Theorie und Praxis sei gut. Man merke, dass „die“ sich abstimmen, sind sich die jungen Pflegekräfte einig.
„Ich fand die Tage mit den Praxisanleitern gut“, sagt Julia Hümpfer. Denn man habe mit ihnen viele Dinge besprechen können und von ihnen viel gelernt. „Die Kollegen auf den Stationen haben uns ebenso vieles beigebracht und uns unterstützt“, ergänzt Corina Beck. „Mir hat gefallen, dass wir nicht alleine gelassen worden sind, sondern auf Station immer zusätzlich eingeplant wurden“, sagt Lorena Ullrich.
Außeneinsätze in der Schweiz und Österreich
Als Pluspunkte bewerten sie außerdem die sogenannten Außeneinsätze, denn nicht alle praktischen Aufgaben einer Pflegekraft werden im Krankenhaus St. Josef vermittelt, sondern in kooperierenden Einrichtungen. „Ich war in der Schweiz an einer Reha-Klinik, in der Querschnittsgelähmte behandelt wurden“, erzählt Tina Hemmerich. Lorena Ullrich hat in einem Hospiz in Österreich gearbeitet und Corina Beck in Hirschaid beatmete Kinder betreut. „Das war schon toll“, sind sich alle einig.
Doch wie geht es mit den jungen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen weiter? „Sie haben eine Vielzahl von beruflichen Perspektiven“, betonte Schulleiter Elmar Pfister bei der feierlichen Verabschiedung der Absolvent/innen, an der neben Familien und Freund/innen auch zahlreiche Kolleg/innen aus dem Krankenhaus teilnahmen. Die Pläne der frisch gebackenen Pflegekräfte bestätigen Pfisters Aussage. Insgesamt 11 der 19 Absolvent/innen bleiben im „Josefs“.
Tina Hemmerich beispielsweise: Sie beginnt im September als Pflegefachfrau auf der Intensivstation des Krankenhauses. Lorena Ullrich hat die Arbeit in der Zentralen Notaufnahme so gefallen, dass sie nun eine Ausbildung zur Notfallsanitäterin anschließen wird. Auch Julia Hümpfer macht weiter: „Ich bleibe erst mal in Teilzeit auf Station 3.2 und mache parallel dazu mein Abitur. Anschließend möchte ich Management im Gesundheitswesen studieren.“
Corina Beck hingegen verlässt das Krankenhaus und fängt bei einer Zeitarbeitsfirma in der Pflege an. „Ich bin offen für alles, habe mich noch nicht festgelegt.“
Bevor die jungen Frauen und Männer in ihre Zukunft als frisch ausgebildete Pflegefachkräfte starten, haben sie noch einiges zu erledigen: „Sie betreuen aktuell die Schüler/innen, die in dieser Woche ein Schnupperpraktikum im Krankenhaus St. Josef absolvieren“, berichtet Schulleiter Elmar Pfister. „Und dann steht auch noch unsere Abschlussfahrt an“, sagt Julia Hümpfer. Gemeinsam mit den Lehrkräften werden die Absolvent/innen nach Hamburg reisen und ihren Abschluss feiern. Schließlich braucht ein Spitzenjahrgang auch einen Spitzenabgang.

Quelle: Krankenhaus St. Josef

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