Zauber des Neubeginns
Der Zauber des Neubeginns nach langer Konzertpause lag über dem Kissinger Sommer 2021. Das Festival ging am 18. Juli mit einem Konzert der Bamberger Symphoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Jakub Hrůša zu Ende und gehört damit zu den ersten Festivals, die nach der Corona-Pandemie wieder spielten. Obwohl das diesjährige Motto „Fin de Siècle“ in die Vergangenheit blickt, versprühte der Kissinger Sommer 2021 den Geist des Aufbruchs.
„Sowohl den Künstlern als auch den Besuchern ist die Freude über die live erlebten Konzerte, über die direkte Kommunikation von der Bühne in den Saal, deutlich anzumerken“, so das Fazit des Intendanten Tilman Schlömp. Die Sicherheitsabstände im Publikum und ein abgestimmtes Hygienekonzept haben die Durchführung des Festivals ermöglicht. Die Reduktion des Platzangebots konnte durch die Einführung von Doppelterminen teilweise ausgeglichen werden. Von den 25 Programmen fanden vier als Doppeltermin ohne Pause statt. Trotz einiger pandemiebedingter Änderungen spiegelte sich das Motto „Fin de Siècle – Erinnerungen an eine Epoche“ immerhin noch in 14 der 25 Programme wider. Hier wurde der Blick auf die Musik des späten 19. Jahrhunderts und die Regierungszeit des Prinzregenten Luitpold gelenkt.
Zu den Highlights des diesjährigen Festivals gehörten mehrere Auftritte des Pianisten Igor Levit und ein Konzert des Festivalorchesters des Kissinger Sommers. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielte unter der Leitung von Paavo Järvi u.a. das Klavierkonzert Nr. 4 von Ludwig van Beethoven. Weitere langjährige künstlerische Partner waren zu Gast, darunter das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das mit Kent Nagano ein klassisches Programm mit Werken von Beethoven und Schubert präsentierte, und die Bamberger Symphoniker, die unter der Leitung ihres Chefdirigenten Jakub Hrůša zwei Abende, darunter das Abschlusskonzert mit einem tschechisch-spätromantischen Programm, gestalteten. Aufgrund von pandemiebedingten Verschiebungen erklang das neue Programm des Chores des Bayerischen Rundfunks und der Franui Musicbanda „Ich wand’re in die Berge“ als Uraufführung im Kissinger Sommer.
Charismatische Künstler*innen wie die Sopranistin Golda Schultz, der Pianist Igor Levit oder der Countertenor Valer Sabadus gastierten im Kissinger Sommer 2021, Ensembles wie das Klavierduo Herbert Schuch-Gülru Ensari, das Duo Lily und Mischa Maisky oder Mitglieder des Danish String Quartet boten ausgefallene Programme.
Das für den 5. Juli geplante Schülerkonzert des BBC Symphony Orchestra fand als Workshop mit Schüler*innen aus Bad Kissingen und Dozent*innen des BBC Symphony Orchestra im digitalen Raum statt. Eine Präsentation der Ergebnisse ist im Rahmen der Projektionen auf die Springbrunnenfontäne im Kurgarten am 23. Juli und am 7. August zu sehen und zu hören.
Der Kissinger Sommer 2021, das letzte Festival unter der Intendanz von Tilman Schlömp, fasste noch einmal die programmatischen Leitlinien der letzten fünf Jahre zusammen: Charismatische Künstler*innen, die „zwischen den Welten“ unterwegs sind, waren immer wieder im Kissinger Sommer zu erleben, in diesem Jahr waren es Max Mutzke und die Pianistin Marialy Pacheco mit ihrem „Duet“-Projekt oder der Countertenor Valer Sabadus, der sowohl Händel als auch Rammstein interpretierte. Experimente und Mut zu ungewöhnlichen Programmen sorgten auch 2021 für Farbtupfer. Prominentestes Beispiel war die Kissinger LiederWerkstatt mit Uraufführungen von Alexandra Filonenko, Ann Cleare, Steffen Schleiermacher, José María Sánchez Verdú und Manfred Trojahn, in Kombination mit Werken von Ludwig van Beethoven. Die Kompositionsaufträge der Kissinger LiederWerkstatt wurden exklusiv gefördert durch die Anton und Katharina Schick Stiftung.
Der Kissinger Sommer 2021 lies lediglich eine Kartenkapazität von 7065 zu. 5534 Tickets wurden verkauft. Es konnte damit ein Erlös von 296.037 Euro erwirtschaftet werden. Vierzehn Veranstaltungen waren ausverkauft.

Quelle: Stadt Bad Kissingen, Kissinger Sommer

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