Sein Wirken als Schiedsrichter und Obmann währte insgesamt über sechs Jahrzehnte, er wurde für sein herausragendes Engagement mehrfach geehrt und ausgezeichnet, jetzt ist Horst Knorpp für immer gegangen: Der Niederwerrner aus dem Landkreis Schweinfurt ist im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. „Die bayerische Fußball-Familie verliert einen über die Bezirksgrenzen hinaus anerkannten Sportsmann, der das Schiedsrichterwesen auf ganz besondere Art und Weise geprägt und vorangebracht hat“, sagt der unterfränkische Bezirks-Vorsitzende und Vize-Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Jürgen Pfau. „Wir sind in diesen schweren Tagen bei seinen Angehörigen und Freunden, Horst Knorpp wird für immer unvergessen bleiben“, sagt der Schweinfurter Kreis-Vorsitzende Gottfried Bindrim.
Gottfried Bindrim und Knorpps Nachfolger als KSO, Udo Lenhard, hatten Horst Knorpp jüngst noch für sein 60-jähriges Wirken im Zeichen des Schiedsrichter-Wesens ausgezeichnet – eine Ehre, die im Freistaat nur wenigen zuteil wird. „Horst war eine echte Vaterfigur für die Schiedsrichter*innen seiner Gruppe in Schweinfurt, aber auch für den ganzen Fußballkreis, wo er lange Jahre als Kreis-Schiedsrichter-Obmann Akzente setzte. Horst selbst stellte sich selbst nie in den Vordergrund, vielmehr lagen ihm das Wohl und Wehe ,seiner‘ Schiedsrichter, insbesondere auch die Nachwuchs-Gewinnung und Förderung, sehr am Herzen. Ausflüge, -Freizeiten, Spiele und Turniere mit anderen Referee-Teams, darunter auch der langjährige Austausch mit der Gruppe Kaiserslautern oder die legendäre Schweinfurter Schlachtschüssel, sind nur einige wenige Beispiele, die auf sein Wirken zurückgehen“, betont Jürgen Pfau.
Der Unterfranke war seit 1961 Fußball-Schiedsrichter und seit 1979 ununterbrochen ehrenamtlich für die Schiedsrichter-Gruppe Schweinfurt tätig. Er startete als Lehrwart sowie Beisitzer, ehe 1998 die Berufung zum Obmann der Gruppe folgte. Seit 2005 war Horst Knorpp zusätzlich Kreis-Schiedsrichter-Obmann des Fußballkreises Schweinfurt. Knorpps großer Einsatz wurde vom BFV unter anderem auch mit der Verbandsverdienstnadel in Gold gewürdigt. Darüber hinaus erhielt er die DFB-Verdienstnadel und er wurde auch bayerischer Landessieger der DFB-Aktion „Danke, Schiri“. Im November 2016 erhielt er aus den Händen von Innenminister Joachim Herrmann die Ehrenmedaille des Freistaats Bayern.
Jürgen Pfau und Gottfried Bindrim würdigen die Lebensleistung des Verstorbenen und wissen um dessen ganz besonderen Umgang mit Menschen: „Wir selbst haben ihn sehr geschätzt und den freundschaftlichen Umgang miteinander sehr genossen. Das wird uns fehlen. Im Dialog wurden anfallende Herausforderungen miteinander gelöst, so dass vermeintliche Probleme erst gar nicht aufkommen konnten.“