Man knickt mit dem Fuß um und hat so starke Schmerzen, dass man lieber zur Kontrolle in die Notaufnahme fährt. Geht es nach dem Bundesgesundheitsministerium dann muss man dafür bald längere Wege in Anspruch nehmen.

Mit dieser Aussage Ende vergangenen Jahres überraschte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn viele Krankenhäuser. Am 18. Dezember machte er die Neuregulierung der Notfallversorgung öffentlich. Knapp zusammen gefasst soll das zu einer Entlastung der Notaufnahmen führen. Dafür sollen drei Punkte geändert werden. Es sollen gemeinsame Notfallleitstellen geschaffen werden, die man in einem Notfall anruft. Hier soll dann geklärt werden, wie akut ein Fall ist und wie dringend eine Behandlung ist. Daran schließen sich integrierte Notfallzentren kann. Diese sind in einigen wenigen Krankenhäusern zentralisiert. Auch hier soll es erstmal um die Zuweisung in die richtige Versorgungsebene gehen. Und als drittes sollen Rettungsdienste als eigener medizinischer Bereich aufgewertet werden:

© Bundesministerium für Gesundheit

Für die orthopädische Klinik Werneck ergeben sich durch diese Änderung viele Probleme. Kurz gesagt, ginge es nach dem Ministerium, müsste die seit 1952 bestehende Notambulanz schließen. Für den ärztlichen Leiter der Klinik Prof. Christian Hendrich war dies jedoch keine Option.

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Anders gesagt bedeutet das für die Klinik in Werneck ein weiteres Minus von bis zu 260.000 Euro pro Jahr, da sie nach der neuen Regelung für jeden Patienten der jetzt in die Notfallambulanz kommt, 60 Euro bezahlen muss. Denn eine spezialisierte Klinik wie Werneck verfügt nicht über eine internistische Abteilung und gilt deshalb nicht als Notfallzentrum. Für Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel widerspricht diese Initiative auch der Förderung des ländlichen Raums:

In der Region Main-Rhön soll es nach Angaben des Bayerischen Gesundheitsministeriums integrierte Notfallzentren geben.