Bayern hat ein neues Kabinett. Das ist bei der Erklärung von Horst Seehofer fast untergangen. Aber wichtig ist es trotzdem.

Noch nicht mal ein Jahr im Amt. Und schon das zweite Kabinett vorgestellt. Das können nicht viele Ministerpräsidenten von sich behaupten. Markus Söder hat am Montag seine 13 neuen Minister und die vier neuen Staatssekretäre vorgestellt. Unser Politikexperte Sven Peter hat sich die Namen mal genauer angeschaut.

Also die neue Regierung steht. Wie sieht die denn jetzt genau aus?

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Den groben Überblick hast du ja schon gegeben. Neu ist vor allem, dass die CSU nicht mehr alleine regieren kann und damit natürlich 5 CSU Mitglieder das Kabinett verlassen mussten. Die Freien Wähler stellen zukünftig 3 Minister, Wirtschaft, Bildung und Umwelt und zwei Staatssekretäre, Wirtschaft und Bildung. Die CSU besetzt die restlichen 10 Ministerien sowie die verbleibenden zwei Staatssekretärs-Posten.

Und gab es da irgendwelche Überraschungen?

Ja die gab es tatsächlich. Der Posten des Justizministers galt eigentlich als sicher für Winfried Bausback. Seinen Job übernimmt aber nun der ehemalige Staatsminister für Digitales, Georg Eisenreich. Darüber hinaus wurde der alte Posten von Eisenreich zu einem eigenen Ministerium aufgewertet. Dieses wird zukünftig die Aschaffenburger Rechtsanwältin Judith Gerlach übernehmen. Sie ist zugleich das jüngste Kabinettsmitglied und die wohl größte Überraschung, auch weil sie als Unterfränkin ihren Förderer Bausback verdrängt hat.

Und wie sieht das Kabinett nun in seiner Gesamtheit aus?

Regional ist es sehr gut austariert. Was in Bayern immer besonders wichtig ist. Daneben ist es ein sehr katholisches Kabinett, lediglich Söder und die Staatssekretärin Trautner sind evangelisch. Das Verhältnis von Frauen und Männern an sich ist gleich geblieben. Aber es gibt eine Ministerin weniger, dafür eine Staatssekretärin mehr. Das war bereits vorher auf größere Kritik gestoßen, da der Frauenanteil mit 33 Prozent als sehr gering angesehen wird.

Das bayerische Kabinett steht. Einige langgediente Minister mussten aufgrund der Wahlniederlage ihre Platz räumen. Dafür ist es insgesamt etwas jünger geworden. Kritisiert wurde vor allem, das Regionalproporz wichtiger ist, als Fachkompetenz.

Hier die Übersicht über das neue Kabinett von Markus Söder:

Ministerpräsident Markus Söder, CSU
Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie Hubert Aiwanger, FW
Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien Florian Herrmann, CSU
Staatsminister des Innern und für Integration Joachim Herrmann, CSU
Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Hans Reichhart, CSU
Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich, CSU
Staatsminister für Unterricht und Kultus Michael Piazolo, FW
Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler, CSU
Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker, CSU
Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber, FW
Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber, CSU
Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Kerstin Schreyer, CSU
Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml, CSU
Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, CSU
Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Roland Weigert, FW
Staatssekretär im Staatsministerium des Innern und für Integration Gerhard Eck, CSU
Staatssekretärin im Staatsministerium für Unterricht und Kultus Anna Stolz, FW
Staatssekretärin im Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner, CSU