Motorrad gerät in Gegenverkehr – Drei Personen zum Teil schwer verletzt

FUCHSSTADT, LKR. BAD KISSINGEN. Bei einem Verkehrsunfall sind am Freitagabend ein Motorradfahrer schwer und zwei Pkw-Insassen leicht verletzt worden. Dem Sachstand nach war der Biker in den Gegenverkehr geraten und dort frontal mit einem Opel kollidiert. Die Ermittlungen hinsichtlich des exakten Unfallhergangs führt die Polizeiinspektion Hammelburg.

Kurz nach 17.00 Uhr hat sich der Verkehrsunfall auf der Staatsstraße 2293 ereignet. Nach den ersten Erkenntnissen war eine Gruppe von fünf Motorradfahrern von Fuchsstadt in Richtung Greßthal unterwegs. Der Vorletzte in der Gruppe, ein 55-jähriger Hondafahrer aus Nordrhein-Westfalen, geriet in einer Rechtskurve offenbar in den Gegenverkehr. Dort kam es zum Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Opel.

Werbung

Der Motorradfahrer zog sich bei dem Verkehrsunfall lebensbedrohliche Verletzungen zu. Er wurde vom Rettungsdienst an der Unfallstelle erstversorgt und anschließend mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Am Steuer des Pkw saß ein 57-Jähriger aus dem Landkreis Bad Kissingen. Er und seine 20-jährige Tochter auf dem Beifahrersitz kamen mit leichteren Verletzungen davon. Sie kamen vorsorglich mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Was die Ursache für den Verkehrsunfall war, ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Um den Unfallhergang exakt rekonstruieren zu können, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auch ein Sachverständiger eingeschaltet.

Die beteiligten Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und wurden abgeschleppt. Der Gesamtschaden dürfte im fünfstelligen Bereich liegen. Die Staatsstraße blieb für die Unfallaufnahme und die erforderlichen Bergungs- und Aufräumarbeiten ca. vier Stunden lang komplett gesperrt. Der Verkehr wurde von den Einsatzkräften vor Ort umgeleitet. Neben der Hammelburger Polizei und dem Rettungsdienst befand sich auch die Freiwillige Feuerwehr Fuchsstadt im Einsatz.

Bayernweite Schwerpunktaktion „Motorradsicherheit“ – Gezielte Kontrollen in ganz Unterfranken geplant
 
UNTERFRANKEN. Durch das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration wurde für den Monat Juli, insbesondere zur Reduzierung der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern, eine bayernweite Schwerpunktaktion für Motorradsicherheit initiiert. Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken werden unter Beteiligung aller Dienststellen gezielt Kontrollen durchgeführt.
 
Auf den Straßen im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken kamen im Jahr 2017 zehn Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben. Bei neun dieser Unfälle war der Motorradfahrer hauptverantwortlich und als Unfallverursacher anzusehen. Insgesamt ereigneten sich 614 Unfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern, bei denen 550 Zweiradfahrer zum Teil schwer verletzt worden sind. Die Hauptunfallursache stellt dabei nach wie vor die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit dar.
 
Die Schwere der Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern resultiert meist aus dem nur rudimentär vorhandenen Passivschutz des Motorrads und der fehlenden Stabilität. Auf Grund der Witterungsverhältnisse liegen die Unfallschwerpunkte naturgemäß in den Monaten April bis Oktober und ereignen sich im Bereich Unterfranken insbesondere auf den Landstraßen.
 
Auch die durch Motorradfahrer verursachte Lärmbelästigung spielt eine immer größere Rolle. Besonders problematisch ist dabei, dass ein Teil der Fahrer sehr „hochtourig“ unterwegs ist und Auspuffe manipuliert werden, um den „Sound“ zu verändern. Darüber hinaus spielt aber auch die Fahrweise eine Rolle.
 
Um die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorradfahrern zu reduzieren, die Motorradsicherheit im Allgemeinen zu verbessern, aber auch um gegen die besondere Lärmbelästigung durch manipulierte Motorräder vorzugehen, hat das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration für den Monat Juli eine bayernweite Schwerpunktaktion geplant.
 
Im Rahmen der Verkehrskontrollen sollen den Betroffenen insbesondere die Folgen der Missachtung und die Notwendigkeit der Verkehrsüberwachung verdeutlicht werden. Hierdurch soll eine Verhaltensänderung bei den Motorradfahrern bewirkt und die Zahl der Unfälle reduziert werden.
 
An der Schwerpunktaktion werden sich sämtliche unterfränkische Dienststellen beteiligen und über den kompletten Juli gezielt ganzheitliche Verkehrskontrollen durchführen.