Zu einem Wassernotfall sind am Mittwochmorgen (13. April) zahlreiche Einsatzkräfte des Wasserrettungsdienstes, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes nach Sand alarmiert worden. Eine Frau war mit ihrem Auto in den Baggersee gefahren.
Zu dem Unglück kam es gegen 9:25 Uhr an der Uferstraße, direkt auf dem Gelände des dortigen Campingplatzes. Eine 71 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Haßbergegeriet mit ihrem VW Polo in den Baggersee. Wie genau dies passiert ist und was der Grund dafür gewesen ist, war zunächst unklar und ist Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Augenzeugen hatten sofort einen Notruf abgesetzt und begaben sich ins Wasser, um dem Pkw mit ihren Händen so gut es geht festzuhalten und vor einem weiteren Absinken zu bewahren. Die Seniorin saß derweil auf dem Fahrersitz ihres Autos.
Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte mit dem Einsatzstichwort „Person in Wassernot“ daraufhin eine Vielzahl an Einsatzkräfte, darunter auch Einsatzboote von Wasserwacht, DLRG und Feuerwehr, da zunächst nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Fahrzeug womöglich weiter ins Wasser gleitet und gegebenenfalls sinkt.
Wenige Minuten nach dem Einsatz trafen die First Responder der Feuerwehr Sand am Unglücksort ein. Dabei handelt es sich um Ersthelfer mit medizinischer Ausbildung, die von der ILS bei medizinischen Notfällen parallel zum Rettungsdienst mitalarmiert werden. So kann durch die Ersthelfer die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes in aller Regel um einige Minuten verkürzt werden. Gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen von Patienten kann diese Zeit entscheidend sein, um mitunter weitere gesundheitliche Gefahren von Betroffenen abzuwenden oder sie aus lebensgefährlichen Lagen zu befreien.
Niklas Hertlein und Mathias Krines waren am Dienstagmorgen die ehrenamtlich in Bereitschaft befindlichen First Responder. Als sie am Baggersee ankamen, sahen sie, dass bereits Passanten im Uferbereich des Wassers versuchten, den Polo festzuhalten. „Als wir ankamen, war das Auto rund zwei Meter mit der Vorderachse ins Wasser gerollt“, schildert Niklas Hertlein seine ersten Eindrücke.
Ein Ersthelfer rief den First Respondern zu, dass sich noch eine Frau im Auto befinde. Niklas Hertlein, der im Hauptberuf als Rettungssanitäter an der Rettungswache Haßfurt des Bayerischen Roten Kreuzes arbeitet, zögerte nicht und ging ebenfalls ins Wasser. Durch die Seitenscheibe der Fahrertür konnte er Sprechkontakt mit der 71-Jährigen aufnehmen, der das Wasser bis zum Oberkörper reichte. Nach Anweisung des Helfers öffnete die Frau daraufhin selbstständig die Autotür. Gemeinsam mit einem Passanten half Hertlein der Seniorin aus dem Fahrzeug. Beide brachten sie sicher ans rettende Ufer.
Die Frau wurde anschließend von der Besatzung eines BRK-Rettungswagens sowie einer Notärztin medizinisch erstversorgt und anschließend ins Krankenhaus Haßfurt eingeliefert. Nach ersten Erkenntnissen erlitt die Frau Unterkühlungen.
Nach der Rettung der Seniorin aus ihrer Notlage, kümmerten sich die Feuerwehren Sand und Zeil um die Bergung des Fahrzeugs. Mithilfe einer Seilwinde der Feuerwehr Sand wurde der VW aus dem Wasser zurück ans Ufer gezogen. Die Feuerwehr Zeil war derweil mit einem Einsatzboot auf dem Baggersee in Stellung gegangen, um die Einsatzkräfte während der Bergung abzusichern.
Seitens der Feuerwehren Sand und Zeil waren insgesamt 34 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Neben einem Rettungswagen, einer Notärztin und dem BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst wurden von der ILS ebenso der BRK-Einsatzleiter der Wasserwacht Haßberge sowie Einheiten der Wasserwachten Sand-Zeil, Haßfurt, Eltmann, Sennfeld sowie der DLRG Schonungen mit Rettungsbooten und Tauchern alarmiert.Insgesamt waren hier rund 35 Rettungskräfte eingesetzt. Einige der alarmierten Einheiten konnten allerdings noch auf der Anfahrt wieder abbestellt werden, nachdem die Person gerettet war und damit keine weiteren Menschen mehr in Gefahr waren.
Beamte der Polizeiinspektion Ebern waren ebenfalls vor Ort und ermitteln im weiteren Verlauf die Ursache für das Geschehen.

Quelle: Koordinierungsstab BRK KV Haßberge

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