Der Landesvorstand der AfD traf bei seiner Sitzung am Dienstag keine Entscheidung bezüglich eines möglichen Parteiausschlussverfahrens gegen den Landtagsabgeordneten Daniel Halemba. Informationen aus Vorstandskreisen zufolge liegt noch keine abschließende juristische Bewertung der Angelegenheit vor. 
 Halemba wird vorgeworfen, in Unterfranken Mitglieder in die AfD aufgenommen zu haben, ohne deren Wohnsitz – wie vorgeschrieben – zu überprüfen. Dies soll dazu gedient haben, seine Wahl zum Landtagskandidaten zu unterstützen. Die Rechtslage ist laut Parteikreisen nicht eindeutig. 
 Der 22-Jährige hat selbst seine Parteiämter niedergelegt und lässt seine Mitgliedschaft vorerst ruhen, behält jedoch sein Mandat als Abgeordneter. Die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel befürwortet ein Ausschlussverfahren, während Teile der Landtagsfraktion und des Landesvorstandes den jungen Abgeordneten unterstützen. 
 Zusätzlich ermittelt die Staatsanwaltschaft Würzburg gegen Halemba, unter anderem wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung. Bei einer Razzia im September wurde im Haus der Studentenverbindung Teutonia Prag zu Würzburg ein Gästebuch beschlagnahmt, in dem der Eintrag “Sieg Heil” und der Namenszug von Halemba zu finden waren. Es laufen Ermittlungen, um herauszufinden wer diesen Eintrag verfasst hat. Halemba bestreitet sämtliche Vorwürfe. 
Die bayerische AfD steht kurz vor einem Landesparteitag, bei dem der gesamte Landesvorstand um den Landeschef Stephan Protschka zur Wahl stehen wird. Einige Mitglieder des Führungsgremiums haben eine erneute Kandidatur aufgrund innerparteilicher Spannungen in Frage gestellt. 
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