Fotos: Michael Will / BRK

TRETZENDORF Lebensgefährliche Verletzungen hat ein Senior am späten Dienstagnachmittag (2. Januar) in Tretzendorf in der Gemeinde Oberaurach erlitten. Der 80-Jährige wollte offenbar eine Straße zu Fuß überqueren und wurde dabei von einem Auto frontal erfasst.
Zu dem folgenschweren Unglück kam es gegen 16:40 Uhr in der Rathausstraße, das ist die Ortsdurchfahrtsstraße von Tretzendorf. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wollte der 80-Jährige mit seinem Rollator vermutlich die Ortsstraße überqueren, direkt in Höhe seines Wohnanwesens. Dabei wurde er von einem Pkw erfasst, an dessen Steuer ein 37-Jähriger saß. Zum Unfallzeitpunkt war es bereits dunkel und es regnete.

Die genauen Hintergründe für den Verkehrsunfall und wie exakt er sich zugetragen hat, waren zunächst nicht sicher zu bestätigen, wie Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt vor Ort mitteilten. Zur genauen Rekonstruktion und damit auch zur Klärung der Schuldfrage wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger hinzugerufen.
Die Spuren am Pkw deuten darauf hin, dass der Mann mit der Fahrzeugfront erfasst wurde, dann auf die Motorhaube und anschließend mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe des Autos geschleudert wurde. Danach kam der Senior mit schwersten Verletzungen auf der Straße zum Liegen, sein Rollator wurde auf den Gehsteig geschleudert.
Ersthelfer kümmerten sich um den Schwerstverletzten und brachten ihn zunächst in die stabile Seitenlage. Kurz darauf kam zufällig ein Notfallsanitäter der BRK-Rettungswache Eltmann privat am Unglücksort vorbei und übernahm die Erstversorgung des Seniors bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Auch ein im Steigerwald wohnender Notarzt kam privat zur Unfallstelle, um bei der Versorgung mitzuhelfen. In der weiteren Folge kümmerte sich die Besatzung eines BRK-Rettungswagens aus Eltmann und ein Notarzt aus Haßfurt um den lebensgefährlich Verletzten, der zwischenzeitlich auch einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatte und reanimiert werden musste.
Über die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt wurde zudem ein Intensivtransporthubschrauber angefordert. „Christoph
Nürnberg“ landete knapp 20 Minuten später auf dem Sportplatz des SC Trossenfurt-Tretzendorf. Die Notärztin und der Notfallsanitäter des Hubschraubers wurden von der Feuerwehr vom Sportplatz zur Unglücksstelle gefahren, wo das Team schließlich die weitere notfallmedizinische Versorgung des 80-Jährigen mit unterstützte. Aufgrund seiner schweren und akut lebensbedrohlichen Verletzungen wurde er anschließend mit dem Rettungswagen und unter Begleitung der ITH-Intensivmedizinerin in den Schockraum des Klinikums Bamberg transportiert.
Der 37 Jahre alte Pkw-Fahrer blieb bei dem Unfall unverletzt, stand aber sichtlich unter dem Eindruck des Geschehens. Um ihn kümmerten sich in der Folge, ebenso wie um die Familie des Seniors, Mitglieder der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und der Notfallseelsorge.
Während der Rettungsarbeiten und der anschließenden Arbeit des Sachverständigen blieb die Rathausstraße im Bereich der Unfallstelle für mehrere Stunden gesperrt. Die Feuerwehr Trossenfurt-Tretzendorf sperrte die Straße und übernahm die Verkehrslenkung. Die Feuerwehr Kirchaich leuchtete den Sportplatz zur Landung des Intensivtransporthubschraubers aus. Vor Ort machte sich auch Kreisbrandinspektor Thomas Neeb ein Bild der Lage.
Seitens des Rettungsdienstes waren zwei Rettungswagen aus Eltmann (BRK) und Untersteinbach (ASB), ein Notarzt aus Haßfurt, der ITH „Christoph Nürnberg“ sowie der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, Wolfgang Brühl, im Einsatz. Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt waren mit mehreren Streifenwagen vor Ort. Sie führen die Ermittlungen zum Unfallhergang.

Quelle: BRK KV Haßberge

Werbung