Foto: Michael Will/BRK

Am Mittwochnachmittag ging bei der Integrierten Leitstelle Schweinfurt eine automatische Meldung über einen Brand im Haus Ebern der Haßberg-Kliniken ein. Vor Ort nahmen die Feuerwehrleute Schmorgeruch war, allerdings gab es schnell Entwarnung. In einer Umkleide im Erdgeschoss des Krankenhauses war es zu einem kleinen Schmorbrand mit leichter Rauchentwicklung gekommen. Grund dafür war ein technischer Defekt einer Leuchtstofföhre an der Decke. Die Feuerwehr entfernte die durchgeschmorte Leuchte, lüftete den Raum und sorgte dafür, dass er frei von schädlichen Gasen war.

 

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EBERN – Ein Brandereignis im Haus Ebern der Haßberg-Kliniken hat am späten Mittwochnachmittag (20. Dezember) ein größeres Aufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf den Plan gerufen. Glücklicherweise konnte nach knapp 30 Minuten Entwarnung gegeben. Verletzt wurde niemand.

Kurz nach 16:50 Uhr lief bei der Integrierten Leitstelle (ILS) in Schweinfurt aufgrund der Auslösung der automatischen Brandmeldeanlage des Krankenhauses ein Alarm auf. Sofort alarmierte die ILS daraufhin nach einem festgelegten Alarmierungsplan ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Ebern sowie einen Rettungswagen und den Einsatzleiter Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob es sich um einen Fehlalarm handelt oder es doch zu einem Brandereignis gekommen ist.

 

Die Feuerwehr Ebern wurde um 16:56 Uhr alarmiert. Bereits wenige Minuten später traf deren Einsatzleitwagen am Krankenhaus ein. Aufgrund einer ersten Rückmeldung durch die Leitstelle, dass im Gebäude Schmorgeruch wahrzunehmen sei, musste von einem Brandereignis im Erdgeschoss ausgegangen werden, weshalb auf Weisung des Einsatzleiters bereits um 17:04 Uhr vorsorglich eine Erhöhung der Alarmstufe auf „B3 – Brand Gebäude“ erfolgte. Daraufhin wurden weitere Feuerwehren zur Einsatzstelle nachalarmiert. Ebenfalls ließ der noch auf der Anfahrt befindliche Einsatzleiter Rettungsdienst, René Rebhan, einen Notarzt sowie einen zweiten Rettungswagen nachalarmieren.

 

Innerhalb kürzester Zeit waren schließlich die Freiwilligen Feuerwehren aus Ebern, Eichelberg, Heubach und Reutersbrunn sowie die Valeo-Werksfeuerwehr am Ort des Geschehens, wie FFW-Einsatzleiter Daniel Genslein mitteilte. Mit Atemschutz drang ein Trupp zur weiteren Erkundung in den betroffenen Bereich vor. In der Folge konnte schließlich rasch Entwarnung gegeben werden. Es kam zu keinem offenen Feuer.

 

Nach übereinstimmenden Aussagen von Beamten der Polizeiinspektion Ebern sowie der Feuerwehreinsatzleitung war es in einer Umkleide im Erdgeschoss des Krankenhauses zu einem kleinen Schmorbrand mit leichter Rauchentwicklung gekommen, so dass ein Brandmelder frühzeitig angeschlagen hatte. Grund dafür war dem Vernehmen nach ein technischer Defekt einer Leuchtstoffröhre an der Decke. Somit war die Ursache rasch gefunden und die Störung konnte umgehend behoben werden. Feuerwehrleute unter Atemschutz entfernten die durchgeschmorte Leuchte, anschließend wurde der Raum gelüftet und von schädlichen Gasen freigemessen.

 

„Für Patienten oder Bedienstete des Krankenhauses bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr“, bestätigte die Polizei auf Anfrage. Bereits um 17:35 Uhr war der Einsatz beendet und alle Einsatzkräfte konnte wieder abrücken.

 

Insgesamt waren seitens der Feuerwehr rund 50 Einsatzkräfte vor Ort. Der BRK-Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen aus Ebern und Schweinshaupten, einem Notarzt aus Ebern sowie dem BRK-Einsatzleiter vertreten, ebenso eine Streife der Polizeiinspektion Ebern. Für die anfahrenden Einheiten der Feuerwehr und des Rettungsdienstes wurde in der Georg-Nadler-Straße in Höhe der Realschule ein sogenannter Bereitstellungsraum eingerichtet.

 

Vor Ort machte sich auch Bürgermeister Jürgen Hennemann ein Bild des Geschehens. Er war kurz nach dem Alarm zum Krankenhaus geeilt.

 

Stichwort: Bereitstellungsraum

Als Bereitstellungsraum wird eine Örtlichkeit bezeichnet, an der sich anrückende Einheiten von Feuerwehr, Rettungsdienst, des THW und des Katastrophenschutzes sammeln, die nicht unmittelbar am direkten Einsatzort benötigt werden, aber in der Folge möglicherweise noch zum Einsatz kommen und bei Bedarf von der Einsatzleitung jederzeit abgerufen werden können.

 

Der Standort des Bereitstellungsraums wird von der Einsatzleitung festgelegt. Er befindet sich in sicherer Lage in der Nähe zur Einsatzstelle, so dass die Kräfte schnell dorthin gelangen können ohne selbst gefährdet zu sein. Meist dienen größere Parkplätze, öffentliche Plätze oder Straßenzüge, die für den allgemeinen Verkehr gesperrt werden, als Bereitstellungsraum.

Bei Großschadenslagen sind die Bereitstellungsräume von Feuerwehr und Rettungsdienst aufgrund einer Vielzahl von Einsatzfahrzeugen in aller Regel getrennt voneinander an verschiedenen Orten positioniert. Seitens des Rettungsdienstes wird ein Bereitstellungsraum bei Großlagen vom Abschnittsleiter „Bereitstellung“ geführt, und die Einsatzfahrzeuge werden nach ihrer Funktion beispielsweise in Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Krankentransportwagen räumlich geordnet.

Stichwort: Brandmeldeanlage
Eine Brandmeldeanlage ist eine in einem Gebäude fest verbaute Anlage, die aus einer Vielzahl von einzelnen Brandmeldeeinrichtung (Rauchwarnmeldern) besteht, die strategisch günstig in einzelnen Zimmern, Fluren, Aufenthaltsräumen, Arbeitsbereichen, Hallen etc. positioniert sind. Wird von einem Brandmelder beispielsweise in einem Gebäudeteil Rauch detektiert, löst dieser Brandmelder aus und signalisiert anhand seiner Nummer den genauen Standort des potentiellen Ereignisses. Die anrückende Feuerwehr kann dann vor Ort in der Brandmeldezentrale auf einen Blick erkennen, welcher Brandmelder Alarm geschlagen hat und in welchen Gebäudeteil er sich befindet. So ist eine schnelle Lokalisation eines möglichen Brandes möglich. Weitere Bestandteile einer Brandmeldeanlage sind in aller Regel auch optische und akustische Signalgeber zur Warnung der Personen innerhalb eines betroffenen Gebäudes.

Viele Brandmeldeanlagen in öffentlichen Gebäuden – beispielsweise Krankenhäusern, Gesundheitseinrichtungen, Schulen und Altenheimen – aber auch in großen Unternehmen sind über eine direkte Leitung mit einer Integrierten Leitstelle (ILS) verbunden, die rund um die Uhr besetzt ist und bei der mit Auslösen eines Brandmelders dem Disponenten sofort ein Alarm signalisiert wird. Entsprechend eines zuvor festgelegten Alarmschemas erfolgt dann die Alarmierung von Feuerwehr, Rettungsdienst und möglicher weiterer Kräfte. Durch die schnelle Meldung und Alarmierung können im Notfall rasch Einsatzkräfte an den Ereignisort herangeführt werden.

 

Für die Wartung und Instandhaltung der Brandmeldeanlagen sind die jeweiligen Betreiber verantwortlich. So gut die Anlagen im Ernstfall dem Schutz von Menschen und Sachgütern dienen, kommt es sehr häufig aber zu Fehleinsätzen. Statistiken gehen davon aus, dass deutschlandweit über 75 Prozent aller durch Brandmeldeanlagen ausgelösten Einsätze der Feuerwehr zu Fehleinsätzen führen.

 

Denn leider löst die Technik nicht nur dann aus, wenn tatsächlich schnelles Eingreifen nötig ist. Nur selten brennt es wirklich. Häufig sind Fehlalarme technischer Natur, ebenso passiert es, dass sie versehentlich oder mutwillig durch Menschen ausgelöst werden. Etwa wenn ein Bewohner eines Heims in seinem Zimmer raucht oder durch Dämpfe, die beim Kochen entstehen.