Foto: Michael Will / BRK
LENDERSHAUSEN – Bei einem Verkehrsunfall nahe Lendershausen ist am Donnerstagmittag (16. November) ein älteres Ehepaar schwer verletzt worden. Die beiden waren mit ihrem Auto von der Straße abgekommen und hatten sich mehrfach überschlagen. Die Ehefrau, die als Beifahrerin in dem Pkw saß, wurde lebensgefährlich verletzt.
Der Unfall ereignete sich gegen 12:25 Uhr auf der Staatstraße 2281 zwischen Kerbfeld und Lendershausen. Nach Angaben der Polizei war ein 80-Jähriger mitsamt seiner 73 Jahre alten Ehefrau mit seinem BMW in Richtung Lendershausen unterwegs. Nach einer Kuppe und zu Beginn einer lang gezogenen Rechtskurve kam der Pkw etwa 400 Meter vor dem Ortseingang aus bislang ungeklärten Gründen auf die Gegenfahrbahn und anschließend nach links von der Straße ab.
Das Auto fuhr im Graben rund 40 Meter entlang, bevor es an der Einmündung zu einem Feldweg gegen einen Wasserdurchlass prallte. Daraufhin überschlug sich der BMW mehrfach und blieb auf der anderen Seite der Einmündung schließlich völlig beschädigt entgegengesetzt zu seiner ursprünglichen Fahrtrichtung auf den Rädern stehen.
Nach dem Überschlag wurde das Ehepaar aus dem Landkreis Schweinfurt in dem völlig demolierten Auto eingeklemmt. Erst nachdem die Feuerwehr das Dach des Fahrzeugs mit hydraulischem Gerät abgeschnitten hatte und mit Rettungsspreitzern die beiden Türen geöffnet waren, konnten die Senioren in schonender Art und Weise aus dem Auto befreit werden. Bis dahin hatten der BRK-Rettungsdienst und ein Notarzt bereits mit der notfallmedizinischen Erstversorgung noch im Pkw begonnen. Ein Notfallsanitäter war in das Fahrzeug gestiegen, um die beiden Insassen bis zu ihrer Befreiung zu betreuen und zu überwachen.
Nach ersten Erkenntnissen wurde das Ehepaar schwer verletzt. Bei der 73-jährigen Beifahrerin gingen die Rettungskräfte von einem sogenannten Polytrauma aus, also schweren Mehrfachverletzungen. Die Frau wurde anschließend mit einem Rettungswagen zur weiteren Diagnostik und Behandlung ins Leopoldina-Krankenhaus nach Schweinfurt transportiert, wo bei einer eingehenden Diagnostik lebensgefährliche Verletzungen festgestellt wurden. Zunächst war geplant, die Frau mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik zu fliegen, was aufgrund ihres beginnenden instabilen Zustandes jedoch kurzfristig wieder verworfen wurde.

Ihr Ehemann wurde ebenfalls schwer verletzt und mit einem Rettungswagen in den Schockraum des Klinikums Coburg transportiert. Nach ersten Erkenntnissen des Rettungsdienstes besteht bei ihm keine Lebensgefahr.

Seitens des Rettungsdienstes waren zwei BRK-Rettungswagen aus Hofheim und Schweinshaupten, ein Notarzt aus Hofheim, der ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 18“ aus Ochsenfurt sowie der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Die Feuerwehren aus Hofheim und Aidhausen übernahmen die technische Befreiung, stellten den Brandschutz sicher, säuberten die Unfallstelle und leiteten den Verkehr um.
Weshalb es zu dem Unfall gekommen ist, ermittelt die Polizeiinspektion Haßfurt, die mit mehreren Streifenwagen vor Ort war. Unterstützung erhalten die Beamten dabei von einem DEKRA-Sachverständigen, der auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Untersuchungen zum Unfallgeschehen durchführte. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die Staatsstraße zwischen Lendershausen und Kerbfeld bis zirka 15:30 Uhr komplett gesperrt.
Die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes lobten das Engagement einiger Verkehrsteilnehmer. Diese hatten sich bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes als Ersthelfer vorbildlich um die beiden Verletzten gekümmert. Ebenso bot ein zufällig vorbeikommender Hausarzt seine Hilfe an.
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