Die Ankerzentren für Flüchtlinge in Bayern sind entweder überfüllt oder nahezu ausgelastet. Zum Beispiel sind die Ankerzentren in der Oberpfalz und Unterfranken weit über ihrer Kapazität belegt, mit 1900 bzw. fast 1600 Menschen, obwohl nur Platz für 1450 bzw. 1200 vorhanden ist. Auch andere Regionen wie Oberbayern und Niederbayern sind stark ausgelastet. In Oberfranken, speziell in Bamberg, gibt es nur eine große Unterkunft, die mit 2550 Menschen überbelegt ist.
Ähnlich sieht es im unterfränkischen Ankerzentrum aus: Die Einrichtung in Geldersheim/Niederwerrn (Landkreis Schweinfurt) hatte zuletzt fast 1600 Menschen beherbergt. Platz ist jedoch nur für 1200 Menschen. Die Zahl der Geflüchteten im Ankerzentrum war vor einem Jahr und zum Jahreswechsel bereits ähnlich hoch und lag bei knapp über 1400.
Der Bamberger Oberbürgermeister fordert eine drastische Reduzierung der Belegung aufgrund von Konflikten zwischen den Bewohnern und der Überforderung der vorhandenen Struktur. Ursprünglich war eine Belegung von maximal 1500 Menschen vorgesehen.
In Schwaben und Mittelfranken sind die Ankerzentren ebenfalls nahezu ausgelastet. Die steigenden Neuankünfte machen die Situation komplizierter, und auch die Anschlussunterbringungseinrichtungen sind bereits überlastet.
Ankerzentren sind Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Bayern, in denen verschiedene staatliche Stellen zusammenarbeiten, um Asylverfahren zu beschleunigen und Abschiebungen durchzuführen. Um Platz in den Einrichtungen zu schaffen, werden Menschen auf Kommunen verteilt, entweder in Gemeinschaftsunterkünften oder dezentral in Wohnungen.
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