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Bauverein: Abriss unabdingbar, neu zu bauen ist nachhaltiger und wirtschaftlicher
Der Bauverein sieht sich mit seinen Plänen für eine „Neue Gartenstadt“ auf dem richtigen Weg: Bei einer Informationsveranstaltung für Mieter und Nachbarn des Quartiers zwischen Fritz-Sold- mann-, Benno-Merkle-, Gartenstadt- und Bauvereinstraße gab es nach der Präsentation des Großprojekts durch Gudrun Rentsch von arc.grün lang anhaltenden Applaus der zuallererst Be- troffenen – den in der Gartenstadt lebenden Menschen. Die Geschäftsführerin der vom Bauver- ein beauftragten Stadtplaner und Landschaftsarchitekten aus Kitzingen hatte am Ende ihres Vortrags im voll besetzten Pfarrsaal von Maria Hilf verdeutlicht: „Der Bauverein ist verpflichtet, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Abriss und Neubau ist deshalb die sinnvolle Lösung“.
Danach kam das klare Votum der im Stadtteil lebenden Menschen, die damit vor allem auch die Verantwortlichen der über 3000 Mitglieder zählenden Genossenschaft in ihrer Entscheidung für das neue „Eingangstor zur Gartenstadt“ bestätigten. Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Hofmann hatte die überwiegenden Vorteile zusammengefasst und viel Zustimmung erhalten: Es soll auf der gleichen Fläche mehr zeitgemäßer, aber für die Mieter weiterhin bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden; das neue Quartier wird nach den Plänen deutlich grüner; die begrünten Dä- cher, Photovoltaik-Anlagen, verkehrsberuhigten Straßen und neuen Radwege sind nachhaltige Antwort auf den Klimawandel. Die Information und Diskussion mit den Mitgliedern und Mietern nennt der Bauverein in der Pressemitteilung als Hauptgrund für den bisherigen Verzicht auf öf- fentliche Äußerungen.
Jetzt aber meldet sich der Bauverein zu Wort und stellt fest: Wir waren und sind uns der sozial- geschichtlichen Bedeutung der über 100 Jahre alten Siedlung bewusst. Ralf Hofmann und Vor- stand Dominik Ebert nannten es in Maria Hilf deshalb auch legitim, sich über den Erhalt der Ge- bäude Gedanken zu machen. Gleichwohl gebe es zum Abriss keine Alternative. Ebert verdeut- lichte mit Fotos die eben nicht mehr zeitgemäßen Wohnungen, die veraltete Technik und die schlechte Bausubstanz. „Neu zu bauen ist nachhaltiger und wirtschaftlicher als Erhalt und Sa- nierung“, sagt er. Und Hofmann: „Der Bauverein ist nicht bekannt dafür, Traditionen zu ignorie- ren und Häuser leichtfertig wegzureißen, wir machen keinen Abriss zum Selbstzweck, sind aber zuvorderst den Mitgliedern verpflichtet und machen, was wir brauchen und können“.
Gegenteilige öffentliche Äußerungen auch Stadtverantwortlicher nannte Hofmann – ohne Na- men zu nennen – „irritierend“, zumal man mit der Stadt seit 2018 im engen Austausch steht und alles eng abgestimmt ist. Dass Stadtheimatpfleger Dag Schröder das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zur Frage eingeschaltet hat, ob für die Gartenstadt-Siedlung Ensembleschutz besteht, nehme man zur Kenntnis, sei darüber aber ebenso verwundert, weil dieses in den bis- herigen Besprechungen mit der Stadt nie Thema war.
Die Pläne für die Neue Gartenstadt fielen bei Mietern und Nachbarn auf durchweg positive Re- sonanz. Sie erfuhren, dass der Stadtrat dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zugestimmt hat, dass zur Größe der Wohnungen, Fassadengestaltung und anderen Details noch alles offen sei, dass Anschluss an Fernwärme geplant ist. Durch Abtretung eigenen Grunds kann die Stadt den so wichtigen Radweg in der Benno-Merkle-Straße realisieren. Der Bauverein weiß, dass man wegen der Ensembleschutzfrage in eine unverschuldete wie unerwartete Abhängigkeit ge- raten ist, und hofft, dass sich der für frühestens 2025 geplante Baubeginn nicht verzögert. Ge- plant ist die Umgestaltung „von oben nach unten“, also Start in der Fritz-Soldmann-Straße, um in maximal zehn Jahren in der Josef-Säckler-Straße fertig zu sein.
Die Sorge einiger Mieter, wo sie während der Bauzeit unterkommen, nahmen die beiden Vor- stände Dominik Ebert und Birgit Umhöfer unter Hinweis auf den Alten Wartweg. Alle von der ak- tuellen Sanierung der Hochhäuser dort betroffenen 41 Mieter sind erfolgreich und in gutem Ein- vernehmen umgesiedelt mit der garantierten Rückkehr in die dann neuen vier Wände, sofern gewünscht. Die Mieter und Nachbarn werden sich bei sicher weiter auftauchenden Fragen an die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle wenden, denen der Aufsichtsratsvorsitzende für ihr positi- ves Wirken trotz der Mehrarbeit in diesen turbulenten Zeiten herzlich dankte.

Quelle: Bauverein Schweinfurt eG

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