Exportquote sinkt leicht

Würzburg/Mainfranken – Die Exportquote für die Region Mainfranken ist von 44,1 Prozent (2021) auf 41,3 Prozent (2022) gesunken, was einem Minus von 2,8 Prozentpunkten entspricht. Nur zwei der neun Gebietskörperschaften konnten ihren Außenhandel im vergangenen Jahr leicht steigern.
In den beiden kreisfreien Städten Schweinfurt und Würzburg sank die Exportquote um 0,4 Prozentpunkte (Schweinfurt) bzw. 0,9 Prozentpunkte (Würzburg). Im Landkreis Main-Spessart ging die Quote um 1,6 Prozentpunkte zurück. Es folgen die Landkreise Würzburg und Haßberge mit minus 2,0 bzw. minus 2,2 Prozentpunkten. Im Landkreis Kitzingen beträgt die Quote minus 4,2 Prozentpunkte. Am stärksten fiel der Rückgang im Landkreis Rhön-Grabfeld aus. Dort sank die Quote um 10,7 Prozentpunkte. Lediglich die beiden Landkreise Bad Kissingen und Schweinfurt konnten ihren Außenhandel leicht um jeweils 0,8 Punkte steigern.
„Die zahlreichen wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken auf den Weltmärkten machen auch den mainfränkischen Exporteuren zu schaffen. Das schlägt sich natürlich auch in der Statistik nieder“, erklärt IHK-Außenhandelsexperte Kurt Treumann. Mit Blick auf ihre internationalen Exportmärkte müssten sich die regionalen Unternehmen weiter diversifizieren, um mit den Risiken besser umgehen zu können, so Treumann weiter.
Weltweite Handelshemmnisse erschweren Geschäfte 

Die kürzlich veröffentlichte deutschlandweite Umfrage „Going International“, an der sich rund 2.400 auslandsaktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland beteiligt haben, belegt die negativen Rahmenbedingungen für den Export. Insbesondere lokale Zertifizierungserfordernisse und gestiegene Sicherheitsanforderungen erhöhen der Studie zufolge den Kosten- und Zeitaufwand für die Abwicklung internationaler Geschäfte. Ein Fünftel der Unternehmen sieht sich zudem durch „Local-Content-Bestimmungen“ eingeschränkt. Darunter versteht man Gesetze, die ein Mindestmaß an lokaler Produktion vorschreiben, um die lokale Wirtschaft zu fördern – wie etwa der „Inflation Reduction Act“ (IRA) in den USA. Auch die EU-Sanktionen gegen Russland und Weißrussland sowie die Gegensanktionen führen laut der Studie zu erhöhten Herausforderungen für exportorientierte Unternehmen.
Auch in ihren Wirtschaftsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich registrieren die Unternehmen weiterhin Handelshemmnisse. Wie die „Going International“-Umfrage zeigt, schätzen die Unternehmen ihr künftiges Auslandsgeschäft negativer ein als noch vor einem Jahr. Der zunehmende Protektionismus wirkt sich negativ auf das weltweite Geschäft der Unternehmen aus. So rechnen 24 Prozent der Unternehmen mit einer Verschlechterung des Auslandsgeschäfts im laufenden Jahr, nur 15 Prozent erwarten eine Verbesserung.

Quelle: IHK Würzburg-Schweinfurt

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