Schweinfurt (dpa/lby) – Unbekannte Täter haben eine Frau in Schweinfurt mit dem sogenannten Enkeltrick um 20 000 Euro betrogen. Das Bargeld übergab die 60-Jährige am Freitagmittag einem vermeintlichen Gerichtsboten, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Zuvor hatten die Täter die Frau über mehrere Stunden angerufen und sie glauben lassen, ihre Tochter wäre in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Nur gegen eine Kaution könne eine Gefängnisstrafe verhindert werden, erzählten sie ihr. Ein vermeintlicher Polizist und Staatsanwalt bestätigten die ausgedachte Geschichte.
Die Männer übten psychischen Druck auf die 60-Jährige aus, der sie letztlich dazu brachte, zur Bank zu gehen und ihre Ersparnisse abzuheben. In der Nähe eines Kinos übergab sie das Geld dann dem Komplizen der Betrüger. Zwei Stunden später ging die Frau zur Polizei. Jegliche Fahndungsmaßnahmen nach den Tätern verliefen zunächst erfolglos.
Die Polizei warnte in ihrer Mitteilung nachdrücklich vor derartigen Betrugsmaschen und wies darauf hin, dass in Deutschland weder Polizei, noch Staatsanwaltschaft oder das Gericht Menschen dazu aufforderten, eine Kaution zu hinterlegen, um eine Inhaftierung von Angehörigen zu verhindern. Außerdem käme es niemals vor, dass Menschen aufgefordert würden, Geld oder Wertsachen im Freien und ohne Quittung zu übergeben.
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