Bild: Florian Stoike, Oberbrandmeister der Ständigen Wache

Schweinfurt – Die Feuerwehr Schweinfurt konnte vom 03. bis 21. März 2023 in einem der beiden neuen Einsatzfahrten-Simulatoren der Versicherungskammer Bayern und des Bayerische Staatsministerium des Innern für Sport und Integration effektiv trainieren. Eine Besonderheit, denn kritische Situationen bei Blaulichtfahrten können ansonsten auf der Straße oder auf Übungsplätzen nicht realistisch geübt werden. Der Landesfeuerwehrverband Bayern unterstützt die Aktion.
Die Maschinisten der Feuerwehren möchten so schnell wie möglich den Einsatzort erreichen. Noch wichtiger ist es jedoch sicher anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden. Kritische Situationen sind besonders das Überqueren von roten Ampeln und Überholmanöver, hier besteht die größte Unfallgefahr. Die Teilnehmenden sollen nach dem Training mit dem Einsatzfahrten-Simulator in der Lage sein, solch brisante Situationen durch geübte Fahrstrategien zu bewältigen.
„Es ist für uns Feuerwehrleute schwierig richtig einzuschätzen was die anderen Verkehrsteilnehmer machen, wenn wir mit Blaulicht kommen.“ teilt Frank Limbach, Leiter der Feuerwehr Schweinfurt und Stadtbrandrat mit. „Im Simulator können wir solche Situationen üben, und das ganz ohne Unfallgefahr, kostengünstig und auch noch ohne Abgase“.
Präventiv ist die Stadt Schweinfurt in diesem Bereich bereits seit 2021 tätig. So wurde unter anderem zur Minimierung der Unfallgefahr auf den Kreuzungspunkten der Hauptverkehrsstraßen ein System zur Ampelvorrangschaltung installiert. Rückt ein Feuerwehrfahrzeug mit Blaulicht an, sendet ein darin montiertes Kommunikationsmodul ein Signal an die Ampelanlage, welche diese für das Einsatzfahrzeug auf Grün und für den Quer- oder Abbiegeverkehr auf Rot schaltet.
„Wir schlagen so zwei Fliegen mit einer Klappe. Zur Verkehrssicherheit für alle Teilnehmenden auf der einen Seite kommt eine Reduzierung der Fahrzeiten in die weiter entfernten Stadtteile wie beispielsweise den Deutschhof. Wir müssen uns nicht mehr durch den sich vor roten Ampeln stauenden Verkehr kämpfen bzw. die schweren Feuerwehrfahrzeuge vom Stillstand wieder auf Normalgeschwindigkeit beschleunigen“, weiß Stadtbrandrat Limbach.
Insgesamt haben in den drei Wochen ca. 165 Teilnehmer*innen der Feuerwehr Schweinfurt, der Werkfeuerwehren und umliegenden Feuerwehren, sowie Hilfsorganisationen und dem THW das Angebot wahrnehmen können. Die Ausbildung der Multiplikatoren der Feuerwehren vor Ort führt die Staatliche Feuerwehrschule Regensburg durch. Diese Multiplikatoren bilden anschließend bis zu sechs ihren Kameraden je Trainingsdurchgang aus.
Trainerin Sandra Reichert von der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg erklärt: „Die Gruppe beurteilt nach jeder Fahrt anhand der Aufzeichnung die Situationen selbst. Viele sind von sich überrascht, was sie während der Fahrt im Stress alles übersehen haben.“

Quelle: Stadt SCHWEINFURT

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