Schweinfurt (dpa) – Mehr als ein halbes Jahr nach der Tötung eines Babys in einer Flüchtlingsunterkunft in Unterfranken hat die angeklagte Mutter die Tat gestanden. Sie sei verzweifelt gewesen, hoffnungslos, niemand habe ihr geholfen, vor allem der Kindsvater nicht. «Dann habe ich beschlossen, meine Tochter zu töten», sagte die Frau unter Tränen am Montag vor dem Landgericht Schweinfurt.
Die Frau aus Somalia ist wegen Mordes angeklagt. Sie soll im vergangenen August das etwa drei Monate alte Mädchen im Halsbereich mit dem Messer tödlich verletzt haben. Das Tatmesser habe sie sich in der Unterkunft in Geldersheim bei Schweinfurt von einer Familie geholt, mit der sie sich eine Toilette geteilt habe, sagte sie. «Es war alles für mich zu viel.» Sie habe die Kontrolle verloren. «Dann habe ich die Kleine getötet.»
Für den Prozess sind zwei Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil könnte am kommenden Donnerstag gesprochen werden.
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