Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Umweltreferent Jan von Lackum über die Klimaneutralitätsziele und die Klimaschutzaktivitäten der Stadt 
Schweinfurt – Schweinfurt hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Der Stadtrat hat dieses ambitionierte Ziel in der Schwerpunktsitzung Klimaschutz im Oktober 2021 beschlossen. Damit geht Schweinfurt einen Schritt weiter als die Bundes- und die Landesregierung Bayern, die bis 2045 und bis 2040 Klimaneutralität erreichen wollen.
Seit der Erstellung des Integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Schweinfurt im Jahr 2015 hat sich gezeigt, dass neue, deutlich ambitioniertere klimaschutzpolitische Ziele notwendig werden. Insbesondere die Umsetzung des European Green Deal im Jahr 2019 als umfassende Wachstumsstrategie für eine klimaneutrale und ressourcenschonende Wirtschaft, sowie die Novellierung des Bundes-Klimaschutzgesetzes im Juni 2021, führten zu einer deutlichen Stärkung im Hinblick auf die Klimaschutzziele.
„Das Ziel des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Schweinfurt aus dem Jahr 2015 mit der Zielsetzung, die Treibhausgasemissionen um mindestens 20% bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2014 zu senken, ist nicht mehr ausreichend, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé. „Unser zentrales Ziel ist es, unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und Schweinfurt somit für die zukünftigen Generationen lebenswert zu gestalten.“
Derzeit wird das bereits bestehende Klimaschutzkonzept überarbeitet und der Förderantrag für das neue Klimaanpassungskonzept gestellt. Aus diesen beiden Konzepten werden jeweils Maßnahmen entwickelt, die die Stadt Schweinfurt auf den Transformationspfad hin zu einer Netto-Null Treibhausgas-Bilanz im Jahr 2035 führen. Darüber hinaus wird in verschiedenen Lenkungsgruppen intensiv unter anderem am Ausbau der erneuerbaren Energien, energetischen Quartierssanierungen und der Umstellung der kommunalen Fahrzeug-Flotte gearbeitet.
Umweltreferent Jan von Lackum betont, dass die nächsten Jahre entscheidend sein werden, um Schweinfurt auf den richtigen Pfad zur Klimaneutralität zu bringen. „Klimaschutz geht uns alle an, deshalb muss jeder Einzelne handeln, je früher, desto besser. Die Stadt Schweinfurt unterstützt Sie dabei. Unser Klimaschutzmanagement arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung weiterer Maßnahmen. Sie sind gerne eingeladen, sich hieran aktiv zu beteiligen und Ideen einzubringen.“ Der Oberbürgermeister ergänzt: „Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn wir einen breiten Konsens herstellen können. Diesen Konsens zu erreichen und den Klimaschutz als Chance auch für unsere Wirtschaft zu vermitteln, ist eine wichtige Aufgabe für die kommunale Klimaschutzarbeit.“ 
Die Stadt selbst kann nur sehr begrenzt verbindliche Vorgaben für den Klimaschutz machen. Das ist Aufgabe von Bund und Freistaat Bayern. Aufgabe der Stadt ist es, Klimaschutz zu fördern, darüber aufzuklären und die Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. Als Beitrag dazu existieren schon seit mehreren Jahren kommunale Förderprogramme. So werden die Energieberatung, der Austausch von Heizungspumpen, die komplette Heizungssanierung und auch der Einbau von Regenwasserzisternen finanziell durch die Stadt Schweinfurt gefördert.
Für 2022 wurde der Energie-Spar-Preis neu konzipiert. Die bisher enthaltenen Einzelpreise wurden nun auf in der Summe erhöhte Preise von 2.500 Euro für private Vorhaben und 2.500 Euro für gewerbliche Vorhaben zusammengeführt. Energiesparende Gesamtkonzepte können so attraktiv prämiert werden.
Die Fernwärme spielt eine wichtige Rolle beim Umstieg auf mit erneuerbaren Energien betriebene Heizungen. Darum wird das Förderprogramm Heizungssanierung beim Umstieg auf Fernwärme auf 2.000 Euro verdoppelt.
Zur Unterstützung bei der energetischen Sanierung und der Umstellung auf erneuerbare Energien bei Strom und Heizung, ist eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen hierzu in Planung. „Wir laden interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, ihre Ideen und Wünsche für die Veranstaltungsreihe an das Klimaschutzmanagement heranzutragen.“, ruft Jan von Lackum auf, um die Vorträge auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger anzupassen.
Jeder Einzelne kann täglich etwas für den Klimaschutz tun, auch wenn es im ersten Moment nur als eine banale Kleinigkeit erscheint, wie zum Beispiel regional einkaufen, das Fahrrad oder den Bus nehmen, betont Oberbürgermeister Remelé. „Jeder Beitrag, und sei er noch so klein, zählt, denn Klimaschutz ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe und als diese verstehen wir es auch. Nur gemeinsam können wir es schaffen, bis 2035 klimaneutral zu werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen werden.“

Quelle: Stadt Schweinfurt

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