AWO Geriatrischen Rehaklinik Würzburg. Foto: Michael Bernhard
Demographischer Wandel als größte soziale Herausforderung der nächsten Jahrzehnte
„Es muss in einem reichen Land wie Deutschland möglich sein in Würde zu Altern“, erklärt Robert Hinke, Leiter des Fachbereiches Gesundheit & Soziales bei ver.di Bayern: „Die Bewältigung des demographischen Wandels darf als eine der größten sozialen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gelten. Der anwachsende Pflegenotstand nimmt angesichts der demographischen Entwicklung immer bedrohlichere Ausmaße an. Die politischen Weichen sind folglich in einem kurzen Zeitfenster der nächsten Jahre zu stellen. Im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung gehört die Altenpflege ganz groß auf die Agenda“. Für den 17. November 2021 ruft ver.di die Beschäftigte in der Altenpflege zu symbolischen Aktionen auf, um ihren Forderungen nach mehr Personal, flächendeckend guten Löhnen und einer grundlegenden Finanzreform der Pflegeversicherung Nachdruck zu verleihen.
Angesichts der demographischen Entwicklung der Gesellschaft, aber auch bei den Beschäftigten in der Pflege selbst, ist bereits das bestehende Versorgungsniveau gefährdet. Mit der Zahl der Absolventen in den Pflegeberufen kann man Renteneintritte und Berufswechsel nicht kompensieren. Bereits heute werden erste Einrichtungen aufgrund von Personalmangel geschlossen. An einen Ausbau der Kapazitäten ist kaum zu denken. „Ohne spürbar attraktivere Arbeits- und Einkommensbedingungen wird man kein zusätzliches
Personal gewinnen“, meint auch Jens Gotthardt, Betriebsrat bei der AWO und Sprecher der Fachkommission Altenpflege bei ver.di Bayern: „Gerade kommerzielle Anbieter in der Pflege entziehen sich der Tarifbindung und ihrer Verantwortung für die Ausbildung.“ Dem Lohndumping profitorientierter Unternehmen ist entgegenzutreten. Ob das unter dem amtierenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beschlossene Gesetz zur Bezahlung in der Altenpflege hinreicht, erscheint mehr als fraglich. Es muss spätestens 2023 evaluiert werden – nicht erst 2025, wie bislang geplant
Dominik Schirmer, Beauftragter für Landespolitik der ver.di Bayern, sieht auch die bayerische Staatsregierung in der Pflicht. Es gilt die Investitionskostenförderung für Pflegeeinrichtungen dauerhaft zu erhöhen. „Es kann nicht die Verpflichtung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen sein, den Bau und die Sanierung von Pflegeeinrichtungen zu bezahlen“, so Schirmer: „Diese seien eindeutig Bestandteil der Daseinsvorsorge, für deren Finanzierung das Land Bayern zuständig sei. In Bayern entfielen Anfang des Jahres durchschnittlich bereits 412 Euro auf den nicht öffentlich geförderten Teil der Investitionskosten, der den Bewohnern oder ihren Angehörigen in Rechnung gestellt wird.“
Ausgewählte betriebliche Aktionen der Gewerkschaft ver.di
Der ver.di-Aktionstag findet am 17. November 2021, dem diesjährigen Buß- und Bettag, statt. Der Buß- und Bettag wurde Mitte der 1990er Jahre als gesetzlicher Feiertag in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft, um den Arbeitgeberanteil zur neu geschaffenen Pflegeversicherung auszugleichen. Diesen Tag nimmt ver.di traditionell zum Anlass, um auf ihre Forderungen für die Altenhilfe aufmerksam zu machen.
Es handelt sich auch im zweiten Pandemiejahr überwiegend um kurze symbolische Aktionen, die Corona-bedingt über Delegationen der Beschäftigten erfolgen. Statements wer- den mit einer fotowirksamen Aktion verbunden. Genaueres kann über die aufgeführten Kontaktpersonen erfahren werden. Im Weiteren können sie sich auch direkt an die ver.di- Bezirke wenden.
Haus der Senioren der AWO in Marktbreit
Fotoaktion und Infostand vor der Einrichtung ab 13 Uhr
Manuela Alesi 0160992233
Stefan Kimmel 0160 4964563, stefan.kimmel@verdi.de
Senioren- und Pflegeheim Wassertrüdingen
Fotoaktion vor der Einrichtung ab 14 Uhr
Bernd Altland 09832 6831116, webmaster@altentruedingen.de
Bernhard Bytom 0160 90703203, bernhard.bytom@verdi.de
Helene-Schultheiß-Heim der AWO in Zirndorf Fotoaktion vor der Einrichtung ab 13.15 Uhr
Hella Höfling 09119606612, br@awo-fl.de;
Bernhard Bytom 0160 90703203, bernhard.bytom@verdi.de
BRK Sozialstation in Reichertshofen
Fotoaktion vor der Einrichtung ab 10 Uhr
Amila Tatarevic 0911 23557 – 48, amila.tatarevic@verdi.de
Diakonie Landshut – Hauptverwaltung
Fotoaktion auf dem Parkplatz des Verwaltungsgebäudes ab3.30 Uhr Josef Ilsanker 0151-43198095, josef.ilsanker@verdi.de
Städtische Altenheime Augsburg
Fotoaktion vor dem Büro des Personalrats um 9:00
Roman Martynez 0151- 14293474, roman.martynez@verdi.de
Quelle: ver.di Bayern
