Bayernwerk zeichnet Absolventen der Hochschule für Fernsehen und Film München aus – 32 Forschende für ihre Leistungen geehrt

 

Schweinfurt. Daniel Asadi Faezi ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft. Verliehen hat die Auszeichnung die Bayernwerk AG (Bayern-werk) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Damit ehren sie die Leistung des Kunsthochschulabsolventen. Seine Diplomarbeit im Studiengang Dokumentarfilmregie ist ein 80-minütiger Dokumentarfilm, in dem er sich mit der Migrationsgeschichte seiner Familie beschäftigt. Der gebürtige Schweinfurter ist einer von insgesamt 32 Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend (28. Oktober) geehrt wurden. Der Festakt fand vor 150 Gästen in den Eisbach Studios in München statt. Von hier haben ihn meh-rere bayerische Regionalfernsehsender live übertragen. Moderatorin Nina Sonnenberg hat durch das rund 100-minütige Programm geführt.

Dokumentarfilm über Migration

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Für seinen Diplomfilm hat Daniel Asadi Faezi ein persönliches Thema gewählt. Er erzählt darin die Geschichte seines Vaters und seines Onkels, die in den1980er-Jahren aus dem Iran nach Deutschland auswanderten. Der Filmtitel „Langsam vergesse ich Eure Gesich-ter“ ist ein direktes Zitat und einem Brief entnommen. Der älteste der Brüder, der im Iran blieb, schrieb diesen Satz seinen nun in Deutschland lebenden jüngeren Geschwis-tern. Briefe, mit denen die beiden Brüder vor 30 Jahren den Kontakt zu ihrer Familie hielten, spielen in dem Film eine zentrale Rolle. Der 28-jährige Regisseur setzt sich in sei-nem Werk entlang dieser Schriftstücke mit der Geschichte seiner Familie auseinander. Gemeinsam lesen sein Vater und Onkel sie zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder und er-innern sich an eine Zeit, die geprägt war von Revolution, Krieg und 5000 Kilometern zwi-schen ihnen und ihrer Heimat. „Es geht um die Geschichte einer durch Politik und Reli-gion gespaltenen Familie. Das öffnet eine Projektionsfläche für vergangene Bilder“, sagt Daniel Asadi Faezi über seinen 80-minütigen Film.

Mehr als ein Andenken

„Der Kulturpreis Bayern ist eine Auszeichnung mit jahrzehntelanger Tradition. Immer ging es darum, Menschen zu danken, die mit ihrem Engagement, ihrem Wirken und ihrer Begeisterung für Kunst, Kultur und Wissenschaft unsere Gesellschaft bereichern. Den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern danken wir für ihre Leistungen und gratu-lieren herzlich zu dieser Auszeichnung“, betont Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsit-zender des Bayernwerks. In der Sparte Kunst hat das Bayernwerk dieses Jahr die bilden-den Künstler Thomas Demand sowie Gretel und Erwin Eisch, die Musiker Reinhard

Kammler und Wolfgang Buck und die Schauspielerin Luisa Wöllisch ausgezeichnet. Vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erhält der Kabarettist, Schau-spieler und Musiker Hannes Ringlstetter einen Sonderpreis. Die sechs Kunst-Preisträge-rinnen und -Preisträger sowie den Sonderpreisträger wählt eine Fachjury. Die 32 Preis-trägerinnen und Preisträger der Sparte Wissenschaft werden von den bayerischen Hoch-schulen, Kunsthochschulen und Universitäten selbst benannt. Das Bayernwerk ehrt Er-folge in Kunst und Wissenschaft seit mehr als 60 Jahren, seit 2005 verleiht es in Partner-schaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Kultur-preis Bayern. Dieser geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals im Jahr 1959 verliehen wurde. Der Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Preis in der Sparte Wissenschaft mit je 2.000 Euro. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem den „Gedankenblitz“. Diese Bronzestatue wurde vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geschaffen. Die Aufzeichnung der Preisverleihung können Interessierte unter http://www.bayern-werk.de/kulturpreis2021 anschauen. Dort finden sie auch eine Liste aller Wissenschafts-preisträgerinnen und -preisträger.

 

Quelle: Bayernwerk