Fotos: Ferdinand Merzbach (News5) und Christian Licha

Sattelzug prallt auf Wohnmobil:
völlig zerfetzt

KNETZGAU / THERES – Bei einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Sattelzug und einem Wohnmobil ist am Montagabend (18. Oktober) auf der Maintalautobahn A70 hoher Sachschaden entstanden. Ein 57-Jähriger hatte offenbar einen Schutzengel und wurde nur leicht verletzt. Die Autobahn blieb rund zwei Stunden komplett gesperrt.
Gegen 19.25 Uhr war es zwischen den Anschlussstellen Knetzgau und Theres auf der Richtungsfahrbahn Schweinfurt zu der folgenschweren Kollision gekommen. Nach Angaben der Polizei hatte ein 57-Jähriger mit seinem Wohnmobil auf dem Pannenstreifen angehalten, weil das Fahrzeug offenbar eine Reifenpanne hatte. Der Mann aus dem Landkreis Schweinfurt wollte an dem Fahrzeug den hinteren rechten Reifen wechseln, hatte dort schon ein Radkreuz angesetzt.
Ein aus Richtung Bamberg nahender Sattelzug hatte das Hindernis offenbar zu spät wahrgenommen und prallte mit seiner Beifahrerseite mit hoher Wucht gegen das Wohnmobil. Wo genau sich zu diesem Zeitpunkt der Fahrer befand, war zunächst unklar. Jedenfalls erlitt der Mann nur leichte Verletzungen und wurde nach Erstversorgung durch einen Notarzt und den BRK-Rettungsdienst ins Krankenhaus nach Haßfurt eingeliefert. Nach Überzeugung der Einsatzkräfte hatte er offenbar einen Schutzengel; hätte er sich noch im Fahrzeug befunden oder außerhalb auf der Fahrerseite, hätte den Unfall tödlich enden können.
Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass das Wohnmobil regelrecht zerfetzt wurde. Der Aufbau wurde komplett zerstört. Die Trümmer, die sich auf einer Länge von rund 100 Meter verteilten, schleuderten über beide Fahrspuren, den Pannenstreifen und nach rechts in die Böschung. Unter anderem Lagen das Dach, ein Fahrrad und eine Mikrowelle auf der Autobahn.
Der Sattelzug aus Hessen, der nach Angaben der Polizei rund zehn Tonnen Kartonagen geladen hatte, wurde im Frontbereich und an der Windschutzscheibe schwer beschädigt. Der Brummi blieb nach dem Aufprall rund 150 Meter nach der Unfallstelle auf dem Seitenstreifen stehen. Der 48 Jahre alte Fahrer blieb unverletzt. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen dürfte über 100.000 Euro betragen. Ein nachfolgender Pkw aus dem Raum Ansbach fuhr über die Trümmerteile und trug ebenfalls Beschädigungen davon.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die Maintalautobahn in Fahrtrichtung Schweinfurt zunächst rund eineinhalb Stunden komplett gesperrt. Es bildete sich ein Rückstau von rund drei Kilometern Länge bis zur Anschlussstelle Knetzgau. Nachdem die Autobahnmeisterei Knetzgau die Unfallstelle abgesichert hatte, konnte der Verkehr anschließend ab etwa 21.00 Uhr einspurig auf der Überholspur an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Polizei und Autobahnmeisterei rechneten damit, dass sich die Bergungs- und Aufräumarbeiten bis deutlich nach Mitternacht hinziehen würden.
Seitens des BRK-Rettungsdienstes waren zwei Rettungswagen aus Haßfurt und Hofheim, ein Notarzt aus Haßfurt sowie BRK-Einsatzleiter Daniel Imhof an der Unglücksstelle. Ebenso hatte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt die Feuerwehren Knetzgau und Sand mit rund 45 Helferinnen und Helfern alarmiert. Zunächst hatte es geheißen, dass womöglich eine Person eingeklemmt sei, was sich zum Glück nicht bestätigte. Die Feuerwehren sicherten die Unfallstelle ab, leuchteten sie aus und banden auslaufende Betriebsstoffe ab. Seitens des THW Haßfurt war Fachberater Sebastian Böhm vor Ort sowie mehrere Streifen der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck. Positiv zu erwähnen ist, dass die Verkehrsteilnehmer eine vorbildliche Rettungsgasse gebildet hatten, so dass die Einsatzkräfte ohne größere Verzögerungen die Unfallstelle erreichen konnten.

 

O-Ton von Michael Will, der Koordinierungsstab des BRK KV Haßberge

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Quelle: BRK KV Haßberge