Fotos: Michael Will / BRK

EBERN – Bei einem schweren Verkehrsunfall am Mittwochnachmittag (8. September) ist auf der Bundesstraße 279 bei Ebern ein Rollerfahrer lebensgefährlich verletzt worden. Der 61 Jahre alte Mann war auf ein Fahrzeug des Straßenbaus offenbar ungebremst aufgefahren.
Die genauen Hintergründe, die zu der folgenschweren Kollision geführt haben, standen zunächst nicht sicher fest. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger an die Unfallstelle beordert, der den exakten Hergang aufgrund des Spurenbildes aufklären soll, teilte die Polizei vor Ort mit.
Gegen 13.00 Uhr war ein 53 Jahre alter Arbeiter zusammen mit einem Kollegen in einem Straßenbaufahrzeug mit einer an der Front montierten Kehrmaschine auf der Bundesstraße zwischen den Einmündungen Heubach und Gewerbegebiet Sandhof unterwegs. Sie hielten auf der rechten Fahrbahnseite in Höhe der Zufahrt zu einem Feldweg an, um weitere Arbeiten an der Fahrbahn vorzunehmen. Als das Straßenbaufahrzeug, das mit gelbem Rundumlicht gesichert war, bereits stand, fuhr der Rollerfahrer von hinten auf das stehende Fahrzeug auf, teilte die Polizei an Ort und Stelle mit.

Die Wucht der Kollision war so heftig, dass der Rollerfahrer von seinem Zweirad geschleudert wurde und auf der Gegenfahrbahn mit schwersten Verletzungen bewusstlos liegen blieb. Umgehend wurde ein Notruf abgesetzt, so dass die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt einen Rettungswagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug von der nur rund zwei Kilometer entfernten BRK-Rettungswache Ebern zur Einsatzstelle alarmierte. Parallel dazu wurde ebenfalls der in Suhl stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 60“ alarmiert, der nach knapp 15 Minuten an der Einsatzstelle landete. Nach einer notfallmedizinischen Erstversorgung durch die beiden Notärzte und das Team des Rettungswagens wurde der Mann aus dem Landkreis Haßberge mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Unfallklinik geflogen.

Ein zufällig auf dem Nachhauseweg vom Dienst befindlicher Beamter der Polizeiinspektion Ebern sowie ein Justizmitarbeiter, die beide unmittelbar nach dem Verkehrsunfall an die Einsatzstelle kamen, leisteten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vorbildliche Erste Hilfe. Der Polizeibeamte legte an einem stark blutenden Bein des Verletzten ein so genanntes Tourniquet an; dabei handelt es sich um ein spezielles medizinisches Abbindesystem, durch das Venen und Arterien in der betroffenen Extremität so stark komprimiert werden können, dass der Blutfluss komplett unterbrochen werden kann. Das kann das Verbluten eines Patienten verhindern.
Ebenfalls an die Unfallstelle alarmiert wurden die Feuerwehren aus Ebern, Heubach, Reutersbrunn und Eichelberg unter der Einsatzleitung des Eberner Kommandanten David Pfeufer. Sie sperrten die Bundesstraße zwischen den beiden Einmündungen und leiteten den Verkehr um. Zudem halfen mehrere Feuerwehrleute, die ebenfalls eine rettungsdienstliche Ausbildung haben, bei der Versorgung des Schwerstverletzten mit.
An der Bundesstraße 279 werden seit mehreren Wochen zwischen Ruppach und der Ortsmitte von Rentweinsdorf Arbeiten an der Fahrbahn durchgeführt. Die Oberschicht wird auf einer Länge von rund fünf Kilometer erneuert; die Asphaltierungsarbeiten sind zum Großteil abgeschlossen, es folgen noch Restarbeiten. Voraussichtlich bis Mitte September sollen die Arbeiten komplett fertiggestellt sein. In den letzten Tagen haben zwischen Ebern und Rentweinsdorf bereits Markierungsarbeiten begonnen. Die Straße ist bis auf die Ortsdurchfahrt von Rentweinsdorf wieder für den Verkehr freigegeben.

 

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Quelle: Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Haßberge