Serie von drei Verkehrsunfällen mit insgesamt zehn Verletzten fordert am Sonntag die Rettungskräfte
KNETZGAU / BUCH / HASSFURT –  Eine Serie schwerer Verkehrsunfälle hat am Sonntag (5. September) Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei im Landkreis Haßberge auf Trab gehalten. Bei drei folgenschweren Kollisionen wurden innerhalb von drei Stunden insgesamt zehn Menschen verletzt, zwei von ihnen lebensgefährlich.

 

Die Serie begann gegen 11.15 Uhr mit dem Zusammenstoß zwischen einem Kleintransporter und einem Pkw auf der Maintalautobahn A70 zwischen Bamberg und Schweinfurt. Kurz nach der Anschlussstelle Knetzgau in Fahrtrichtung Theres war nach Angaben der Polizei ein 78 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Lichtenfels mit seinem Kleintransporter aus unklarer Ursache nach rechts von der Autobahn abgekommen, fuhr über den Standstreifen und prallte in die Außenleitplanke. Von dort wurde das Fahrzeug abgewiesen und geriet wieder nach links auf Autobahn.
Eine Familie aus Niedersachsen in einem nachfolgenden Mercedes konnte dem Kleintransporter nicht mehr ausweichen und prallte mit diesem zusammen. Nach der Kollision blieb der Lieferwagen quer auf der Überholspur stehen, der Mercedes prallte in die Außenleitplanke und blieb dort schwer beschädigt stehen.
Während der 78-jährige Unfallverursacher mittelschwere Verletzungen erlitt, kamen die vier Insassen des Autos, zwei 27-Jährige sowie 55 und 59 Jahre alte Personen, mit leichteren Verletzungen davon. Nach Erstversorgung durch einen Notarzt und den Teams mehrere Rettungswagen wurden alle fünf Verletzten in zwei Kliniken nach Schweinfurt eingeliefert.
Insgesamt waren hier drei Rettungswagen aus Eltmann, Haßfurt und Schweinfurt sowie ein Notarzt aus Schweinfurt und der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst, Ingo Stöhlein, am Einsatz. Die Feuerwehr Knetzgau war mit knapp 20 Helfern unter Leitung von Kommandant Thomas Finger im Einsatz. Die Feuerwehr sperrte die Autobahnauffahrt Knetzgau in Fahrtrichtung Schweinfurt, band auslaufende Betriebsstoffe ab und stellte den Brandschutz sicher.
Die Maintalautobahn blieb bis zirka 12.45 Uhr zwischen den Anschlussstellen Knetzgau und Theres vollständig gesperrt. Es bildete sich ein Rückstau bis etwa in Höhe des Tunnels „Schwarzer Berg“ auf einer Länge von rund fünfeinhalb Kilometern Länge.
Ton von Michael Will (Koordinierungsstab BRK KV Haßberge) Stand 5. September 2021 16:38

 

Der folgenschwerste Unfall an diesem Sonntag ereignete sich dann gegen 12.50 Uhr auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Obertheres und Buch. Dort waren zwei Motorräder zusammengestoßen. Beide Fahrer im Alter von 25 und 24 Jahren aus den Landkreisen Haßberge und Schweinfurt wurden lebensgefährlich verletzt.
Wie genau es zu der Kollision gekommen ist, stand zunächst nicht mit Gewissheit fest, wie die Polizei vor Ort mitteilte. Es gab dazu zwei unterschiedliche Aussagen von Augenzeugen. Demnach waren beide Kradfahrer in die gleiche Richtung nach Buch unterwegs, als es rund 300 Meter vor der Ortschaft zu dem Unfall gekommen ist. Während ein Augenzeuge wahrnahm, dass der Yamaha-Fahrer die vorausfahrende Enduro möglicherweise überholen wollte, geht ein anderer davon aus, dass die Enduro offenbar nach links in einen Feldweg einbiegen wollte und die Yamaha auffuhr. Zur Klärung des genauen Unfallhergangs zog die Polizei einen Sachverständigen hinzu, der seine Ermittlungen an der Unfallstelle aufnahm und Klärung herbeiführen wird.
Bei dem Zusammenprall wurden die beiden jungen Männer lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer der Yamaha, dessen Motorrad von der Straße in einen angrenzenden Acker geschleudert wurde, wurde nach der Kollision in einen Straßengraben geschleudert; der Fahrer der Enduro blieb neben seiner Maschine auf der Straße liegen.
Die beiden Schwerstverletzten wurden von einem Notarzt aus Haßfurt sowie den Teams zweier BRK-Rettungswagen aus Haßfurt und Eltmann erstversorgt. Anschließend wurden beide mit zwei Rettungshubschraubern – „Christoph 60“ aus Suhl sowie „Christoph 18“ aus Ochsenfurt – in Kliniken nach Würzburg und Suhl geflogen, wie BRK-Einsatzleiter Ingo Stöhlein mitteilte.
Die Polizei war mit mehreren Streifen vor Ort. Die Ortsverbindungsstraße blieb stundenlang gesperrt. Der Verkehr wurde von der Feuerwehr Buch, die mit rund zehn Einsatzkräften vor Ort war, örtlich umgeleitet. Zudem band die Feuerwehr auslaufende Betriebsstoffe ab.
Ton von Michael Will (Koordinierungsstab BRK KV Haßberge) Stand 5. September 2021 16:38
Gegen 14.15 Uhr ereignete sich dann ein weiterer Verkehrsunfall, diesmal auf der Kreisstraße zwischen Haßfurt und Ebern an der Einmündung zum Gewerbegebiet „Godelstatt“ bei Haßfurt. Zwei Autos sind dabei offenbar aufgrund einer Vorfahrtsverletzung zusammengestoßen. Nach ersten Erkenntnissen war ein VW Touran von der Godelstatt in die vorfahrtsberechtigte Prappacher Straße eingefahren und hatte dabei einen aus Richtung Haßfurt nahenden anderen VW Touran übersehen.
Beide Fahrzeugen stießen in der Kreuzung zusammen und wurden schwer beschädigt. Im Fahrzeug des mutmaßlichen Unfallverursachers saßen neben dem 37 Jahre alten Fahrer aus Haßfurt noch drei Kinder. Im anderen Auto saß ein 53 und 54 Jahre altes Ehepaar aus Ebern.
Alle drei Erwachsenen wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Nach Versorgung durch einen Notarzt aus Haßfurt wurden sie mit drei Rettungswagen aus Haßfurt, Ebern und Hofheim ins Krankenhaus Haßfurt zur weiteren medizinischen Untersuchung gebracht. Die drei Kinder wurden noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes von Angehörigen nach Hause gefahren; ob sie ebenfalls verletzt wurden, war zunächst nicht klar.
Im Einsatz waren hier zudem BRK-Einsatzleiter Rudi Hauck, die Feuerwehr Haßfurt zum Abbinden auslaufender Betriebsstoffe und zur Straßensperrung sowie eine Streife der Polizei.
Quelle: BRK KV Haßberge
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