Foto: THW

Schweinfurt. Auf Anforderung der THW-Leitung entsandte das THW Schweinfurt gemeinsam mit weiteren fränkischen Ortsverbänden Kräfte zur Bewältigung der Lage in die betroffenen Gebiete.
Aufgabe der insgesamt 45 Schweinfurter Helfer/innen war es, vom 16.07.-21.08.2021 in unterschiedlichen Einsatzabschnitten der Katastrophengebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zur Bekämpfung der Hochwasserschäden Technische Hilfe zu leisten.
Im Einsatz waren der Zugtrupp, zur taktisch-technischen Koordination der Einsätze sowie mehrere Fachgruppen: die Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung), die Bergung, der ESS-Trupp (Einsatzstellen-Sicherungs-System) mit Baufachberater und ein weiteres Baufachberater-Team. Die personelle Unterstützung erfolgte aus der Fachgruppe Ortung und der Schweren Bergung. Im Ortsverband Schweinfurt war für die Vor- und Nachbereitung der Stab gefordert, um u. a. den LUK-Betrieb (Leitungs- und Koordinierungsstab), die Küche und die Schirrmeisterei und nicht zuletzt die Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Aufgabe der Schweinfurter Spezialisten war die Führung eines sog. „Fachzuges Notversorgung und Notinstandsetzung“. Als Schnittstelle zwischen der Einsatzleitung und den unterstellten Gruppen wurden die Einsatzaufträge koordiniert und die eingesetzten Kräfte zur Abarbeitung der anstehenden Aufgaben beauftragt. Die einzelnen Fachgruppen waren bei der Wiederherstellung der Infrastruktur, der Lieferung von Notstrom und bei Pumparbeiten im Einsatzgebiet tätig.
Das erste Team war am Freitag, 16.07.2021, in die nordrhein-westfälische Stadt Stolberg aufgebrochen. Am Mittwoch, den 21. Juli 2021, machten sich 4 weitere Schweinfurter Einsatzkräfte auf den Weg nach Stolberg, um die dort im Einsatz befindlichen Helfer des Zugtrupps abzulösen.
5 Tage später, am 26. Juli 2021, rückte unser ESS-Trupp mit 4 Helfern sowie dem Einsatzstellen-Sicherungssystem in den Raum Bad Neuenahr und Adenau (RLP) aus, um dort Kräfte aus weiteren 3 Bundesländern zu unterstützen. Den ersten Einsatz erwartete den ESS-Trupp in Ahrbrück, wo es einen Felsen mit frischen Abbruchkanten zu überwachen galt, welcher auf mehrere Wohnhäuser zu stürzen drohte.
Am Donnerstag, den 29.07.2021, starteten 14 Helferinnen und Helfer mit dem Zugtrupp sowie der Fachgruppe Notversorgung/Notinstandsetzung ins Ahrtal, um Helfer aus anderen Einheiten unseres Regionalbereiches Bamberg abzulösen. Der Schweinfurter Zugtrupp übernahm dort die Führung des technischen Zuges, die Fachgruppe N unterstützte die Abstütz- und Räumarbeiten vor Ort. Diese eingesetzten Einheiten wurden wiederum turnusgemäß nach einer Woche abgelöst.
Am Freitag begab sich für 1 Woche einer unserer Baufachberater zusammen mit einem weiteren Helfer nach Euskirchen, danach weiter ins Ahrtal, um dort bei der Begutachtung und Überprüfung der zum Teil stark beschädigten Gebäude zu unterstützten, deren Statik zu überprüfen und bei diversen Abstütz- und Sicherungsmaßnahmen Hilfe zu leisten.
Vom 04.-12. August war der Einsatz der Schweinfurter Bergungsgruppe im Ort Mayschoß gefragt. Es wurden Öltanks geborgen, Keller ausgepumpt sowie Abstützarbeiten an einsturzgefährdeten Gebäuden vorgenommen.
Am 14. August rückte erneut ein Baufachberater mit einer Helferin ins Ahrtal aus, um weitere Gebäude auf ihre Statik zu überprüfen und nötige Abstützmaßnahmen durch THW-Kräfte anzuleiten.
Am 21.08.2021 waren alle Einsatzkräfte aus den Katastrophengebieten zurück.
Der Präsident der Bundesanstalt THW, Gerd Friedsam, sowie der Landesbeauftragte des Landesverbandes Bayern, Dr. Fritz-Helge Voß, bedankten sich ausdrücklich für die geleistete Arbeit, die hervorragende Koordination der Zusammenarbeit der einzelnen Landesverbände und, zusammen mit dem Ortsbeauftragten des Schweinfurter THW, Harald Lotter, bei den Familien und Arbeitgebern der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für das Verständnis, Vertrauen und die Freistellung der Einsatzkräfte. Ohne sie wäre dieser Einsatz nicht möglich gewesen!
Ein Bericht über Einsätze hört sich immer sachlich und neutral an. Was unsere Einsatzkräfte jedoch an Eindrücken erlebten, kann man nicht in Worte fassen. Nicht nur Arbeit erwartete unsere Helfer, sondern auch viele Gespräche, bei denen man tröstende Worte finden musste. Belastungen, die es stets gemeinsam im Team zu verarbeiten gilt.

Quelle: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Ortsverband Schweinfurt

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