Einrichtung der “Koordinierungsstelle Zukunftsstrategie Wasserwirtschaft – Nordbayern” an der Regierung von Unterfranken
Würzburg (ruf) – Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen Nordbayern in besonderem Maß. Die ausgeprägten Hitze- und Trockenjahre 2015, 2018 und 2019 sind uns noch präsent. Sie haben die naturräumlich und meteorologisch geradezu vorgegebene Trockenheit in ganz Nordbayern weiter verschärft. Dies schließt hohe Schäden durch örtlich oder regional vorkommende Starkniederschläge leider nicht aus. Die jüngsten Ereignisse mit Schwerpunkt in den Landkreisen Haßberge, Kitzingen, Schweinfurt und Würzburg haben uns dies auch in Unterfranken deutlich vor Augen geführt.
Insgesamt steht einem sinkenden Wasserdargebot ein steigender Wasserbedarf gegenüber. Forderungen nach Bewässerungsmaßnahmen in Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau mehren sich. Der Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung gebührt dabei der Vorrang. Der Aufwand dafür wächst. Die notwendigen Anstrengungen sind erheblich. Bereits seit über 20 Jahren betreibt dazu die Regierung von Unterfranken die AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ. Auch die regelmäßigen Unterfränkischen Wasserforen widmen sich diesem Thema.
Vor diesem Hintergrund hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Regierung von Unterfranken gebeten, auch organisatorisch und personell dieser zentralen Zukunftsaufgabe besonders Rechnung zu tragen. Die Regierung von Unterfranken hat daher zum 15. Juli 2021 eine „Koordinierungsstelle Zukunftsstrategie Wasserwirtschaft Nordbayern“eingerichtet, die unmittelbar der Bereichsleitung „Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz“ zugeordnet ist. Sie soll die effektive und zielgerichtete Bearbeitung der von Umweltminister Thorsten Glauber in seiner Regierungserklärung „Wasserzukunft Bayern 2050: Wasser neu denken!“ vom 28.10.2020 identifizierten Handlungsschwerpunkte im Norden des Freistaats sicherstellen. Besondere Bedeutung kommt dabei dem intensiven Austausch und der engen Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium und dem Landesamt für Umwelt sowie den Regierungen und den weiteren Fachbehörden und Ämtern in den nördlichen Landesteilen zu.
Die Koordinierungsstelle wird sich vorrangig Projekten und Vorhaben auf folgenden Gebieten widmen: Grundlagenarbeit, Management von Hitze- und Trockenperioden, effizienter und ressourcenschonender Umgang mit Wasser, nachhaltige Bewirtschaftung des Dargebots. Ihr Ziel besteht vor allem darin, praktikable Ansätze und Werkzeuge für die Umsetzung der Handlungsschwerpunkte zu entwickeln, die eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser gewährleisten und dabei zugleich Nutzungskonflikte vermeiden.
Die bestehenden Zuständigkeiten der Wasserwirtschaftsämter, der Sachgebiete Wasserwirtschaft der Regierungen und des Landesamtes für Umwelt bleiben von der Einrichtung der Koordinierungsstelle unberührt.

Die Koordinierungsstelle befindet sich aktuell noch im Aufbau. Die Leitung hat der bisherige Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg, Dr. Herbert Walter, übernommen.

Quelle: Regierung von Unterfranken

Werbung