Das Bayerische Rote Kreuz kann in Ebern in diesem Jahr die Frauengrundhalle der Stadt nutzen.

Die Blutspendetermine des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Ebern finden in diesem Jahr ausschließlich in der Frauengrundhalle (Graf-Stauffenberg-Straße 1) der Stadt Ebern im Gewerbegebiet „Alte Kaserne“ statt. Zudem sind die Termine künftig immer donnerstags und nicht mehr am Freitag wie bislang.

Über diese beiden Neuerungen informiert das BRK in einer Pressemitteilung. Seit April 2020 und damit kurz nach Beginn der Corona-Pandemie und den damit erhöhten Hygiene- und Abstandsregeln war der BRK-Kreisverband gezwungen, für die Blutspendetermine ein Ausweichquartier zu finden. Bis dahin hatten die Termine immer im Rotkreuzhaus stattgefunden.

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Aufgrund von Abstandsregeln und Zugangsbeschränkungen musste mit Beginn der Pandemie überlegt werden, wohin man die Blutspendetermine verlegen könnte, da einerseits im Rotkreuzhaus die Platzkapazitäten begrenzt sind und zudem aufgrund der kritischen Infrastruktur so wenig wie möglich externe Besucher Zutritt zum Haus erhalten sollten. So wurde in Zusammenarbeit zwischen dem BRK-Kreisverband Haßberge und dem BRK-Blutspendedienst aus Wiesentheid nach Alternativen gesucht.

„Dabei kam schnell die Idee, die Termine in die Frauengrundhalle auszulagern“, sagt Michael Will, Pressesprecher des BRK-Kreisverbandes Haßberge. „Das hat mehrere Vorteile: Einerseits befindet sich die Halle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rotkreuzhaus, wodurch Auf- und Abbau und die damit verbundene Logistik gut zu bewältigen sind.“ Zum anderen sei die Halle aufgrund ihrer Größe ideal, um auch in Zeiten der Pandemie den gängigen Hygiene- und Abstandsregeln vorbildlich Rechnung tragen zu können.

Die Stadt Ebern mit Bürgermeister Jürgen Hennemann signalisierte auf eine erste Anfrage hin „grünes Licht“, so dass die Blutspendetermine auch in Pandemie-Zeiten weiterhin stattfinden konnten und nicht abgesagt werden mussten. Denn diese Termine sind von der Ausgangsbeschränkung und dem Kontaktverbot ausgenommen, zählt die Staatsregierung Blutspenden auch in Krisenzeiten zu einer notwendigen Maßnahme, um die Bevölkerung in Bayern ausreichend mit Blutkonserven versorgen zu können. Immerhin werden in bayerischen Kliniken pro Tag nach Angaben des Blutspendedienstes rund 2000 Konserven Blut benötigt, um Verletzten und schwer Erkrankten ausreichend Blutpräparte bereitstellen zu können. Rein rechnerisch können von einer Blutspende bis zu drei Patienten profitieren.

„Wir sind der Stadt Ebern dankbar, dass sie unserer Anfrage positiv gegenüberstand, so dass wir ab April bis Jahresende 2020 insgesamt fünf Blutspendetermine in der Frauengrundhalle durchführen konnten“, sagt Martina Kern, zuständige Gebietsreferentin beim Blutspendedienst Wiesentheid. Sie ist von der Frauengrundhalle begeistert: „Sie ist groß, alle Abstandsregeln können von Anfang bis Ende eingehalten werden und die Blutspender können von der Anmeldung über die Spende bis hin zur Geschenkausgabe in einer Einbahnstraßenregelung durch die Halle geführt werden.“

Martina Kern lobt dabei auch das Engagement der Helferinnen und Helfer der BRK-Bereitschaft Ebern, die das Blutspende-Team aus Wiesentheid bei der Vorbereitung und Durchführung bestens unterstützen. „Unsere Blutspendetermine in Ebern laufen dank ihrer Mithilfe reibungslos.“ Von den Blutspenderinnen und Blutspendern gebe es dazu nach Worten von Ingrid Böllner, Beauftragte für das Blutspendewesen beim BRK-Kreisverband Haßberge, immer wieder positive Rückmeldungen. „Wir haben nicht nur sehr treue Spender*innen, sondern auch sehr zufriedene“, bilanziert Böllner. Auch in Zeiten von Corona, in denen aufgrund einer maximalen Personenzahl in der Halle kurzzeitig immer mal wieder ein paar Minuten Wartezeiten für die Spender*innen entstehen können, seien diese geduldig. „Schließlich kommen die Blutspender*innen, um mit ihrer Blutspende etwas Gutes zu tun und Mitmenschen in schwierigen gesundheitlichen Belangen zu unterstützen.“

Ab Februar und im gesamten Jahr 2021 finden die Blutspendetermine des Roten Kreuzes weiterhin in der Frauengrundhalle statt. Zwischen Blutspendedienst und der Stadt wurde dazu ein Vertrag geschlossen. Nicht nur die anhaltende Pandemielage macht dies erforderlich, sondern auch eine strukturelle Änderung im Rotkreuzhaus.

Dort war im Obergeschoss bis dato das Jugendhaus des Roten Kreuzes untergebracht, und es wurde bei den Blutspendeterminen mit genutzt. Da der Bedarf für ein Jugendhaus in den letzten Jahren mehr und mehr zurückgegangen ist, machten sich BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger und Jürgen Geisel, Leiter der Rettungswache Ebern, Gedanken um mögliche alternative Nutzungskonzepte. So kam man mit der Caritas-Schulen gGmbH mit Sitz in Würzburg als Träger der Frühförderstelle ins Gespräch, da sie ihre Frühförderstelle in der ehemaligen Berufsschule (sie soll heuer abgerissen werden) in der Mozartstraße aufgeben musste und nach neuen Räumlichkeiten suchte. Die Caritas zeigte sich von den Räumlichkeiten im Rotkreuzhaus begeistert, so dass zum 1. September 2020 die Frühförderstelle dort eingezogen ist.

Mit dem neuen Quartier für die Blutspenden in der Frauengrundhalle geht noch eine Neuerung einher: Die Termine finden ab sofort immer donnerstags und nicht mehr am Freitag statt. Das hat damit zu tun, dass die Halle in normalen Zeiten am Wochenende oft für Privatveranstaltungen gebucht ist und dafür bereits freitags der Aufbau stattfindet. Durch die Spendentermine am Donnerstag kommt es somit zu keinen terminlichen Überschneidungen. 

Die Blutspendetermine finden in der Zeit von 15:30 bis 20:15 Uhr statt. Der nächste am kommenden Donnerstag, 18. Februar. Insgesamt bietet das BRK in Ebern sechs Blutspendetermine im Jahr an. Die weiteren Termine sind am 15. April, 17. Juni, 26. August, 21. Oktober und 16. Dezember. Im Durchschnitt kommen zu jedem Termin rund 160 Spender*innen, vergangenes Jahr wurde bei einem Termin eine Rekordbeteiligung von über 220 Spenderinnen und Spendern registriert.

Quelle: BRK KV Haßberge