War es Mord oder ist der Angeklagte unschuldig? Diese Frage wird sich am Dienstag vor dem Landgericht Schweinfurt wohl klären, da wird das Urteil im Cold Case Prozess aus Kolitzheim erwartet. Vor mehr als 50 Jahren ist hier eine 18-jährige Frau durch mehrere Messerstiche getötet worden.
Angeklagt ist ein heute 70 Jahre alter US-Amerikaner. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der Angeklagte für den Tod der jungen Frau verantwortlich ist. Sie fordert wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe. Seine Schuld hätten DNA-Spuren und Zeugenaussagen bewiesen, so die Staatsanwaltschaft.
Die Verteidigung hat dagegen auf einen Freispruch plädiert, denn für sie reichten die Beweise für die Schuld des 70-Jährigen nicht aus.
Der Angeklagte hat selbst am Ende noch das Wort ergriffen und seine Unschuld beteuert.
Verurteilt werden könnte er nur wegen Mordes. Jede andere Straftat wäre mittlerweile verjährt.
Zum Hintergrund
Der Fall liegt über 50 Jahre zurück, bis jetzt konnte kein Täter überführt werden. Dank neuer DNA-Technik war vor einigen Jahren aber wieder Bewegung in den Fall gekommen. Am Tatort waren Spuren sichergestellt worden, die dem Angeklagten zugewiesen werden konnten.
Der Angeklagte soll während seiner Zeit bei der US-Army in Schweinfurt ein Verhältnis mit dem Opfer gehabt zu haben. Weil die 18-Jährige gedroht haben soll seiner Frau davon zu erzählen, soll er sie zum Schweigen gebracht haben. 
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