Foto: Radio Primaton
Update:
Zu Prozessauftakt lies der 82-Jährige, der mit Sonnenbrille im Gericht sitzt, eine Erklärung seines Anwalts vorlesen. Darin hieß es, dass er sich weder an die Tat erinnern könne noch wisse, weshalb er diese begangen haben solle. Anschließend startete das Gericht mit Zeugenvernehmungen. Ein Polizist gab an, den Mann nackt und blutüberströmt vorgefunden zu haben. Ihm gegenüber habe er, wie beim Notruf auch, die Tat gestanden. Der Angeklagte soll erst seine Lebensgefährtin getötet und danach versucht haben, sich selbst umzubringen.
Ursprungsmeldung:
Er soll seine schlafende 76 Jahre alte Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung in Hammelburg erwürgt haben – deswegen beginnt am Donnerstag vor dem Schweinfurter Landgericht der Prozess gegen einen 82-jährigen Mann.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: heimtückischer Mord.
Wie berichtet, soll der 82-Jährige im November den Notruf gewählt haben, nachdem er seine Lebensgefährtin erwürgt hatte.
In der Nacht zuvor konnte er laut Anklage – wegen seelischer Belastungen – nicht schlafen. Am Morgen soll er dann, den Entschluss gefasst haben, sich und seine Lebensgefährtin zu töten.
Sie lag im Bett, er soll ihren Oberkörper fixiert und dann mit beiden Händen ihren Hals gewürgt haben – bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich gab.
Nachdem die 76-Jährige dann tot war, gab er beim Polizeinotruf wohl an, dass er sie getötet hat und selbst schwer verletzt sei.
Nach dem Anruf soll er sich mit einem spitzen Küchenmesser selbst vier Stiche in den Oberkörper verpasst haben, mit dem Ziel sich ebenfalls umbringen.
Während der Ermittlungen verdichteten sich die Hinweise, dass der Senior psychisch krank sein könnte. Zudem leidet er laut Anklage unter vaskulärer Demenz – diese wird durch Schädigung der Blutgefäße im Hirn ausgelöst. Beispielsweise ausgelöst durch Schlaganfälle oder Hirnblutungen. Sie führt zu Symptomen, die einer Alzheimer-Krankheit ähneln.
Wer sich selbst in einer psychischen Notsituation befindet, findet unter den Telefonnummer 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 Hilfe.