Nachdem am Dienstag den 23. Mai 2023 die zweite Tarifverhandlung für die rund 240.000 Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel in München erneut gescheitert sind, ruft ver.di die Beschäftigten im Edeka Lager in Gochsheim zu einem über 24-stündigen Streik auf. Dass die Arbeitgeber im bayerischen Groß- und Außenhandel auch in ihrem zweiten Angebot weiterhin Reallohnverluste und damit eine Verschärfung der Altersarmut „anbieten“, hat die Kolleg/Innen in den Betrieben richtig sauer gemacht. Der zuständige ver.di Sekretär Peter König sieht im Verhalten der Arbeitgeber eine weitere Verschärfung des Tarifkonflikts in Groß- und Außenhandel in Bayern.
Die Beschäftigten bei der Edeka, wie auch im gesamten Groß und Außenhandel, leiden massiv unter den Preissteigerung der letzten Jahre. Die Beschäftigten brauchen endlich tabellenwirksame Erhöhungen,  so dass sich ihre wirtschaftliche Lage nicht weiter dramatisch verschlechtert. Wir werden es nicht akzeptieren, dass Beschäftigte, die hart arbeiten und für ein Rekordumsätze in der Branche, vor allem bei der Edeka, sorgen, am Ende des Monats jeden Cent dreimal umdrehen müssen, so König weiter.
Der Streik begann bereits gestern am Dienstagnachmittag um 16:30 Uhr mit der ersten Schicht der Frische Abteilung, seit heute Morgen um 1:45 Uhr wurde der Streik auf die Fahrer der Edeka in Gochsheim ausgeweitet. Weiter werden seit heute Morgen um 5:00 Uhr alle weiteren Schichten/Beschäftigten des Lagers in Gochsheim zum Streik aufgerufen. Der Streik im Lager wird bis heute Mittwoch 24. Mai bis mindestens um 24 Uhr andauern.
Für weitere Fragen erreichen Sie Peter König unter 0171 4540007. Fotos werden auf Wunsch gerne zur Verfügung gestellt.

Hintergrund:
Ver.di fordert für die rund 240.000 Beschäftigten in bayerischen Groß- und Außenhandel:
Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13 %
Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 €
Die Laufzeit der Tarifverträge muss 12 Monate betragen.
In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden
Untermauert werden die Forderungen durch eine breite Beschäftigtenbefragung an der sich knapp 6.000 Kolleginnen und Kollegen aus über 500 Betrieben beteiligten. Dort geben 76% der Befragten an, Probleme zu haben, mit ihrem derzeitigen Gehalt den Lebensunterhalt zu bestreiten. 87% schätzen ein, dass ihre Rente aus dem derzeitigen Gehalt nicht vor Altersarmut schützt. 68% unterstützen eine überproportionale Anhebung der unteren Einkommen und 84% fordern die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge Im Einzelhandel.

Quelle: ver.di Bezirk Würzburg/Aschaffenburg und Schweinfurt

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