Die Schulsanitäter durften auch selbst einen Gipsverband anlegen. Praxisanleiterin Eva (roter Kasack) hatte es ihnen zuvor gezeigt. Hier gibt sie Tipps, wie das Vorhaben besser gelingt. Fotos: von Kathrin Kupka-Hahn

Was passiert mit den Patienten, wenn sie mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt eines ganz besonderen Ausflugs. Den haben rund 20 Schulsanitäter der Realschulen Arnstein und Haßfurt in der vergangenen Woche ins Krankenhaus St. Josef Schweinfurt unternommen. Einen ganzen Tag konnten die Schulsanitäter hautnah erleben, wie in der Notaufnahme und in der Pflegeschule des Krankenhauses gearbeitet wird.
So bekamen die Schülerinnen und Schüler, die allesamt die 8. und 9. Klasse besuchen, eine Führung durch die Zentrale Notaufnahme (ZNA). Antje Müller, die pflegerische Leiterin der Abteilung, stellte unter anderem vor, wie die Diagnose mithilfe von EKG und Ultraschall bei eingelieferten Patienten erfolgt. Unterstützt wurde sie hierbei von Assistenzärztin Vivien Hake, die zur Anschauung den Bauch einer Auszubildenden des Krankenhauses untersuchte und den Jugendlichen die inneren Organe erklärte.
Doch auch die Schulsanitäter durften aktiv werden: Sie bekamen in der ZNA die Möglichkeit, voneinander den Blutdruck und den Blutzucker zu messen. In der Abteilung lernten sie außerdem noch ein ganz spezielles Gerät kennen: den Mädchenfänger. Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel, das bei der Einrenkung von Unterarmfrakturen eingesetzt wird. Bei der Anwendung werden die Finger in Hülsen eingespannt, um den Unterarm zu fixieren.
Das Fixieren eines Unterarmbruchs war auch Thema an der nächsten Station des Ausflugs, der in die Berufsfachschule für Pflege führte. Die Schulsanitäter bekamen dort von Praxisanleiterin Eva gezeigt, wie ein Unterarm eingegipst wird. Anschließend hatten die jungen Leute die Gelegenheit, selbst einen solchen Gipsverband anzulegen, was ihnen sichtlich Freude bereitete. Schließlich durfte einer der Haßfurter Schüler den Arm von Philip Schubert „stilllegen“. Er ist der Betreuungslehrer der Sanitäter und unterrichtet Ethik, Informatik und Mathematik. „Als das Angebot der Pflegeschule für diesen Ausflug kam, haben wir sofort gesagt: Da gehen wir hin“, erzählt der Lehrer.
Die Erwartungen – sowohl von ihm als auch seinen Sanitätern – wurden nicht enttäuscht. „Es war interessant, dass wir so vieles ausprobieren durften“, zieht Jule eine positive Bilanz. Ihre Freundin Eva fügt hinzu: „Wir haben viel erklärt und gezeigt bekommen, das fand ich gut.“
Einen Tag für die Schulsanitäter zu gestalten, diese Idee stammt aus der Berufsfachschule für Pflege am Krankenhaus St. Josef. Lehrerin Melanie Weingart hat den Tag organisiert und gemeinsam mit den Kolleginnen von der ZNA dann durchgeführt. „Man hat schon gemerkt, dass diese Schüler Interesse an medizinischen Themen haben“, freut sie sich, dass der Tag so gut bei den Schulsanitätern ankam. Und vielleicht ist ja auch der Eine oder Andere dabei, der für eine Ausbildung gewonnen werden konnte.

Quelle: St. Josef Krankenhaus Schweinfurt

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