Nachdem erfolgreichen zweiten Hilfstransport in die Ukraine steht nun schon der nächste Transport bevor: Es geht ins Ahrtal, um die die Menschen dort tatkräftig zu unterstützen.
Unser Foto zeigt v.l.: Rainer Zink und Stefan Labus (Bundesverband Deutsche Kindertafel e.V.), Jochen Oeckler (Geschäftsführer Pabst Transport GmbH & Co. KG), Dmitrij Videnin (Videnin Dojo), Kindertafel-Botschafterin Steffi List, Peter Ziegler und Christian Oeser (Schaeffler Betriebsrat), Thomas Metz (Geschäftsbereichsleiter Logistik), Dagmar Bebersdorf (Schweinfurter Kindertafel e.V.) und Robert Oschinski (Pflegedienst Gratia). Foto: Jonas Heimrich
Bundesverband Deutsche Kindertafel e.V. unterstützt mit Sachspenden – „Armutsbekämpfung auch Aufgabe der Kommune“
Schweinfurt. Zwei erfolgreiche Hilfstransporte in die Ukraine innerhalb weniger Wochen, jetzt ein weiterer Transport ins Ahrtal: Der Bundesverband Deutsche Kindertafel e.V. ist unterwegs, um Menschen in Not zu unterstützen.
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes, Stefan Labus, zieht eine erfreuliche Bilanz der beiden Hilfstransporte für ukrainische Kinder: „Innerhalb weniger Wochen konnten wir zwei Transporte auf die Räder stellen und dringend benötigte Waren im Wert von rund 140.000 Euro (!) zu den verzweifelten Menschen in der Ukraine bringen. Dafür möchte ich allen Unterstützern und Sponsoren sehr herzlich danken. Ohne das großartige Netzwerk und das herausragende Engagement unserer Partner hätten wir dies nicht so schnell und effizient stemmen können!“
Humanitäre Hilfsgüter für die Verzweifelten
„Der 2. Hilfskonvoi zeigte ganz deutlich, wie gut unser Team agiert“, wie Labus weiter ausführt. „Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten ging Hand in Hand und verlief überaus effizient. Wir haben auch beim zweiten Mal insgesamt 35 Euro-Paletten mit humanitären Hilfsgütern zur polnisch-ukrainischen Grenze geliefert, wo die Waren reibungslos übergeben und anschließend verteilt wurden. Unsere ukrainische Partner-Organisation dankt allen Menschen in unserer Region sehr herzlich für die großartige Unterstützung.“
Ahrtal ist nicht vergessen!
Der nächste Hilfstransport wird demnächst Schweinfurt verlassen: Dieses Mal geht es jedoch nicht Richtung Ukraine, sondern ins Ahrtal. „Wir haben die Menschen dort nicht vergessen. Ganz im Gegenteil: Auch wenn die Flutkatastrophe und ihre Opfer in den meisten Medien inzwischen vom Leid der Menschen in der Ukraine verdrängt wurden, haben wir stets engen Kontakt mit den Hilfsorganisationen dort vor Ort. Deshalb werden wir auch hier wieder unterstützend helfen, die Situation ist für viele Menschen immer noch katastrophal, die Häuser sind teilweise immer noch unbewohnbar, es mangelt an vielem. Daher haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit unseren Partnern wie PPURA, IKEA oder Pabst Transport GmbH & Co. KG einen weiteren Hilfstransport ins Ahrtal zu schicken. An Bord werden diesmal u.a. Lebensmittel, Möbel, Computer sein.“
Forderung nach städtischer Unterstützung
Labus, der sich mit dem weit verzweigten Netzwerk des Bundesverbandes Deutsche Kindertafel seit Jahren für sozial benachteiligte Menschen einsetzt, blickt mit Sorge auf den Umstand, dass bundesweit, aber auch in Schweinfurt die Zahl der Grundsicherungsempfänger weiter steigt. Dies ist u.a. der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg geschuldet. „In dem gerade veröffentlichten Armutsbericht 2022 des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes wird deutlich, dass die Armut in Deutschland mit einer Armutsquote von 16,6 Prozent im zweiten Pandemie-Jahr (2021) einen traurigen neuen Höchststand erreicht. Fast 14 Millionen Menschen müssen derzeit zu den Armen gerechnet werden, 600.000 mehr als vor der Pandemie. Besonders hart trifft es die Älteren, aber auch die Kinder.“
Für Labus ein untragbarer Zustand, der auch hier in Schweinfurt nicht mehr zu übersehen ist. So sei beispielsweise die Schweinfurter Tafel e.V. an ihre Grenzen gestoßen und öffne nur noch einmal die Woche, lange Schlangen würden sich vor der Ausgabestelle bilden, nicht alle Menschen könnten versorgt werden. „Auch wir von der Schweinfurter Kindertafel erleben den leider wachsenden Bedarf, schultäglich versorgen wir etwa 300 Kinder mit einem gesunden Frühstück, jeden Tag kommen etwa 60 Abholer zu unserer Suppenküche, Tendenz steigend.“
Der Geschäftsführer des Bundesverband legt den Finger in die Wunde: „Eigentlich ist die Versorgung bedürftiger Menschen auch eine kommunale Aufgabe und ich frage mich, ob sich die Stadt Schweinfurt Gedanken macht, wie sie Hilfsorganisationen wie beispielsweise die Tafel oder die Kindertafel unterstützen kann? Es muss etwas passieren, wir müssen aus dieser sozialen Schieflage herauskommen, das zeigt auch ganz deutlich der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes!“
Quelle: Bundesverband Deutsche Kindertafel e.V.