©Daniel Endres, AELF SW.

Wildlebensräume in der Region Schweinfurt/Haßberge
Die Flächen für Wildlebensräume werden von der Landwirtschaftsverwaltung in Bayern besonders gefördert. Seit 2015 gibt es ein eigenes Ressort am Ministerium für die Wildlebensraumberatung. Ziel ist die bestmögliche Vernetzung von Einzelmaßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in der Kulturlandschaft. Schwerpunkt ist dabei der Erhalt und die Förderung von typischen Strukturen und typischen Tier- und Pflanzenarten in der offenen Kulturlandschaft und in den Übergängen zum Siedlungsbereich.
Auch in Bezug auf den Klimawandel werden Wildlebensräume gefördert. Sie unterstützen die natürliche Anpassung an klimatische Veränderungen. Hier können sich Boden, Pflanzen- und Tierarten vom Menschen relativ ungestört entfalten und anpassen. Sie können sozusagen eigene best practices entwickeln, wie sie mit längeren Trockenperioden, zunehmenden Hitze- und Extremwetterereignisse zurechtkommen.
Wildlebensraumberatung (WLB) – auch digital
Über diese vegetativen Prozesse tauschen sich regelmäßig die Kollegen der Wildlebensraumberatung in Bayern überregional aus und bessern die von ihnen angelegten Flächen ggf. nach. Der gegenseitige Erfahrungsaustausch verbessert dann auch das Angebot der Wildlebensraumberatung, die am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten kostenfrei in Anspruch genommen werden kann. Die LfL stellt dafür z. B. einen kompakten Mäh-Knigge(LfL-Merkblatt) zur Verfügung oder hat für die Berater eine App mit digitaler Landkarteentwickelt. So erhalten die Landwirte in der WLB konkrete betriebsindividuelle Ideen und Empfehlungen, welche Maßnahme für sie geeignet wäre, wo diese am besten platziert werden sollte und welche Wirkung sie auf die Struktur- und Artenvielfalt hat. Mit dieser smarten und praxisnahen Arbeitshilfe wird die Vernetzung von Lebensräumen und somit der Erhalt der Bio-diversität noch gezielter als bisher gefördert. Denn es gilt hier, genau zu beobachten, wie die einzelnen Arten reagieren und in welcher Mischung sie gut gedeihen.
Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)
Zur weiteren Unterstützung gibt es auch ein finanzielles Förderprogramm für die Biodiversität in Wildlebensräumen. Ob Blühflächen am Waldrand oder in der Feldflur, Hecken, artenreiches Grünland, Streuobst, Zwischenfruchtanbau in der kargen Jahreszeit eine Fülle an Maßnahmen fördert das derzeitige Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in Bayern mit finanziellerUnterstützung zur Umsetzung. Für das kommende Jahr ist hier noch eine Überarbeitung des Maßnahmenkatalogs geplant.
Bildbericht Wildlebensraumberatung
Im Bildbericht eine Führung von Daniel Endres, Wildlebensraumberater für Landwirte am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, mit Kolleginnen der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) durch das noch junge Modellgebiet in Schonungen. Herr Endres über den Aufbau: „Es ist großartig, wie begeistert die Einwohner in Schonungen sind, wenn es um die Natur geht. Kein Einziger war dem Projekt Modellgebiet gegenüber negativ eingestellt oder zweifelte an der Sinnhaftigkeit. Im Gegenteil, Landwirte aus den angrenzenden Ortschaften und die Gemeinde wollen mit ihren Flächen mitmachen auch wenn es um die Arbeit geht.

Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt

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