Für teils jahrzehntelanges Engagement in der Vorstandschaft und Führungspositionen innerhalb des Ehrenamtes wurden verdiente Mitglieder des BRK-Kreisverbandes Haßberge geehrt. Im Bild (von links) Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Wilhelm Schneider, der ehemalige BRK-Kreisvorsitzende Rudolf Handwerker, die Geehrten Reinhold Nastvogel, Hans-Peter Bendner, Stephan Kolck, Petra Schmitt, Harald Erhard (BRK-Bezirksgeschäftsführer), die Geehrten Brigitte Körpert, Lydia Viernekes, Anne Grimmer sowie Carina Küfner (BRK-Kreisgeschäftsführerin i.V.) und Dieter Greger (BRK-Kreisgeschäftsführer). Foto: Michael Will / BRK

HASSFURT „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ So poetisch umschreibt ein afrikanisches Sprichwort die große Wirkung kleiner Taten. Eine bessere Charakterisierung von ehrenamtlichem Tun anlässlich der Ehrung langjähriger Vorstandsmitglieder und ehrenamtlicher Führungskräfte beim BRK-Kreisverband Haßberge lässt sich wohl kaum finden.
BRK-Kreisvorsitzender und Landrat Wilhelm Schneider dankte deshalb den zu Ehrenden, die sich teilweise jahrzehntelang für das Wohl des Gemeinwesens durch ihr Engagement in der Vorstandschaft und den Gemeinschaften einsetzten. Das Wissen, etwas Gutes geleistet zu haben, die Rotkreuz-Idee zu fördern, Menschen zu helfen und ihnen in Notlagen beizustehen, sei die Hauptmotivation für das ehrenamtliche Engagement der Frauen und Männer. Damit nehmen die Geehrten laut dem Landrat eine wichtige Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit ein, was andere zur Nachahmung anregen könne.
Dem BRK ist es nach Worten des Vorsitzenden ein Anliegen, vor allem Kinder und Jugendliche für die Mithilfe und Mitarbeit im Roten Kreuz zu motivieren. Ebenso wichtig sei es aber auch, Frauen und Männer zu gewinnen, die sich in Führungsaufgaben im Ehrenamt sowie in der Vorstandschaft engagieren.
Mit der BRK-Ehrenplakette in Silber wurde anschließend Reinhold Nastvogel aus Bischberg ausgezeichnet, der seit 1997 Mitglied im BRK-Kreisverband ist und kurz nach seinem Eintritt zum Schatzmeister gewählt wurde. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank Haßberge sei er für dieses Amt wie geschaffen gewesen. Seine Mitarbeit in der Vorstandschaft – 2005 wurde Nastvogel zum 1. Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt – und seine Kenntnisse im Bereich Finanzen kamen dem Roten Kreuz nicht nur bei Bauvorhaben oder größeren Projekten zugute, er engagierte sich als Schatzmeister immer wieder auch in der Mittelbschaffung. „Durch seine lange Amtszeit von insgesamt 23 Jahren hat Reinhold Nastvogel in der gesamten Struktur des BRK-Kreisverbandes seine Handschrift hinterlassen“, lobte der Landrat.
Ebenfalls die BRK-Ehrenplakette in Silber wurde Stephan Kolck überreicht. Seit 1997 gehört er dem BRK-Kreisverband an und wurde anfangs als Beauftragter für die Sozialarbeit in die erweiterte Vorstandschaft berufen; in diesem Ehrenamt war er bis 2001 tätig. 2013 übernahm Kolck das Amt des Beauftragten des Vorstandes für die fünfte Gemeinschaft Wohlfahrt- und Sozialarbeit und unterstützte deren Aufbau im Kreisverband maßgeblich.
Als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Haßberg-Kliniken unterstützte er jederzeit die Ausbildung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Rettungsdienst und bot entsprechende Klinik-Praktikumsplätze an. Das optimale Zusammenspiel zwischen Klinik und Rettungsdienst sei ihm stets ein Anliegen gewesen. Auch für den Schulsanitätsdienst setzte sich Kolck ein.
Anschließend hob Landrat Wilhelm Schneider die besonderen Verdienste langjähriger Führungskräfte aus den Gemeinschaften hervor. Hans-Peter Bendneraus Breitbrunn erhielt die Wasserwachts-Medaille in Gold für seine Aufbauarbeit der Wasserwacht im Landkreis. Er trat 1978 der Wasserwacht-Ortsgruppe Eltmann bei und wurde drei Jahre später zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1984 inne und war 1992 Mitbegründer der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Wasserrettung. Seit 1994 zunächst kommissarisch, bekleidete er ab 1997 das Amt des Vorsitzender der Ortsgruppe Eltmann und übte es bis Juli 2017 aus. Über 27 Jahre lenkte und leitete er damit die Geschicke dieser BRK-Gemeinschaft.
„Mit großem Engagement und viel Herzblut hat sich Hans-Peter Bendner um die Sorgen und Nöte der Ehrenamtlichen gekümmert“, attestierte der Landrat in seiner Laudatio. Er habe nicht nur in unzähligen Lehrgängen Kindern und Jugendlichen das Element Wasser nähergebracht, sondern war mit neuen Ideen auch in der Mittelbeschaffung treibende Kraft. Er initiierte beispielsweise Mondscheinschwimmen, Sommernachtsfeste sowie Nikolaus- und Dreikönigsschwimmen. Als Wasserretter und ausgebildeter Leinenführer ist er bei Wasserrettungseinsätzen die Augen und Ohren der Taucher und ist ebenso bei Aus- und Fortbildungen zur Stelle.
Bendners größtes Steckenpferd, seit er die Ortsgruppenleitung in jüngere Hände gelegt hat, ist die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV). Schon 2006 absolvierte er die Grundausbildung Basis-Notfall-Nachsorge und hat sich heute bis zum Notfallseelsorger weitergebildet. Als solcher sei er jederzeit für die Helferinnen und Helfer nach belastenden Einsätzen da.
Eine unverzichtbare Stütze für den BRK-Kreisverband ist Anne Grimmer aus Unfinden, die seit 1990 aktives Mitglied in der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg ist. „Freiwillig für eine gute Sache einzutreten, setzt Begeisterung, Motivation und Gestaltungswillen voraus“, sagte der Kreisvorsitzende. Dies erfülle Anne Grimmer mit überdurchschnittlichem Engagement. 1997 wurde sie zur stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiterin gewählt, 2005 für eine Wahlperiode bis 2009 zur Kreisbereitschaftsleiterin. Anschließend wurde sie von den Mitgliedern in das Amt der Bereitschaftsleiterin der Bereitschaft Hofheim/Königsberg gewählt und blieb dies bis 2021. Zudem bekleidete sie von 2013 bis 2017 das Amt der Fachdienstleitung des Betreuungsdienstes.
Ein Steckenpferd von Anne Grimmer war die Bildung. Sie war Ausbilderin für Erste Hilfe und für Erste Hilfe am Kind und vermittelte in unzähligen Kursen der Bevölkerung fundiertes Erste-Hilfe-Wissen. Pionierin war sie, als es um den Aufbau des Programms „Trau Dich – keiner ist zu klein, um Helfer zu sein“ in den Kindergärten ging, was sie von 1994 bis 2020 unterstützte.
2009 qualifizierte sie sich zur Ausbilderin für den Grundlehrgang Betreuungsdienst und gab ihr Fachwissen an ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bis zum Jahr 2020 weiter. Grimmer engagiert sich seit mehr als 30 Jahren im aktiven Dienst in der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg und wirkt noch immer aktiv mit. Ob bei der Seniorenbetreuung, bei Blutspendeterminen oder im Bereich der Verpflegung und Betreuung von Einsatzkräften im Einsatzfall, ob bei Lehrgängen, bei sanitätsdienstlichen Absicherungen oder im Katastrophenfall.
Mit der BRK-Ehrennadel in Silber für außergewöhnliche Verdienste wurde Brigitte Körpert aus Haßfurt geehrt. Sie ist seit 2001 aktives Mitglied im BRK-Kreisverbandund leistete Pionierarbeit beim Aufbau der Rettungshundestaffel. Mit Elan und Fachwissen rund um den Hund unterstützte sie den Kreisverband bei den anfallenden Aufgaben der Etablierung einer Rettungshundestaffel. Jahrelang gehörte sie mit ihren beiden Hunden zu den erfolgreichen Suchteams „Fläche“.
2003 übernahm sie die Leitung der Rettungshundestaffel. „Mit Geschick leitete sie die Rettungshundestaffel bis 2017“, sagte der Vorsitzende. Mit ihrem Fachwissen unterstützte sie auch andere Kreisverbände, wenn es um den Auf- bzw. Ausbau einer Staffel ging.
2009 wurde Brigitte Körpert zur stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiterin gewählt.
In diesem Amt war sie die Antriebswelle, Schlichtungsstelle und Ansprechpartner der Bereitschaften“, würdigte der Landrat ihre Arbeit. Sie plante unter anderem Lehrgänge für die Aus- und Fortbildung der Aktiven der Bereitschaften, führte Ehrungsabende durch und überreichte die Urkunden an BRK-Mitglieder. Besonders am Herzen lagen ihr die Ehrungen der Blutspender.
Petra Schmitt aus Hofheim erhielt die BRK-Ehrennadel in Gold für außergewöhnliche Verdienste. Sie ist seit 1972 aktives Mitglied der WasserwachtOrtsgruppe Hofheim.
Bereits 1978 wurde sie zur Ausbilderin Rettungsschwimmen geschult. Seit dieser Zeit führt sie regelmäßig ein bis zwei Kurse im Jahr durch. Von 1991 bis 2003 übernahm sie die Leitung der Wasserwacht-Ortsgruppe Hofheim und hat sich in besonderem Maße um die aktiven Jugendlichen, deren Aus- und Fortbildung und die Vorbereitung auf Rettungsschwimmwettbewerbe verdient gemacht.
Parallel zur Ortsgruppenleitung übernahm Schmitt 2001 das Amt der Vorsitzenden der Kreiswasserwacht Haßberge. Dieses hatte sie bis zur kürzlich stattgefundenen Neuwahl inne. In enger Zusammenarbeit mit dem Technischen Leiter der Kreiswasserwacht plante sie unter anderem interne Lehrgänge, wie die Ausbildung zum Wasserretter und Fortbildungsveranstaltungen für die Aktiven der Wasserwacht-Ortsgruppen. Seit 2004 ist sie Instruktor Rettungsschwimmen und nimmt sich viel Zeit für Lehrscheinanwärter. Ausbildung in Theorie und Praxis führt sie mit größter Sorgfalt durch“, attestierte der Landrat.
Petra Schmitt übernahm im Jahr 2001 kommissarisch die Leitung der Wasserwachtabteilung. Seit dieser Zeit war sie die Antriebswelle der Wasserwacht im Landkreis Haßberge. Mit Fachwissen und ruhiger Hand führte sie die fünf Ortsgruppen im Landkreis durch Höhen und Tiefen. Im Amt als Vorsitzende der Kreiswasserwacht wurde Schmitt bei Neuwahlen mehrfach durch die Ortsgruppenleiter bestätigt.
Mit der BRK-Ehrennadel in Gold für außergewöhnliche Verdienste wurde Lydia Viernekes aus Obertheres ausgezeichnet. Sie ist seit Februar 1976 aktives Mitglied der Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt. Im Laufe dieser Zeit wurde sie zum Leinenführer, zum Ausbilder Rettungsschwimmen und Schwimmen so wie zum Instruktor Schwimmen ausgebildet.
1985 begann sie mit dem Aufbau, der Organisation und der Durchführung von Anfängerschwimmkursen in Knetzgau. Diese führt sie noch heute zweimal im Jahr durch und macht Kinder und Jugendliche mit dem Element Wasser vertraut.Pionierarbeit leistet Viernekes im Bereich „Aqua-Fitness“. Sie war eine der ersten Ausbilderinnen, die diese Kurse auf Bezirksverband-Ebene durchführte und den Leitfaden mit ausarbeitete.
„Sie ist die Antriebswelle der Wasserwacht in Haßfurt“, bescheinigte der Landrat. Seit 1997 bis zu den Neuwahlen 2017 war sie Ortsgruppenleiterin und hat sich in besonderem Maße beim Wiederaufbau der aktiven Jugendgruppe, deren Ausbildung und Vorbereitung auf die Rettungsschwimmwettbewerbe, des intensiven Trainings einer schlagkräftigen aktiven Mannschaft und den Aufbau einer Wasserwacht-Schnelleinsatzgruppe (SEG) verdient gemacht. Trotz ihres Ausscheidens aus der Führungsriege der Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt ist Lydia Viernekes für die Wasserwacht da. Sie ist an der Mittelbeschaffung wie Hauslistensammlungen und der Organisation des Kaffeezeltes beim Haßfurter Straßenfest beteiligt.
Zwei der zu Ehrenden aus dem Kreise der ehemaligen BRK-Kreisvorstandschaft waren verhindert. Ihnen wird die Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt überreicht. So erhält Norbert Bendel aus Augsfeld die BRK-Ehrennadel in Gold für außergewöhnliche Verdienste und Wolfgang Borst aus Hofheim die BRK-Ehrenplakette in Silber.  
Landrat Wilhelm Schneider und BRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Greger überreichten Urkunden, Ehrennadeln und Ehrenplaketten an die Geehrten. Zudem gab es ein weiteres Dankeschön des Kreisverbandes.

Quelle: BRK KV Haßfurt

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