Bürgermeister Jürgen Hennemann. Foto: Michael Mark

„Der Landkreis ist vielfältig, wie die Menschen“
Interview mit Jürgen Hennemann, 1. Bürgermeister der Stadt Ebern
Der Altlandkreis Ebern wollte vor 50 Jahren lieber nach Oberfranken eingegliedert werden. Wie stehen Sie heute nach 50 Jahren zum Landkreis Haßberge?
Man hat früher immer gesagt, das Wasser fließt die Baunach hinunter, und das heißt Richtung Bamberg, und deshalb müsste Ebern zu Bamberg gehören. Ich persönlich sehe den Landkreis Haßberge als Kunstgebilde, nicht als Einheit. Auch die Höhenzüge der Haßberge trennen die Region Ebern und Hofheim schon geographisch vom Maintal.
Solange die Verwaltungen reibungslos funktionieren, ist es den Bewohnern aber weitgehend egal, in welchem Landkreis sie leben. Eine einheitliche Identität des Landkreises wird sich jedoch aufgrund der Verschiedenheit der Regionen kaum ergeben.
Wie hat sich Ebern in den vergangenen Jahren entwickelt?
Ebern hat sich gut entwickelt. Die Grundlagen dafür wurden schon im alten Landkreis Ebern gelegt, wie z. B. die Bäder, den Bundeswehrstandort, die Industrie. Ebern ist ein beliebter Schulstandort der auch in die benachbarten Landkreise Bamberg und Coburg wirkt. Ebern ist auch ein beliebter Wohnort mit stabiler Bevölkerungsentwicklung.
Was schätzen Sie besonders an Ihrem Heimatlandkreis?
Ich schätze besonderes die vielfältige Natur. Stichworte sind hier Biodiversität und Artenvielfalt. Der Landkreis ist vielfältig, wie die Menschen. Wein- und Bierfranken stoßen hier aufeinander. Das ist eine interessante Mischung und wir kommen alle gut miteinander aus.
Welche Visionen/Wünsche haben Sie an den Landkreis?
Entwickeln sollte sich ein guter ÖPNV. Man sollte auch ohne eigenen PKW gut im Landkreis von A nach B kommen. Momentan gibt es eigentlich nur Schulbuslinien. Ebern ist gut an den Verkehrsverbund Nürnberg angeschlossen. Ein weiteres Ziel ist auch die noch bessere Nutzung von regenerativen Energien im Landkreis und eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den Nachbarlandkreisen, wie zum Beispiel mit der kreisübergreifenden Baunach-Allianz.
Was wünschen Sie dem „Jubilar“, also dem Landkreis Haßberge für die Zukunft?
Eine gute weitere Entwicklung im Einklang mit den größeren Landkreisen um uns herum.

 

Bildtext: Bürgermeister Michael Ziegler. Foto: Michael Mark


Traditionen bewahren und zukunftsfähig bleiben

Interview mit Michael Ziegler, 1. Bürgermeister der Stadt Eltmann

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Wie hat sich Eltmann in den vergangenen Jahren entwickelt?

Die Stadt Eltmann hat sich sehr gut entwickelt und entwickelt sich sehr gut weiter. Wir wollen den Standort Eltmann weiter ausbauen, sowohl schulisch als auch wirtschaftlich und als Wohnort. Die Bevölkerungsentwicklung ist leicht steigend und wir haben sehr gute Geburtenzahlen. Daher bauen wir jetzt auch den fünften Kindergarten.

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Heimatlandkreis?

Die Bodenständigkeit. Das wir alle geerdet sind. Das wir Bürgerinnen und Bürger haben, die die Heimat und die Natur, aber auch die Anbindung an die Metropolen im Umkreis schätzen.

Welche Visionen/Wünsche haben Sie an den Landkreis?

Wir sollten die Tradition bewahren. Wir sind natürlich eine ländliche Region. Aber trotzdem modern, zukunftsfähig und nach vorne gerichtet. Wir müssen allerdings aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden, z. B. beim schnellen Internet. Ziel ist dabei Glasfaserverbindungen in jede Region und jedes Haus zu bringen. Das ist unabdingbar für Themen wie Homeoffice, Telemedizin und was an zukünftigen Entwicklungen noch alles auf uns zukommt.

Was wünschen Sie dem „Jubilar“, also dem Landkreis Haßberge für die Zukunft?

Das wir weiter wie die vergangenen Jahrzehnte in Frieden leben können.

Zitat von Bürgermeister Michael Ziegler: „Ich lebe und arbeite gerne im Landkreis Haßberge weil, es einfach Freude macht hier zu leben, in so einer begnadeten Gegend.“


2. Bürgermeister Reinhold Giebfried. Foto: Michael Mark
„Den Blick immer in die Zukunft gerichtet“
Interview mit Reinhold Giebfried, 2. Bürgermeister Hofheim
Wie hat sich die Stadt Hofheim in den letzten Jahren entwickelt?
Die Stadt hat den Blick immer nach vorne gerichtet. So zum Beispiel beim Industrie- und Gewerbegebiet. Wichtig ist es Arbeitsplätze zu schaffen, damit die Menschen sich niederlassen und ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Dafür muss auch die Infrastruktur passen. Wir haben die Grundversorgung bei uns in der Stadt. Unsere Bürger finden alles vor Ort, was sie auch zum Leben brauchen. Das hat auch dazu geführt, dass wir mehr Zu- als Wegzüge haben. Auch haben wir zunehmend Pendler, die zu ihrem Arbeitsplatz nach Hofheim fahren und nicht nur weg von Hofheim, wie es früher war. Das hat sich alles sehr gut entwickelt. Hofheim hat kürzlich den Europäischen Dorferneuerungspreis erhalten. Die Hofheimer Allianz hat hierbei gemeinsam an einem Strang gezogen. Das Zusammenspiel der Gemeinden funktioniert. Der ganze Landkreis hat sich gut entwickelt. Zwar haben wir hier in Hofheim Federn lassen müssen, was das Krankenhaus angeht, aber im Großen und Ganzen sind wir doch gut aufgestellt.
Was schätzen Sie besonders an Ihrem Heimatlandkreis?
Ich habe in der Coronazeit mit meiner Frau viele Ausflüge im Landkreis unternommen. Insbesondere in die „Grenzregionen“ und egal, wo man bei uns hinkommt, man kann es überall gut aushalten. Es ist wunderbar bei uns, man kann wirklich zufrieden sein.
Welche Visionen/Wünsche haben Sie an den Landkreis?
Energiemäßig sind wir ja bereits auf einem guten Weg. Stichwort GUT. Wir müssen jedoch zusehen, dass die Arbeitsplätze hier erhalten bleiben und nicht abwandern.
Was wünschen Sie dem „Jubilar“, also dem Landkreis Haßberge, für die Zukunft?
„Weiter den Blick nach vorne richten. Das Gute bewahren und den Fortschritt dabei nicht vernachlässigen.“
Zitat von Reinhold Giebfried:Ich lebe und arbeite gerne im Landkreis Haßberge weil, ich in der Natur aufgewachsen bin und als Landwirt naturverbunden bin und mich sehr heimisch fühle. Es freut mich, immer wieder zu sehen wie sich die Natur bei uns entwickelt.“

Bürgermeister Matthias Bäuerlein. Foto: Michael Mark
Ein Landkreis voller Vielfalt
Interview mit Matthias Bäuerlein, 1. Bürgermeister der Gemeinde Rauhenebrach
Wie hat sich die Gemeinde Rauhenebrach in den vergangenen Jahren entwickelt?
Bevölkerungsmäßig sind wir mittlerweile relativ stabil bei rund 2.900 Einwohnern mit leicht positiver Tendenz durch Zuzüge. Bauplätze sind in allen Ortschaften vorhanden. Auch wenn wir einen Druck aus verschiedenen Nachbarlandkreisen, teilweise auch von weiter entfernt, verspüren. Dem räumlichen Wachstum unserer Gemeinde sind allerdings Grenzen gesetzt durch Schutzgebietsgrenzen.
Die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gemeinde ist sehr gut. Wir haben für unsere Verhältnisse relativ hohe Gewerbesteuereinnahmen. Auch die Einkommenssteuereinnahmen sind in den letzten zehn Jahren um rund 50 Prozent angestiegen.
Was schätzen Sie besonders an Ihrem Heimatlandkreis?
Die Vielfalt. Wir sind ja geografisch in drei Naturräume aufgeteilt: Die Haßberge, das Maintal und den Steigerwald. Auch das kulinarische Angebot ist sehr gut und vielfältig. Und das zu einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Wir sind der Übergang von Wein- zu Bierfranken und bilden auch beides ab.
Welche Visionen/Wünsche haben Sie an den Landkreis?
Das sind die großen Themen des Kreistags: Die medizinische Grundversorgung und die Energiewende. Da ist der Kreis vorbildlich aufgestellt. Es gibt die Vision Regionalwerke zu etablieren und auch in die Wasserstofftechnologie zu investieren. Die Digitalisierung dürfen wir natürlich auch nicht vergessen.
Was wünschen Sie dem „Jubilar“, also dem Landkreis Haßberge für die Zukunft?
Natürlich Gesundheit, das kann man in diesem Fall auch einer Gebietskörperschaft wünschen. Und dass die Menschen zufrieden sind und zu schätzen wissen, was sie hier im Landkreis haben.
Zitat von Bürgermeister Matthias Bäuerlein: „Ich lebe und arbeite gerne im Landkreis Haßberge weil, es hier einfach schön ist.

Bürgermeister Thomas Sechser. Foto: Michael Mark
Herausforderungen gemeinsam anpacken
Interview mit Thomas Sechser, 1. Bürgermeister der Gemeinde Oberaurach
Wie hat sich die Gemeinde Oberaurach in den vergangenen Jahren entwickelt?
Die Gemeinde hat sich sehr gut entwickelt. Wir liegen günstig zwischen den Großstädten Bamberg und Schweinfurt. Unsere Gemeinde wird gerne als Wohnort genutzt. Die von uns in den letzten Jahren ausgewiesenen Baugebiete waren ruckzuck weg. Wir haben momentan keinen einzigen Bauplatz mehr und sind gerade dabei neue Baugebiete zu erschließen. Die Bevölkerungszahlen sind stabil, da wir auch einen großen Zuzug von außen hatten. Vor allem aus dem Landkreis Bamberg kommen viele, da bei uns die Bauplätze deutlich weniger kosten. Uns fehlen gerade sogar Kindergartenplätze und daher bauen wir in Trossenfurt unseren vierten Kindergarten.
Was schätzen Sie besonders an Ihrem Heimatlandkreis?
Der Landkreis hat einige Herausforderungen meistern müssen. Insbesondere die Zentralisierung der Krankenhäuser. Die Versorgung unserer Bürger soll auch vor Ort bleiben. Das ist der Wunsch aller Städte und Gemeinden im Landkreis. Das ist gut gelungen, auch wenn es die Kommunen durch die Kreisumlage belastet. Aber dazu stehen wir und sind froh unser Krankenhaus in Haßfurt zu halten.
Der Landkreis ist natürlich ländlich strukturiert. Die Kommunen im Landkreis haben sich gut entwickelt. Wir haben vor allem auf Dorferneuerungsmaßnahmen gesetzt. Auch der Freistaat Bayern hat gute Arbeit geleistet, was das Straßennetz angeht. Schmerzhaft ist der Ausfall der Straßenausbaubeiträge, da jetzt die Kommunen die Sanierung insbesondere der in die Jahre gekommenen Siedlungsstraßen allein stemmen müssen.
Besonders genieße ich unsere herrliche Natur. Viele Schutzgebiete umgeben unsere Gemeinde, stellen uns aber auch vor einige Herausforderungen, wenn es um die Ausdehnung geht.
Welche Visionen/Wünsche haben Sie an den Landkreis?
Eine noch bessere Unterstützung durch Manpower: Eine Entbürokratisierung und einfachere Auslegung vieler Gesetze und Verordnungen unter der Nutzung des eigenen Ermessensspielraums und des gesunden Menschenverstandes.
Was wünschen Sie dem „Jubilar“, also dem Landkreis Haßberge für die Zukunft?
Dass er die großen Herausforderungen, insbesondere des Gesundheitssystems Stichwort Krankenhäuser, meistert. Dass die Suche nach geeigneten Hallenbädern für unsere Kinder gelingt, damit sie auch das Schwimmen erlernen können. Und dass sich der Landkreis zwischen den großen Städten Schweinfurt, Bamberg und Coburg weiterhin erfolgreich behaupten kann.
Zitat von Bürgermeister Thomas Sechser: „Ich lebe und arbeite gerne im Landkreis Haßberge weil, ich hier geboren bin, weil ich zu meiner Heimat stehe, weil ich hier gerne auch mein Rentenalter erreichen möchte und die Region auch in Zukunft für meine Kinder und Enkelkinder erhalten will.
Die Interviews führte: Michael Mark

 

Quelle: Landratsamt Haßberge