Angesichts der dynamischen Entwicklung des Fluchtgeschehens müssen Aufnahme-Kapazitäten bestehen bleiben
Landkreis Schweinfurt. Der Krieg in der Ukraine dauert nun bereits mehr als zwei Monate. Bis vor Kurzem kamen auch im Landkreis Schweinfurt als Folge dieses Krieges täglich geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer an. Durch die breite Unterstützung der örtlichen Feuerwehren, Einsatzkräften von THW und den Hilfsorganisationen (BRK, ASB, MHD, JUH), dem Koordinierungsstab am Landratsamt und weiteren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern konnten im März innerhalb kürzester Zeit zwei Notunterkünfte in Betrieb gehen.
Zahl der ankommenden Geflüchteten im März sehr hoch

Zu diesem Zeitpunkt war das Zugangsgeschehen unvermindert hoch. Die vorhandenen Notunterkünfte waren Ende März sehr stark belegt. Mit Stand 31. März waren in der Notunterkunft Reichmannshausen 33 von 38 Plätzen belegt, in der Notunterkunft in Gerolzhofen waren es 87 von maximal 150 Plätzen. Es war durchaus möglich, dass auch die Notunterkunft in Sennfeld in Betrieb genommen werden musste.
Seit einigen Tagen bewegen sich die Zahlen der ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainer im Landkreis auf einem vergleichsweisen niedrigen Niveau. Dies kann teils damit zusammenhängen, dass die Verteilung der Geflüchteten momentan großflächiger über das Bundesgebiet erfolgt.
Landkreis muss auf möglichen Anstieg der Zugangszahlen vorbereitet sein
Der weitere Kriegsverlauf und das damit verbundene Fluchtgeschehen bleiben jedoch weiterhin dynamisch. Entscheidend ist daher, dass der Landkreis auf einen möglichen Anstieg der Zugangszahlen jederzeit vorbereitet ist. Auch von Seiten des Bayerischen Innenministeriums gibt es die klare Vorgabe, weitere Kapazitäten vorzuhalten.
Vor diesem Hintergrund muss die dritte Notunterkunft im Landkreis, die Frankenhalle in Sennfeld, unbedingt betriebsbereit gehalten werden. Der Schulsport, Vereinsfeste und andere größere Veranstaltungen sind dadurch leider weiterhin nicht möglich.
Kürzlich kamen Christine Bender, stellvertretende Landrätin des Landkreises Schweinfurt, Oliver Schulze, Erster Bürgermeister von Sennfeld sowie Steffen Beutert, Koordinator der Ukrainehilfe am Landratsamt, nach Sennfeld, um sich ein Bild vor Ort zu machen.
„Die Frankenhalle wäre sofort betriebsbereit“, erklärt Steffen Beutert beim Rundgang durch die Halle. „Die gesamte Organisation wäre ohne die Feuerwehren in Sennfeld und Grafenrheinfeld, das THW Gerolzhofen sowie den Bauhof Sennfeld nicht möglich gewesen.“
„Ich bin sehr froh und dankbar, über dieses große Engagement hier in Sennfeld, aber auch vor Ort in allen anderen Landkreis-Gemeinden. Ohne die Mithilfe der vielen Hilfsorganisationen, Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürger, die teils rund um die Uhr ehrenamtlich im Einsatz sind, wäre die gegenwärtige Situation nicht zu bewältigen“, sagte Christine Bender.
„Die Gemeinde Sennfeld steht hinter den aktuellen Planungen, die Frankenhalle als Notunterkunft weiterhin betriebsbereit zu halten. Dass Veranstaltungen und der Sportbetrieb dadurch leider abgesagt werden mussten, ist nach zwei Jahren Pandemie natürlich für alle Beteiligten in den Vereinen schmerzlich, am Ende aber kein Vergleich dazu, was hier ankommende Geflüchtete im Laufe des Krieges erlebt haben. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass Ukrainerinnen und Ukrainer hier bei uns Schutz finden und ausreichend versorgt werden“, betonte Oliver Schulze.
Derzeit (Stand: 02.05.22, 10 Uhr) leben im Landkreis Schweinfurt 807 ukrainische Geflüchtete (ausgenommen die Anker-Einrichtung in Geldersheim), davon sind 731 in privaten Unterkünften untergerbacht, 76 leben in den Notunterkünften in Gerolzhofen (48) und Reichmannshausen (28).
Quelle: Landratsamt Schweinfurt
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